Im Rahmen einer Darlehensaufnahme fallen die unterschiedlichsten Kreditkosten an. Doch um welche handelt es sich hierbei und wie werden diese am besten beglichen?
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Kreditkosten
Bei einer Kreditaufnahme kann es zu verschiedenartigen Darlehenskosten kommen.
Die Darlehenskosten für einen Kredit können deutlich variieren. So kommt es hier zum Beispiel auf die Höhe der Darlehenssumme und die Kreditart an.
Generell sind bei einem Darlehen jedoch Zinsen zu bezahlen. Umso niedriger diese ausfallen, desto günstiger ist der Kredit. Die Zinsen werden bei den meisten Kreditarten zusammen mit der Tilgung in Form von monatlichen Raten getilgt.
Ist der gewünschte Kredit durch die mithilfe eines Kreditvermittlers zustande gekommen, dann ist an diesen gemeinhin eine Provision zu bezahlen. Deren Höhe richtet sich in der Regel nach der Höhe des Kreditbetrags. Die Bezahlung der Provision wird üblicherweise von dem eigenen Geld bestritten; es kann jedoch auch machbar sein, diese durch einen Teil der Kreditsumme zu tilgen.
Zudem besteht oftmals die Option, dass zusätzlich zu dem Darlehen die Aufnahme einer Restschuldversicherung möglich ist. Eine solche Versicherung springt zum Beispiel im Krankheitsfall oder bei Tod des Versicherungsnehmer ein. Allerdings verteuert eine Restschuldversicherung die Kreditaufnahme in der Regel deutlich. Hier werden die Beiträge dann entweder in die Darlehensraten mit einberechnet oder diese sind separat zu begleichen. Bei beiden Varianten werden die jeweiligen Beträge von dem im Vertrag genannten Konto abgebucht.
Ob eine Restschuldversicherung wirklich notwendig ist oder nicht, sollte jeweils im Einzelfall entschieden werden. So bietet sie sich beispielsweise für einen Single, der mit dem Kredit lediglich einen neuen Computer finanzieren möchte, gemeinhin weniger an, als für einen verheirateten Familienvater mit mehreren Kindern, der einen hohen Immobilienkredit aufnimmt.
Es kann unter Umständen jedoch auch vorkommen, dass die Bank das gewünschte Darlehen nur dann vergibt, wenn wenn eine Restschuldversicherung abgeschlossen wird. In diesem Fall kann der Antragsteller dies zwar verweigern, erhält dann jedoch keinen Kredit. Es ist jedoch durchaus möglich, bei einer anderen Bank das gewünschte Darlehen zu beantragen; mit etwas Glück verzichtet das Kreditinstitut auf den Abschluss einer Restschuldversicherung. Andernfalls muss diese entweder abgeschlossen oder auf das Darlehen verzichtet werden.
Je nach Kreditart können jedoch auch noch besondere Kosten anfallen. So kommt es zum Beispiel im Rahmen eines Immobilienkredits einigen Nebenkosten, wie etwa für den Notar und das Grundbuchamt. Wurde ein Makler beauftragt, muss dieser ebenfalls bezahlt werden. Die Banken setzen hier voraus, dass die sogenannten Kaufnebenkosten vom Eigenkapital des Kreditnehmers beglichen werden. Zudem sollte im Allgemeinen auch ein Teil des Kaufpreises vom Eigenkapital abgehen.
Allerdings besteht hier auch eine Ausnahme: die sogenannte 110 Prozent Finanzierung. In diesem Fall werden mithilfe der Darlehenssumme sämtliche Kosten, also auch die Nebenkosten, beglichen. Jedoch sind derartige Finanzierung in der Regel sehr kostenintensiv und werden mit einem höheren Zinssatz als bei einer herkömmlichen Finanzierung vergeben. Dazu kommt, dass 110 Prozent Finanzierungen nicht von jeder Bank angeboten und nicht an jeden Kreditnehmer vergeben werden. Hierfür ist beispielsweise eine sehr gute Bonität und eine positive Schufa-Auskunft vonnöten.
Bei einer Baufinanzierung gilt es zudem zu beachten, dass hier gemeinhin Bereitstellungszinsen beglichen werden müssen. Diese fallen dann an, wenn der Kreditbetrag noch nicht in vollständiger Höhe abberufen wurde und deshalb für den restlichen, vorhandenen Betrag noch keine Zinsen getilgt werden. Auch diese werden üblicherweise von dem im Vertrag genannten Konto abgebucht.
