Der Leitzins der Europäischen Zentralbank wurde im Euroraum zuletzt um 0,5 Prozentpunkte auf 3 Prozent erhöht. Durch diese Erhöhung möchten die Währungshüter die hohe Inflation bekämpfen. Jedoch reicht die bisherige Erhöhung leider nicht aus. Daher möchte die EZB auch im März 2023 mit einer zusätzlichen Erhöhung nachlegen. All diejenigen, die ihr Geld gewinnbringend anlegen möchten, können sich freuen. Jedoch wird dies nicht die Hauskäufer erfreuen. Durch diese weitere Zinserhöhung werden verständlicherweise auch die Kredite teurer. Dies wirkt sich insbesondere bei der Immobilienfinanzierung aus.
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Immobilienkäufer erwartet harte Zeiten
Seit Juli 2022 hat die Europäische Zentralbank bereits die fünfte Leitzins-Erhöhung vorgenommen. Wie zuvor erwähnt, liegt diese nunmehr bei 3 %. Jedoch gehen Experten davon aus, dass der Leitzins bis zum Sommer dieses Jahres auf 4 % ansteigen wird. Auch hier steckt der Versuch dahinter, die aktuell hohe Inflation auszubremsen. Im Januar 2023 lag die Inflation hierzulande bei 8,5 %. Eigentlich hätte sich die EZB eine Inflation von lediglich 2 % gewünscht. Davon ist man noch weit entfernt.
Die Vorgehensweise einer Leitzins-Erhöhung ist im Grund recht einfach. Die Banken beziehungsweise Kreditinstitute müssen Zinsen zahlen, wenn sie sich das Geld bei der EZB leihen. Auf diese Weise soll weniger Geld in den Umlauf kommen, wodurch letztlich der Wert des Euro gestärkt wird. Je höher der Leitzins ausfällt, umso größer wird dieser Effekt.
Sparer profitieren von steigenden Zinsen
Die Volkswirte und die Vertreter der Bankenverbände sowie die Industrie befürworten den Kurs der EZB. Ebenfalls profitieren Sparer von den steigenden Zinsen. Dies wirkt sich positiv auf Tagesgeld- und Festgeldanlagen aus. Jedoch sind die Zinserträge momentan noch recht moderat. Grund hierfür ist, dass die hohe Inflation diese Erträge auffrisst.
Anders sieht dies bei Immobilienkäufern aus. Diese haben in den vergangenen Jahren zu äußerst niedrigen Zinsen eine Immobilie finanzieren können. Diese traumhaften Konditionen sind durch den Zinsanstieg jedoch Vergangenheit geworden.
Leitzins-Erhöhung hat indirekte Auswirkungen auf Hauskäufer
Durch die weitere bevorstehende Leitzins-Erhöhung werden die Kaufpreise von Immobilien nicht beeinflusst. Dennoch müssen Hauskäufer nun tiefer in die Tasche greifen. Die Kreditinstitute müssen sich teuer das Geld für Immobilienkredite bei der EZB leihen. Diese höheren Kosten werden natürlich von den Banken durch höhere Zinsen an die Kunden weitergegeben.
Experten gehen davon aus, dass die Zinsen für Immobilienkredite zukünftig weiter ansteigen werden. Dies wird den Druck auf den Wohnimmobilienmarkt nochmals erhöhen. Für laufende Kredite wird sich glücklicherweise erst einmal nichts ändern. Aufpassen sollte man nach Ablauf der Zinsbindungsfrist. Zu Beginn des Jahres 2022 lag der Zinssatz für ein 10-jähriges Hypothekendarlehen noch bei einem Prozent. Ein Jahr später sind es nunmehr fast 4 %. Und das Ende der Fahnenstange ist dabei noch nicht erreicht.
Immobilienkredite vergleichen
Wer einen Immobilienkredit sucht oder vielleicht eine Anschlussfinanzierung, der sollte zuvor einen Kreditvergleich durchführen. Ähnlich wie bei Ratenkrediten lässt sich durch einen Vergleich viel Geld sparen. Nicht immer muss man bei ein und demselben Kreditinstitut bleiben. Insbesondere bei den Hausbanken können Kredite teurer sein, als zum Beispiel bei renommierten Direktbanken. Dies betrifft übrigens nicht nur Neukredite, sondern auch Anschlussfinanzierungen.
Leider wird es in heutiger Zeit immer schwieriger, laufende Altkredite mit neuen Krediten mit niedrigem Zins abzulösen. Dies bedeutet, dass Umschuldungen insgesamt schwieriger werden. Aber auch hier lohnt es sich, einen Kreditvergleich vorzunehmen.