Die Finanzierung vom Eigenheim gehört immer noch zu den Kreditvarianten, die am meisten angefragt sind. Doch, bereits beim Abschluss muss man an viele Dinge denken. Und, dies trifft im Besonderen auch auf die Zinsbindung zu. Natürlich ist es ratsam, bei der Zinsfestlegung einer Immobilienfinanzierung auf Nummer sicher zu gehen. Doch, aktuelle Vergleiche zeigen, dass es auch anders geht.
Selbstverständlich spielt in diesem Zusammenhang der eigene finanzielle Spielraum eine große Rolle. So sollte man sich einigermaßen sicher sein, wie lange man den angestrebten Zinssatz auch wirklich bezahlen kann. Banken oder Kreditinstitute bieten zurzeit eine Zinsbindung bei Immobiliendarlehen an, die bei 5 Jahren beginnen und bis zu 20 Jahren andauern können. Auch Kredite mit längerer Zinsbindung sind auf dem Markt zu haben. Doch, ist das wirklich sinnvoll?
Inhalt
Immer die langfristige Zinsentwicklung beachten!
Natürlich befinden wir uns momentan in einer Phase der Niedrigzinsen. So erscheint der Abschluss eines langfristig zinsgebunden Immobiliendarlehens sehr attraktiv. Und, dies ist auch wirklich so. Die Entwicklung auf dem Finanzmarkt zeigt, dass die Zinsen in absehbarer Zeit wieder steigen. So kann sich ein Baukredit, den man heute zu einem Niedrigzinssatz abschließt, auch in 10 bis 15 Jahren noch sehr lukrativ sein.
Gerade für Kreditnehmer, die nur über ein begrenztes, finanzielles Budget verfügen, kann sich ein Darlehen mit einer langen Zinsbindung auszahlen. Anders sieht dagegen der Fall aus, wenn man finanziell gesehen etwas besser aufgestellt ist. In diesem Fall kann ein Baukredit mit einer kurzen Zinsbindung ideal sein. So hat man die Möglichkeit, flexibel auf Veränderungen auf dem Zinsmarkt zu reagieren. Oder man tilgt bereits vorab einen Großteil der Kreditsumme ab, sofern Sondertilgungen möglich sind.
Für Kredite mit kurzfristiger Zinsbindung kann eine kommende Niedrigzins-Phase sprechen. So kann man sich zu Beginn des Darlehens auf einen höheren Zinssatz einlassen. Zum Ende hin, wenn eine Kündigung möglich ist, erscheint dann ein Forward- oder Anschlussdarlehen mit einem niedrigeren Zinssatz Sinn. Außerdem hat man so meist schon eine höhere Tilgungsrate gewählt und einen Großteil der Bauschulden abgetragen.
Ebenfalls empfehlenswert sind Kredite mit einer kurzen Zinsbindung, wenn man das Geld nur für einen kurzen Zeitraum benötigt. Dies gilt beispielsweise dann, wenn eine finanzielle Zuwendung in nächster Zeit ansteht. So läuft der Kredit nur einen begrenzten Zeitraum mit der jeweiligen Zinsbindung. Im Anschluss kann man ihn dann einfach ablösen.
Langfristige Kredite kann man vorab kündigen
Kredite, die über einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren laufen, kann man vorab kündigen. Dies ist nach 10 Jahren problemlos möglich, ohne dass man Zusatzkosten befürchten muss. Sollten sich also die Konditionen für Immobilienkredite in der Zeit gebessert haben, kann man das bestehende Immobiliendarlehen einfach umschulden.
Und, ab wann gilt nun die Zinsbindung von zehn Jahren? Ganz einfach! Das Datum, ab welchem die Kreditsumme ausgezahlt worden ist, gilt auch als Gültigkeitsdatum für die Zinsbindung. 10 Jahre danach ist eine Kündigung möglich, um in einen Kredit mit besseren Zinskonditionen zu wechseln oder ihn einfach ganz abzulösen. Viele Banken und Kreditinstitute zeigen sich auch sehr kulant. So bieten sie den Kunden auch immer gewisse Sondertilgungsmöglichkeiten oder flexible Gestaltung der Ratenzahlung an. Auf diese Weise ergibt sich mehr Spielraum bei der Hausfinanzierung.