Die größte Hürde für Gründer ist die Finanzierung ihrer Selbstständigkeit. Der überwiegende Teil aller gescheiterten Gründungen, die nach einem bis zu fünf Jahren wieder aufgeben müssen, sind nicht mit ausreichend liquiden Mitteln ausgestattet um den break even zu erreichen. Daher sollte man sich über eine ausreichende Kapitaldecke mehr als nur oberflächliche Gedanken machen, auch wenn in der Euphorie der Gründungsphase manches rosiger erscheint als es ist.
Tatsächlich braucht man in der Regel mehr Geld, als man sich ausgerechnet hat, da die Kalkulationen meistens zu knapp ausfallen. Um genau dieses Handicap zu beheben, stellt der Staat übe die Mittelstandsbank Fördergelder für alle möglichen Zwecke zur Verfügung. Es existieren Programme sowohl für High-Tech-Firmen als auch für Miniunternehmen, die nur aus einer Person bestehen.
Will sich zum Beispiel eine frisch ausgebildete Modeschöpferin selbstständig machen und ihr eigenes Label gründen, wird sie bei ihrer Hausbank in der Regel mit einer Kreditanfrage keinen Erfolg haben. Direkt nach dem Studium fehlt es sowohl an einem eigenen Einkommen als auch an Eigenkapital, wenn nicht gar schon Schulden vorhanden sind. Nach üblicher Vergabepraxis hat sie ohne sehr gute Sicherheiten keinerlei Chancen auf ein Gründerdarlehen.
Hilfe kann hier das Startgeld der Mittelstandsbank bieten. Dieses Programm ist auf genau solche Kleingründungen zugeschnitten. Es können bis zu fünfzig Tausend Euro in Anspruch genommen werden, was auch noch für solche Unternehmer in Frage kommt, die weniger als drei Jahre auf eigenen Beinen stehen und ihre Existenz absichern wollen.
Diese Förderung ist genau dann die richtige Wahl, wenn es an eigenen Sicherheiten fehlt um den Kapitalbedarf durch Bankkredite zu decken. Das Geld darf für Betriebseinrichtungen und für Produktionsmaterial für bis zu sechs Monate verwendet werden. Dies ist auch ohne Eigenkapital möglich. Das Förderdarlehen hat eine Laufzeit zwischen 2 und 5 Jahren. Getilgt werden muss erst ab dem dritten Jahr. Um Planungssicherheit zu gewährleisten, steht der Zinssatz für die Gesamtlaufzeit von Anfang an fest.
An das Geld kommt man über einen Antrag bei der Hausbank, die die Unterlagen an die Mittelstandsbank weiter gibt.
Die Mittelstandsbank haftet für achtzig Prozent der Darlehenssumme, so dass die Bank eine deutlich geringeres Risiko trägt als bei einem gewöhnlichen Kredit. Ob sich die Bank den Rest absichern lässt, liegt allein an ihr.