Die Kreditzinsen haben in den vergangenen Jahren eine beeindruckende Talfahrt erlebt. Rund um den Globus haben die Zentralbanken die Leitzinsen gesenkt, und in der Folge sanken die Zinsen auch bei den Banken immer weiter. Sparer haben seither Schwierigkeiten, noch eine ordentliche Rendite zu erzielen. Kreditnehmer hingegen profitieren von dieser Entwicklung. Sie können sich frisches Geld zu extrem günstigen Zinssätzen beschaffen – Zinssätze, die vor wenigen Jahren noch geradezu utopisch erschienen.
Die meisten Experten sind sich einig, dass die historisch einmalig niedrigen Zinsen schob bald wieder steigen werden. Der genaue Zeitpunkt ist noch unbekannt, doch die amerikanische Notenbank hat bereits eine Veränderung ihrer Zinspolitik angekündigt. Die Gefahren für die Weltwirtschaft scheinen sich nach dem vorläufigen Ende der Finanzkrise verringert zu haben. Aus Sicht der Notenbanker gibt es deshalb keinen Grund mehr, die Leitzinsen nahe der Nullmarke zu belassen. Vermutlich schon im Herbst wird deshalb das Zinsniveau in den USA wieder anziehen. Die Erfahrung zeigt, dass mit kleinem zeitlichen Verzug auch in Europa und anderen Teilen der Welt die Zinsbewegungen der USA nachvollzogen werden. Das bedeutet mittel- und langfristig auch wieder steigende Zinsen im Euroraum. Die Zeiten billigen Geldes dürften daher bald wieder vorbei sein.
Sparer können dann aufatmen, doch Kreditnehmer müssen wieder tiefer in die Tasche greifen. Das gilt allerdings nur für neue Verträge, die mit höheren Zinsen abgeschlossen werden. Aktuell besteht noch die Möglichkeit, sich die Mini-Zinsen für mehrere Jahre zu sichern. Wer jetzt einen Kreditvertrag unterschreibt, ist optimal gegen steigende Zinsen geschützt. Der Grund: Das jetzt vereinbarte Zinsniveau gilt für die gesamte Laufzeit des Kreditvertrags. Bei langen Laufzeiten von zum Beispiel 60, 72 oder 84 Monaten bedeutet das fünf bis sieben Jahre absolute Zinssicherheit.
Fazit: Wer jetzt oder in näherer Zukunft Kreditbedarf hat, sollte rasch handeln. Noch erleben wir „goldene Zeiten“ für Kreditnehmer – doch die Trendwende ist bereits absehbar.