Viele Unternehmen haben relativ vorschnell einen KfW-Kredit beantragt. Dieser könnte den Firmen nun aber zum Verhängnis werden. Eigentlich sollte er dafür verwendet werden, damit die Unternehmen die Corona-Krise überstehen können. Doch manche Firmen konnten sich leider immer noch nicht finanziell erholen und das könnte ein Problem sein.
Den Banken wiederum wird vorgeworfen, sie würden zu wenig Kredite vergeben. Genau diese würden Unternehmen jetzt sehr helfen. Doch die Banken haben Angst, dass ihnen das wiederum zum Verhängnis werden könnte.
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KfW-Kredite sind nicht immer hilfreich
Die Aufnahme eines KfW-Kredits kann Unternehmen in finanzielle Not helfen, kann aber auch ein richtiges Problem sein. Sobald der Kredit zurückbezahlt ist, müssten sich die Unternehmen auch finanziell wieder komplett erholt haben. Dies ist aber wegen der schwachen Wirtschaft im Moment bei vielen Unternehmen eben nicht der Fall. Zu viele Unternehmen mussten trotz des KfW-Kredits Insolvenz beantragen.
Wenn ein Unternehmen einen KfW-Kredit beantragt, dann muss dieser auch tatsächlich eine Hilfe für das Unternehmen sein. Sollte es sich trotz des Kredites nicht erholen, so ist der nächste Weg die Zwangsinsolvenz. Ein Insolvenzverwalter würde prüfen, ob das Unternehmen tatsächlich wegen Corona in eine finanzielle Krise kam, oder ob diese vorher schon bestand. Auch prüft er, ob es überhaupt eine Chance auf eine Besserung der finanziellen Situation gibt.
Das Schutzschirm-Verfahren kann eine Rettung sein
Unternehmen, die zahlungsunfähig sind, können das Schutzschirm-Verfahren in Anspruch nehmen. Der Verwalter steht hier dem Unternehmen helfend zur Seite. Zudem ist es in diesem Fall leichter, Verträge oder auch Stellen leichter zu kündigen. Diese Möglichkeit ist somit oftmals lohnenswerter als das Insolvenzverfahren selbst. Unternehmen wie Galeria Karstadt Kaufhof stehen nun auch unter dem Schutzschirm-Verfahren und vielleicht besteht hier noch die Hoffnung auf Rettung.
Banken sind vorsichtig
Die Bankenaufsicht der EZB bemängelt derzeit, dass die Banken zu wenig Kredite vergeben. Andrea Enria geht sogar so weit, zu sagen, dass die Banken genau für solche Fälle wie der Corona-Krise Puffer an Kapital hätten und diese auch genutzt werden müssen. Gerade Unternehmen können derzeit Kredite sehr gut gebrauchen und leider werden viel davon abgelehnt. Zu groß ist derzeit die Angst der Banken, wie die Märkte und Ratingagenturen darauf reagieren könnten. Die Vorgaben wurden aber von der EU-Kommission gelockert, weshalb die Angst der Banken unbegründet ist.
Wie lange gelten die Lockerungen?
Ein großes Problem ist die Tatsache, dass es zwar die Lockerungen für die Banken gibt, doch es gibt keine Aussage darüber, wie lange diese Lockerungen gelten. Somit haben die Banken schlichtweg Angst davor, dass sie ihren Puffer plötzlich ganz schnell wieder füllen müssen und dies nicht schaffen. Auch ist natürlich unklar, wie es mit der Pandemie weitergeht, welche Auswirkungen sie noch auf die Wirtschaft haben wird und ob es nicht wieder zu einem Lock-Down kommen könnte.
Rettungsmaßnahmen sehr unterschiedlich
Bemängelt wird von Andrea Enria auch, dass die Länder mit ihren Rettungsmaßnahmen so unterschiedlich agieren. Jedes stellt sein Hilfspaket anders zusammen und die Volumina gehen hier weiter auseinander. Besser wäre es hier, wenn es hier auch noch Maßnahmen auf europäischer Ebene gäbe. Auch die Banken hätten sehr unterschiedlich gehandelt, wenn es um die Kreditausfall-Vorsorge geht. Fakt ist, dass die Pandemie für große Untersicherheit sorgte und immer noch sorgt und somit manche Banken einfach vorsichtiger sind, als andere.