Die tägliche Belastung wird für die meisten Arbeitnehmer ständig grösser. Mehr Stress im Job, die ständige Angst der meisten vor dem Verlust des Arbeitsplatzes, die Familie will versorgt sein, alles wird teurer und die Einnahmen hinken hinterher. Wer möchte davon nicht gerne mal eine Auszeit nehmen, wenn er aus diesem Hamsterrad schon nicht aussteigen kann. Nicht ohne Grund freuen sich fast alle gleichermassen auf den Jahresurlaub, wenn mal für zwei oder drei Wochen die heimischen Sorgen in den Hintergrund treten. Gleiches gilt natürlich auf für alle Selbständigen, die jedoch noch grössere Mühe haben einmal eine Pause einzulegen, schliesslich gibt es bei ihnen keine bezahlten Erholungsurlaub, wofür aber ein Grossteil der Unternehmer mit ihrer Tätigkeit zufriedener sind als die überwiegende Zahl der Arbeitnehmer und ihnen zumindest dieser Stress erspart bleibt.Die Tourismusbranche kennt natürlich unsere Bedürfnisse nur zu gut und wirbt mit den entsprechenden Klischees für ihre Produkte. Da soll auch die Familie mit knapper Reisekasse nicht zu kurz kommen, versprechen uns jedenfalls die Anbieter. Alles inklusive und ab per Lastminut – das sollte sich jeder leisten können.
Ohnehin neigt so mancher dazu am Ferienort nicht nur den zurückgelassenen Alltag sondern auch seine finanziellen Grundsätze zu vergessen. In der kurzen Zeit will man sich etwas gönnen und gibt Geld für Dinge aus, die man sich zu Hause niemals leisten würde. Dafür kann dann zrückgekehrt ein Blick auf den Kontoauszug und die Kreditkartenabrechnung die gewonnene Erholung ganz schnell auf einen Schlag zunichte machen. Es kann daher nicht schaden, auch in den Ferien eine minimale Buchführung zu betreiben, damit man die Reisekasse nicht schon in der ersten Woche sprengt. Andernfalls knabbert man vielleicht noch an den Kosten dieser Reise, während schon der nächste Jahresurlaub ansteht. Ganz gefährlich wird es, Stichwort Schuldenfalle, wenn der Urlaub mit einem Kredit finanziert wurde. Damit sie da nicht hinein geraten, sollte ein paar Tipps beherzigt werden bevor sie die Koffer packen.
Man sollte keinesfalls Reisen unternehmen, die man sich eigentlich gar nicht leisten kann. Verbrauchen sie nur soviel Geld, wie sie im Laufe des Jahres dafür ansparen konnten. Damit bei einer vielköpfigen Familie nicht die Ausgaben ausser Kontrolle geraten, empfehlen sich Pauschalangebote inklusive aller Ausflüge und Mahlzeiten. Dann fallen kaum noch Extraposten an und erleichtern die finanzielle Planung. Auch eine ausreichende Versicherung sollte mit im Gepäck sein. Werden sie krank oder verlieren sie ihr Hab und Gut müssen sie davor geschützt sein.
Damit sie nicht in Versuchung geraten mehr auszugeben als sie haben, lassen sie ihre Scheckkarte stecken und bezahlen sie ausschliesslich bar oder mit Reiseschecks.
Verplempern sie nicht ihre Mittel für Krimskrams, den sie daheim ohnehin im Schrank verschwinden lassen. Treffen sie auch im Urlaub ihre Kaufentscheidungen nach den sonst üblichen Grundsätzen. Gelingt es ihnen, etwas von der Reisekasse wieder mit zurück zu bringen, haben sie für nächstes Jahr schon eine Grundstock gelegt. Das sollte eine gute Motivation sein, auch in den Ferien nicht über die Stränge zu schlagen.