Ist es möglich, die Kreditsumme vor Ablauf der regulären Laufzeit zurück zu bezahlen, dann kommt es hier zumeist zur Zahlung einer Vorfälligkeitsentschädigung, die wiederum vom eigenen Kapital zu begleichen ist. Dies gilt oftmals auch für sogenannte Umschuldungskredite: Hier wird ein neues, zinsgünstigeres Darlehen aufgenommen, um mit der Kreditsumme das alte Darlehen zu tilgen. Durch die Zinsersparnis wird das eigene Konto hierbei oftmals deutlich geschont.
Kreditkosten senken
Durch verschiedene Maßnahmen kann der angehende Darlehensnehmer die Kosten, die für das Darlehen anfallen, senken.
Es ist jedoch durchaus möglich, die anfallenden Kreditkosten zu senken. So bietet sich hierfür zunächst einmal ein Darlehensvergleich an. Da der Finanzmarkt hart umkämpft ist, existieren in Bezug auf die Kreditkosten zumeist sogar deutliche Unterschiede. Hier sollte man sich nicht täuschen lassen, denn bereits wenige Prozentpunkte Differenz können, je nach Darlehenssumme, eine Ersparnis von mehreren hundert Euro oder sogar mehr ausmachen.
Zudem sollte nicht nur die Höhe der Darlehenssumme, sondern ebenfalls die der Raten und der Laufzeit gut durchdacht werden. Dabei gilt: Eine lange Laufzeit sorgt zwar für eine niedrigere, monatliche Rate, dafür dauert es jedoch länger, bis man schuldenfrei ist und es sind höhere Zinsen zu begleichen. Bei einer kürzeren Laufzeit fällt die Zinslast geringer aus und der Darlehensnehmer ist schneller schuldenfrei. Dafür jedoch sind höhere Monatsraten zu stemmen. Dementsprechend bietet sich eine kürzere Laufzeit an. Allerdings darf hierbei auf keinen Fall in Vergessenheit geraten, dass die Kreditraten zu jeder Zeit ohne Schwierigkeiten bezahlbar sein müssen.
Des Weiteren ist es ratsam, die Höhe des Kredits mit bedacht auszuwählen. So sollte die Kreditsumme zwar natürlich dazu ausreichen, um den Verwendungszweck zu erfüllen, jedoch ist es nicht ratsam, einen zu hohen Kreditbetrag auszuwählen, da so unnötigerweise mehr Zinsen zu begleichen sind.
Doch auch durch die Wahl der Kreditart lässt sich einiges sparen. Ist beispielsweise ein Auto- oder Immobilienkauf geplant, dann ist es besser, einen speziellen Auto- beziehungsweise Immobilienkredit als einen klassischen Ratenkredit auszuwählen. Je nach Höhe der Darlehenssumme kommt hier oftmals sowieso lediglich ein Immobilienkredit infrage. Der Hintergrund hierfür ist, dass diese speziellen Kredite gemeinhin mit einem günstigeren Zinssatz versehen sind, da die Bank hier von einer höheren Absicherung profitiert. Dabei handelt es sich vor allem um die Eintragung einer Grundschuld in das Grundbuch der Immobilie beziehungsweise um den Einbehalt des Fahrzeugbriefs bis zur vollständigen Bezahlung der Kreditsumme.
Ebenso kann eine gute Bonität dazu verhelfen, um die anfallenden Darlehenskosten zu senken. Denn: je besser die Bonität des Kreditnehmers ausfällt, umso niedriger sind die Zinsen. Ist die Bonität jedoch nicht ganz so gut, dann müssen höhere Zinssätze beglichen werden. Bei einer allzu schlechten Bonität wird die Bank den Darlehenswunsch sogar komplett ablehnen. Es zahlt sich somit wortwörtlich aus, auf eine gute Bonität zu achten.
Außerdem ist es bei einigen Darlehensarten, wie etwa bei einer Immobilienfinanzierung, möglich, die Zinsen für beispielsweise zehn oder auch zwölf Jahre festzulegen. Dies bietet sich vor allem in Zeiten einer Niedrigzinsphase an. So profitiert der Kreditnehmer für die im Darlehensvertrag genannte Laufzeit von den günstigen Zinsen; dabei ist es vollkommen irrelevant, wie sich in dieser Zeit der Zins auf dem Finanzmarkt entwickelt.