Die nun von der EU-Kommission vorgelegte Studie zeigt, dass Verbraucher in Deutschland zu hohe Gebühren für das eigene Bankkonto zahlen. Durchschnittlich zahlt ein Bundesbürger jährlich 89,90 Euro zuviel. Mit diesem Wert liegt Deutschland auf Rang neun innerhalb der europäischen Mitgliedstaaten. Platz eins belegt Italien mit durchschnittlich 253 Euro zu hohe Gebühren, die jährlich für das Konto anfallen. Auf Platz zwei steht Spanien mit 178 Euro und auf dem Dritten Rang Frankreich mit 154 Euro. Gut abgeschnitten hat Bulgarien, hier zahlen Kontobesitzer lediglich 27,00 Euro zuviel Gebühren.
Besonders eine mangelnde Transparenz und Verständlichkeit bemängelte die EU-Kommission in Brüssel. Denn je unübersichtlicher das Gebühren-System, um so höher die Gebühren, so geht es aus der Studie hervor. Auch die Anlageberatung bekam Kritik. Denn aufgrund schlechter Beratung würden zwischen 50 und 80 Prozent der langfristigen Anlagen vorzeitig beendet werden. Dadurch entsteht für die Betroffenen einen Millionenverlust.
Das alles führe laut EU-Kommission zu einem fehlenden Wettbewerbsdruck, da Kunden einen Wechsel scheuen. Nur sieben Prozent in Deutschland haben sich im Jahr 2008 für eine neue Bank entschieden. Nach EU-Angaben könnten aber gerade mit einem Bankwechsel neun von zehn Kunden erhebliche Beiträge und Gebühren einsparen.