Startup haben es in der Anfangszeit besonders schwer, an ausreichend Kapital zu kommen. Nicht jeder Gründer verfügt zum Beispiel über Erspartes oder hat ein soziales Umfeld, welches mit finanziellen Mitteln unterstützen kann. Interessant ist, dass es zahlreiche Programme gibt, mit denen Startups an geeignetes Kapital kommen können. Nicht jede Lösung ist für jedes Startup jedoch anwendbar. Am häufigsten wird daher wohl der traditionelle Bankkredit in Betracht kommen. Aber auch hier haben sich in aktueller Zeit die Zinsen leider erhöht, sodass ein solcher Kredit teurer geworden ist.
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Der Bankkredit als Finanzierungsklassiker
Ein Großteil aller Startups wird eine Finanzierungssumme zwischen 25.000 und 300.000 € benötigen. Wer einen solchen Kredit benötigt, der sollte zunächst ein persönliches Gespräch mit seinem Bankberater suchen. Wichtig ist in allen Fällen, dass ein solider Businessplan vorgelegt werden kann. Banken möchten gerne wissen, wofür eine solche Finanzierung benötigt wird. Dabei wird unter anderem auch gleich geprüft, ob das gewählte Geschäftsmodell gewinnversprechend ist.
Bei höheren Finanzierungssummen verlangen viele Banken eine Art von Bürgschaft. Im Vorteil sind diejenigen, die entweder einen finanzkräftigen familiären Rückhalt bieten können oder vielleicht sogar eine Immobilie als Sicherheit vorweisen können. Generell sollte eine Bürgschaft mit Vorsicht gesehen werden. Im schlimmsten Fall sind sämtliche Sicherheiten verloren. Dies ist insbesondere bei Immobilien gravierend.
Ein Kredit bis 300.000 € bietet dem Startup auf der anderen Seite Planungssicherheit. Über einen bestimmten Zeitraum werden zu einem festgelegten Zinssatz die monatlichen Raten zurückgezahlt. Wichtig zu wissen ist, dass die Bank am Startup weder ein Mitspracherecht erhält, noch gewissen Anteile.
Das Darlehen für Startups
Für ein Startup kommen auch Darlehen in Betracht. Hierbei handelt es sich in gewisser Weise ebenfalls um Kredite, die jedoch über höhere Summen und über längere Zeiträume abgeschlossen werden. Es gibt zum Beispiel aber auch eine Sonderform des Darlehens, welches als Mezzanine-Kapital bezeichnet wird. Bei dieser Mischform aus Eigenkapital und Fremdkapital handelt es sich nicht um einen Bankkredit. Die Darlehensgeber können aus dem privaten Bereich kommen. Diese Darlehen sind relativ schnell zu beantragen. Nachteilig ist, dass sie recht teuer sind.
Der Gläubiger hat kein Mitbestimmungsrecht. Im Falle einer Insolvenz wird die Forderungssumme nachrangig behandelt. Dies bedeutet, dass die Ansprüche aller anderen Gläubiger vorgehen. Abwandlungen vom Mezzanine-Kapital sind stille Beteiligungen, Genussrechte oder Nachrangdarlehen.
Förderkredite abrufen
Sehr beliebt bei Startups sind Förderkredite. Hierbei handelt es sich zwar um klassische Kredite, die jedoch nicht von einer Bank, sondern von staatlichen Stellen vergeben werden. Eine bekannte Quelle für diese staatlichen Förderprogramme ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau. Die meisten Institutionen, welche diese Förderprogramme vergeben, verfolgen in erster Linie politische Ziele. Daher sind die Konditionen meist günstiger als bei den herkömmlichen Banken. Dies bedeutet, dass nicht nur die Zinsen etwas niedriger sind, sondern auch die Rückzahlungszeiträume deutlich länger ausfallen. Die erste Tilgung kann auch erst nach ein bis zwei Jahren erfolgen.
Bei der KfW wird für Startups zum Beispiel das Programm „ERP-Gründerkredit – Startgeld“ angeboten. Hier stehen Gründern maximal bis 125.000 € zur Verfügung. Ist das junge Unternehmen größer, gibt es noch das Programm „ERP-Kapital zur Gründung“. Hier kann man bis zu 500.000 € für sein Startup erhalten.