Die Banken nehmen gerne die Hilfen entgegen, die ihnen der Steuerzahler nunmehr spendiert, nachdem sie den Karren an die Wand gefahren haben. Ob es sich wirklich lohnt, eine System zu retten, dass so umfassend versagt hat, mag man bezweifeln. Das gilt besonders, da die gleichen Banken, die sich jetzt retten lassen, ihre Kunden das Leben noch zusätzlich schwer machen. Während sie selbst unverantwortliche Risiken eingegangen sind, vermeiden sie bei ihren Kunden auch noch das kleinste.
So vergeben viele Banken keine Fremdwährungskredite mehr. Aber damit nicht genug, versuchen sie bestehende Verträge zu kündigen und auf Euro umzustellen. Man könnte glauben, die Krise wäre ein willkommener Anlass, unliebsame Produkte los zu werden, die ausnahmsweise einmal dem Kunden mehr genutzt haben als der Bank. Auf diese Weise stehen wieder einmal viele Existenzen vor dem Aus, ohne das es dafür einen sachlichen Grund gibt. Die entscheidende Frage lautet also, ob die Bank diese Verträge einfach kündigen kann, oder ob man sich zur Wehr setzen kann. Grundsätzlich muss auch eine Bank sich an geschlossene Verträge halten. Solange kein konkreter Kündigungsgrund vorliegt, sind ihr die Hände gebunden.
Lässt der Kunde sich also nichts zu schulden kommen und verschlechtert sich auch seine Bonität nicht, so ist er eigentlich auf der sicheren Seite. Kündigt die Bank trotzdem, so wird man sich bei ihr auf juristischem Wege schadlos halten können. Es sind also demnächst viele Prozesse wegen dieser Problematik zu erwarten. Die Banken werden vielmehr versuchen, ihre Kunden zum Wechsel zu überreden. Ob man sich darauf einlässt, lässt sich anhand eines Fragenkataloges leicht ermitteln. Macht man mit dem Fremdwährungskredite Gewinne, wie ist die Zinssituation, welche Kosten entstehen für den Kunden bei einer Kündigung, wie ist die steuerliche Situation, hat man hinterher noch ausreichend Liquidität, wer übernimmt die Kosten für die Umstellung?Es ist also gar nicht so einfach, hier eine schnelle Entscheidung zu treffen. Auf jeden Fall sollte man sich von einem Fachmann beraten lassen und nicht glauben, was der Bankberater zum Besten gibt. Der verfolgt nämlich seine Interessen, nicht die seiner Kunden.