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Leider sind in den letzten Wochen die meisten Menschen zu Haus gebunden. Die aktuelle Corona-Pandemie und der langanhaltende Lockdown verlangsamt das öffentliche Leben enorm. Interessant ist, dass in dieser Zeit auch die Nachfrage nach Konsumentenkrediten nachgelassen hat. Grund hierfür ist natürlich auch die Tatsache, dass die meisten Verbraucher nicht mehr so gelassen in die Geschäfte zum Shoppen gehen können. Diese Nachfrage-Dämpfung hat nun auch die SCHUFA festgestellt, wie das bekannte Handelsblatt kürzlich berichtete. Die Experten rechnen jedoch damit, dass sich die Lage bis Ende des laufenden Jahres erholen wird.
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Mehr als ein Drittel weniger Kredite nachgefragt
SCHUFA-Chefin Tanja Birkholz hat dem Handelsblatt seinerzeit berichtet, dass aktuell ein Rückgang der Konsumentenkredite zu verzeichnen sei. Wenn man die Zahlen mit dem Vorjahr vergleicht, sind bereits Anfang Februar 2021 die Ratenkredite um rund 33 Prozent zurückgegangen. Birkholz wies darauf hin, dass sich eine ähnliche Entwicklung bereits während des ersten Lockdowns zwischen März und Juli 2020 ergeben hätte.
Der private Konsum wird durch den Lockdown massiv gebremst
Wie eine Marktstudie des Bankenfachverbandes zeigt, hat jeder vierte Haushalt hierzulande wenigstens einen Ratenkredit laufen. Im Bankenfachverband sind momentan sämtliche deutschen Kreditbanken organisiert, sodass auf eine große und repräsentative Anzahl an Studiendaten zurückgegriffen werden kann.
Nach wie vor steht der Autokredit bei vielen im Vordergrund. So ist es nicht verwunderlich, dass eine Vielzahl an Ratenkrediten für die Autofinanzierung verwendet wird. Während des Lockdowns kam es auch hier zu enormen Rückgängen. Darüber hinaus werden ansonsten viele größere Konsumgüter, wie zum Beispiel Möbel und Unterhaltungselektronik mithilfe eines Ratenkredits finanziert. Viele Geschäfte vor Ort sind jedoch geschlossen. Der Online-Kauf hat sich in Bezug auf Kreditaufnahmen noch nicht stark bemerkbar gemacht.
Da die meisten Geschäfte geschlossen haben, fehlt vielen Verbrauchern auch das Bedürfnis, einen Kredit aufzunehmen. Nicht unerwähnt bleiben soll, dass viele Menschen vorsichtiger geworden sind und größere Anschaffungen erst einmal auf die lange Bank schieben. Begründet wird dies mit einer unsicheren Arbeitslage und natürlich durch Kurzarbeit.
Im weiteren Jahresverlauf kann sich die Lage vielleicht entspannen
Viele hoffen auf das Ende des Lockdowns, obwohl hier aktuell noch kein Ende in Sicht ist. Experten rechnen jedoch damit, dass sich die Kreditnachfrage im weiteren Jahresverlauf erholen wird. Sobald der Lockdown beendet und die Geschäfte wieder öffnen, wird auch das öffentliche Leben wieder Fahrt aufnehmen. Hier verweist Stephan Moll vom Bankenfachverband auf die Erkenntnisse aus dem letzten Jahr. Schon seinerzeit war die Nachfrage nach Krediten stark zurückgegangen.
Im vierten Quartal von 2020 hat sich die Entwicklung sogar umgekehrt und die Verbraucher haben weitaus mehr Kredite aufgenommen als im Vorjahr. Nach Angaben der Bundesbank legte der Bestand an Ratenkrediten zum Ende 2020 um ein Prozent auf rund 177 Milliarden Euro zu.
Es bleibt abzuwarten, wie die Entwicklung wirklich einhergeht. Da die meisten Verbraucher während des Lockdowns nicht viel Geld ausgeben konnte, muss dies nicht unbedingt mit einer Erhöhung der Ratenkredite einhergehen. Bei größeren Anschaffungen wird aber kaum jemand ohne einen solchen Kredit auskommen.
Es bleibt zu hoffen, dass sich das öffentliche Leben wieder normalisiert. In Bezug auf die Kreditzinsen hat sich in den letzten Monaten nicht viel getan. Diese sind nach wie vor sehr niedrig.