Das, was die Europäische Zentralbank (EZB) als bestmöglich für die Wirtschaft der Eurozone betrachtet, ist im vergangenen Monat eingetreten: Die Inflationsrate im April 2019 betrug 2,0 Prozent – im März waren es noch 1,3 Prozent.
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Ursachen für gestiegene Preise
Der bislang für 2019 höchste Inflationsstand ist hauptsächlich auf teurere Energieprodukte und hohe Preise für Pauschalreisen zurückzuführen. Da die Osterferien dieses Jahr erst im April lagen, konnten Urlauber häufig nicht mehr von Preisen in der Vorsaison profitieren. Durchschnittlich betrug die Verteuerung für Pauschalreisen im April 11 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Auch die Energie entpuppt sich als wahrer Preistreiber: Die Preise für Energieprodukte stiegen um 4,6 Prozent – ausgehend vom Vorjahresmonat. Vor allem die gestiegenen Ölpreise sind als Ursache anzuführen.
Die USA im Vergleich
Ein Blick nach Amerika zeigt, dass die Inflationsrate der USA für April 2019 ebenfalls 2,0 Prozent betrug. Bereits im März lag die Inflation bei 1,9 Prozent. Für die Kosten für Nahrungsmittel und Energieprodukte ist eine Steigerungsrate von lediglich 1,6 Prozent festzustellen. Die US-Notenbank bezieht die Nahrungsmittel- und Energiekosten allerdings nicht in die übereinstimmende Zielvorgabe von 2,0 Prozent ein.
Sehr unterschiedliche Entwicklung der Nahrungsmittelkosten in Deutschland
Hierzulande kosteten Nahrungsmittel im Durchschnitt 0,8 Prozent mehr. Jedoch ist anzumerken, dass diese Zahl sowohl auf erhöhten als auch auf verbilligten Preisen beruht. Tatsächlich betrug die Teuerungsrate für Gemüse knapp zehn Prozent, und Obst wurde um 8,4 Prozent billiger. Insgesamt trug die preisliche Entwicklung der Nahrungsmittel zur Abschwächung der Inflation bei.