Wir hatten es schon erwähnt: schnell kann sie zuschnappen, die Schuldenfalle. Ist es erst so weit gekommen und man gerät mit seinen Zahlungen immer weiter in Rückstand, darf man mit zahlreicher unangenehmer Post rechnen, wenn es noch schlimmer kommt, auch mit peinlichen Anrufen und aufdringlichen Besuchern. Die Profis, die säumigen Schuldnern zusetzen, werden meist von einem Inkassunternehmen kommen. Diese berufsmässigen Schuldeneintreiber werden in der Regel beauftragt, bevor der Gläubiger gerichtliche Schritte unternimmt. Seine Hoffnung: die mitunter rüden Methoden dieser Leute bewegen das Opfer doch noch zur Zahlung. Ein langer Prozess mit ungewissem Ausgang lässt sich so vermeiden und die erhöht die Chance, anderen Gläubigern zuvor zu kommen.Befindet man sich in dieser Situation, ist es gut über die Materie Bescheid zu wissen und seine Recht im Inkassoverfahren zu kennen. Auch wenn man anderen Geld schuldet, muss man sich noch lange nicht jede Behandlung gefallen lassen.
Nicht jede dieser Inkassofirmen arbeitet seriös und beachtet die, sehr umfangreichen, Vorschriften in diesem Rechtsgebiet. Dreiste Geldeintreiber führen mitunter eigenmächtig Pfändung durch. Dies ist keinesfalls zulässig und ein klarer Rechtsbruch. Eine Pfändung setzt eine Vollstreckungstitel voraus. Diesen bekommt man in der Regel durch ein richterliches Urteil. Aber auch dann darf ausschliesslich der damit beauftragte Gerichtsvollzieher irgendetwas pfänden. Selbst er ist aber in seinen Möglichkeite beschränkt. Tabu sind alle Gegenstände, die sie zum täglichen Leben benötigen und die auch jedem Sozialhilfeempfänger zustehen. Das gleiche gilt für ihr Einkommen, das nur bis zur so genannte Pfändungsgrenze für die Gläubiger in Anspruch genommen werden darf. Gegen alle rechtswidrigen Massnahmen steht ihnen der Rechtsweg offen um sich dagegen zur Wehr zu setzten.
Wenig kann man allerdings dagegen tun, dass die Gläubiger ihnen zusetzten mit permanenten Zahlungsaufforderungen in allen möglichen Formen, ständigen persönlichen Besuchen und dergleichen mehr.
Am Besten ist es natürlich, wenn sie es gar nicht erst so weit kommen lassen. Wird es bei ihnen finanziell eng, sollten sie von sich aus auf ihre Gläubiger zugehen und zusammen nach einer Lösung suchen; idealerweise unterbreiten sie dabei selbst einen annehmbaren Vorschlag den sie hinterher auch strikt einhalten. Auf diese Weise schaffen sie Vertrauen und vermeiden ein kostspieliges Inkassoverfahren. Durch die anfallenden Gebühren werden ihre Schulden nämlich schnell noch sehr viel höher, als sie vorher gewesen sind und ihre Chancen, die Situation wieder in den Griff zu bekommen sinken, je länger das Verfahren dauert.