Wie kompetent und verantwortungsvoll beraten Filial- und Direktbanken beim Thema Ratenkredit? Mit welchen Zinssätzen muss man bei einem Kredit rechnen? In Zeiten der Euro-Krise sind diese Fragen für viele Verbraucher ein Dauerbrenner. So verwundert es nicht, dass das Deutsche Institut für Service-Qualität (DISQ) im Auftrag von n-tv die Konditionen von Ratenkrediten und die Qualität der Beratungsgespräche ausgiebig testete.
Das Ergebnis der jetzt veröffentlichten Studie ist jedoch nicht gerade als Ruhmesblatt für die Bankenbranche zu werten: Die getesteten Filialbanken erzielten bei der persönlichen Beratung unterm Strich sogar nur ein ausreichendes Ergebnis. In einzelnen Fällen wiesen die Berater beispielsweise nicht einmal darauf hin, dass eine Restschuldversicherung den Effektivzinssatz erhöht. Auch Schufa-Anfragen wurden zuweilen falsch gestellt, sodass die die Bonität des Testers darunter zu leiden hatte.
Ihre Kompetenz in puncto Verbraucherkredite bewiesen hingegen diverse genossenschaftlich organisierte Filialbanken wie die Sparda-Bank Hamburg (Bester Ratenkredit) oder die Berliner Volksbank (Beste Filialberatung), die in ihrer Kategorie jeweils Testsieger wurden. Bei den Direktbanken war die ING-DiBa das Maß aller Dinge: Als einzige Bank hatte sie einen sehr guten Service und wurde so Testsieger vor 1822direkt und DKB Deutsche Kreditbank.
Auffällig bei der Bewertung der Direktbanken ist, dass die Top3-Unternehmen im Vergleich zum Wettbewerb ausschließlich auf Ratenkredite mit bonitätsunabhängigen Zinssätzen setzen. Insgesamt jedoch, so die Bilanz des DISQ-Geschäftsführers Markus Hamer, sei der Anteil der Kredite mit bonitätsunabhängigen Zinssätzen zu gering. Die Kostentransparenz für Verbraucher, so Hamer, sei dadurch nur bedingt gegeben.