In ihrem verzweifelten Bemühen, die Euro-Schuldenkrise einzudämmen, greifen die Länder der Eurogruppe zu immer spektakuläreren Methoden: Das weiterhin kurz vor der Staatspleite stehende Griechenland soll quasi unter Schulden-Quarantäne gestellt werden, damit sich nicht noch weitere gefährdete Euro-Länder anstecken. Konkret bedeutet das für Griechenland, dass die benötigten Kredite günstiger werden sollen.
Wie der Stern aktuell berichtet, überlegen die Euro-Länder unter der Führung von Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker derzeit, hochverschuldeten Ländern wie Griechenland niedrigere Zinsen und längere Laufzeiten für seine Notkredite in Aussicht zu stellen. Juncker, der auch luxemburgischer Ministerpräsident ist, betonte zudem, dass solche Maßnahmen dazu beitragen sollen, das Übergreifen der Schuldenkrise auf andere Länder zu verhindern.
Ohne Italien als neues Sorgenkind der Euro-Zone konkret beim Namen zu nennen, soll das neue “Anti-Ansteckungsprogramm” (O-Ton Juncker) vorrangig für all die Länder im Euro-Raum gelten, die internationale Not-Kredite aufnehmen mussten. Neben Griechenland waren dies bislang Portugal und Irland. Angesichts der Befürchtungen, dass auch Italien, immerhin eine der bedeutendsten Volkswirtschaften der Euro-Zone, seine Schulden nicht mehr in den Griff bekommen könnte, müssen die Quarantäne-Maßnahmen der Währungshüter womöglich noch erheblich ausgeweitet werden.