Die Kurzarbeit hat vielen Unternehmen und auch Arbeitnehmern während der Corona-Krise geholfen ihre Angestellten und ihre Arbeit zu behalten. Der Staat machte hierfür ein Milliarden-Paket locker, um Kurzarbeitergeld zur Verfügung stellen zu können. Doch wie es aussieht, wird die Kurzarbeit noch länger dauern. Was bedeutet das aber in erster Linie für die Arbeitnehmer? Wann dürfen diese endlich wieder normal arbeiten? Fragen über Fragen, auf die es noch keine eindeutigen Antworten gibt.
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Noch ist nichts sicher
Geht es nach dem Arbeitsminister der SPD Hubertus Heil, so soll die Kurzarbeit auf jeden Fall noch die nächsten eineinhalb Jahre weiter gehen. Demnach würde auch noch bis Anfang 2022 weiter Kurzarbeitergeld bezahlt werden. Wenn es nötig ist, könnte man diese Zeit dann noch auf weitere 24 Monate hinauszögern. Mit diesem Vorgehen möchte man die Unternehmen weiter unterstützen, die sich nach dem Lockdown nur langsam erholen und längere Zeit noch nicht in der Lage sein werden, die vollen Gehälter zu bezahlen. Ob es den Unternehmen am Ende aber auch wirklich hilft, wird sich zeigen, denn allem Anschein nach gehen Experten davon aus, dass sich die Wirtschaft vor 2022 nicht normalisieren und erholen wird. Es braucht alles seine Zeit und diese gilt es so gut, wie möglich zu überbrücken.
Kurzarbeiter sollen sich weiterbilden
Die Bundesagentur für Arbeit schließt sich den Worten Heils an und will hier auch etwas für die Kurzarbeiter unternehmen. Da diese nun Zeit hätten, könnten sie eine Weiterqualifizierung in Anspruch nehmen, sofern die Arbeiter das auch wollen. Es wird jedoch niemand dazu verpflichtet. Für Arbeitnehmer wäre dies aber eine sehr gute Chance und zugleich auch ein Sprungbrett in ein anderes Unternehmen. Auch die Arbeitgeber würden davon profitieren, weil sie so ohne große Umwege ihre Betriebe modernisieren könnten und die Angestellten bereits bestens darauf vorbereitet wären.
Lässt sich das alles finanzieren?
Die Pläne hören sich grundsätzlich gut an und würden nicht nur den Arbeitnehmern, sondern auch den Unternehmen sehr unter die Arme greifen. Doch wie immer, gibt es auch hier einen Haken. Die Finanzpolitiker der Union bezweifeln, dass sich dieses Vorhaben auch finanzieren lässt, denn es ist durchaus mit hohen Kosten verbunden. Wegen der Pandemie mussten ohnehin viele finanzielle Hilfen locker gemacht werden. Ob diese ein Loch in die Kasse reißen, bleibt abzuwarten.
Die Wirtschaft braucht Zeit
Eigentlich ging man davon aus, dass sich nach dem Lockdown alles wieder ganz schnell einspielt und wieder läuft, als wäre nie etwas gewesen. Doch tatsächlich lief die Wirtschaft nur langsam an und gerade die Herstellungsbetriebe haben immer noch zu kämpfen. Lieferanten liefern nicht in dem Ausmaß wie vor dem Lockdown, Geschäftsreisen können nicht so stattfinden wie gewohnt und auch die Verbraucher wollen ihr Geld nur ungern ausgeben. Alles in allem hat die Wirtschaft große Probleme, wieder ins Rollen zu kommen und das macht sich bei den Finanzen deutlich bemerkbar. Kreditanfragen werden genügend an die Banken gestellt, denn viele Unternehmen brauchen das Geld dringend. Doch die Banken reagieren hier auch eher verhalten, da dieser Angst vor einer Zahlungsunfähigkeit des Kreditnehmers haben. Es wird den Unternehmen somit nicht gerade leicht gemacht, sich zu erholen.