Die Corona-Krise verunsichert die Menschheit und fordert viel Leid. Doch damit nicht genug, auch die Banken scheinen sich im Moment einen Spaß daraus zu machen, die Kunden zu verunsichert.
Während viele Banken wegen der Negativzinsen mit günstigen Krediten werben, verlangen andere plötzlich Zinsen für die Stundung eines Kredits. Werden die Verbraucher jetzt nur noch abgezockt? Für in Zahlungsschwierigkeiten geratene Verbraucher scheint es auf jeden Fall so.
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Weniger Zahlen, als man bekommt
Die Negativzinsen machen es im Moment möglich, dass sich Verbraucher einen Kredit nehmen können und weniger zurückbezahlen müssen. Natürlich klingt das sehr verführerisch – man bekommt 1000 Euro und zahlt nur 800 Euro zurück. Doch die Sache hat auch einen Haken und der beginnt schon einmal dort, dass es im Moment sehr schwierig ist, einen Kredit genehmigt zu bekommen. Die Banken haben wegen der Krise die Vergabekriterien stark verschärft. Wer somit gerade in Kurzarbeit ist, hat ohnehin schon schlechte Chancen. Da sich die Lage während der Pandemie nun langsam wieder verbessert und viele Betriebe auch wieder die Arbeit aufgenommen haben, könnten sich auch die Situation für die Kreditvergabe wieder lockern. Lediglich wer im Moment arbeitslos ist, bleibt bei der Kreditvergabe in einem negativen Licht.
Stundung mit unfairer Zinsbelastung
Verbraucher haben die Möglichkeit, einen laufenden Kredit für drei Monate zu stunden. Dies wurde wegen der Corona-Krise eingeführt und auch von vielen Verbrauchern in Kurzarbeit genutzt. Angedacht war, dass der Verbraucher die zahlungsfreien drei Monate einfach hinten an seine Kreditlaufzeit anhängt und nicht mehr bezahlen muss also vorher. Doch die Realität sind anders aus. Es gibt Beschwerden bei der Verbraucherzentrale, weil einige Banken tatsächlich einen neuen Tilgungsplan erstellt haben und in diesem die Zinsen für die fehlenden drei Monate aufgeschlagen haben. Der Verbraucher müsste somit mehr bezahlen. So war das vom Gesetzgeber aber nicht vorgesehen, denn immerhin wurde diese Möglichkeit der Stundung eingeführt, um die Menschen finanziell zu entlasten. Leider sind aber nun schon sehr viele Stundungen an Anspruch genommen worden und somit werden sich die Beschwerden beim Verbraucherschutz auch sicherlich häufen. Ob die Banken ihren Kunden jedoch mitteilen, dass sich hier beim Vertrag ein Aufpreis ergibt, ist bisher nicht bekannt. Denn in diesem Falle könnte der Kreditnehmer selbst entscheiden, ob der die Mehrkosten in Kauf nimmt oder nicht.
Bundesverband der Deutschen Banken arbeitet gegen das Gesetz
Laut BdB seien die Zinsaufschläge absolut gerechtfertigt, weil der Verbraucher immerhin auch länger über das Geld verfügen kann. Da diese Kreditverlängerung ohne Aufkosten vom Gesetzgeber beschlossen wurde, müsse dieser sich auch um diese Zinsaufschläge kümmern. Die Banken sehen sich also absolut im Recht und das zulasten der Kreditnehmer. Für Verbraucherschützer ist ganz klar, dass es hier mehr Klarheit geben muss. Doch auch hier wird auch schon an einer Lösung gearbeitet, denn das Bundesfinanzministerium und das Bundesjustizministerium arbeiten im Moment an einer Regelung zugunsten der Verbraucher. Wie sich die Situation aber für die Verbraucher entwickelt, die nun schon die Stundung in Anspruch genommen haben, bleibt vorerst unklar. Sicherlich wird sich aber auch hierfür eine Lösung finden, um den Unmut der Verbraucher zu lindern.