Des Deutschen liebstes Kind, sein Wagen, wie jeder weiss, ist gleichzeitig eines der wirklungsvollsten Mittel, um sich in finanzielle Schwierigkeiten zu bringen. Kaum ein Produkt mit ähnlicher Verbreitung saugt dem Eigentümer vergleichbar viel Geld aus dem Portemonnaie wie das Auto.Nirgends spürt man die Kosten eines eigenen Autos momentan direkter als an der Tankstelle. Die Spritpreise sind geradezu explosionsartig gestiegen in den letzten Jahren und ein Ende der Preissteigerungen ist derzeit nicht absehbar. Das liegt zum einen sicher an Spekulationsgeschäften mit Rohstoffen, aber man darf sich trotz allem nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Öl nicht mehr ewig sprudeln wird. Irgendwann, und das werden wir höchstwahrscheinlich alle noch erleben, gehen die Vorräte zur Neige. Ein immer weiter steigender Benzinpreis ist daher so gut wie sicher – vermutlich wird es nicht mehr lange dauern, bis der erste Konzern auf die Idee kommt, an den Stationen Kleinkredite zu verkaufen.
Aber auch Vater Staat spielt dabei seine Rolle. Jeder wird sich noch erinnern, wie preiswert Dieselkraftstoff noch vor wenigen Jahren im Vergleich mit Benzin gewesen ist. Dieselbetriebene Fahrzeuge waren Ausnahmen und hauptsächlich im Gewerbefuhrpark vertreten. Nachdem man nun, angeblich aus Umweltgründen, da ein Diesel relativ weniger verbraucht, den Diesel gepuscht hat und diese Motorvariante nun weit verbreitet ist, steigt auch prompt der Preis, der inzwischen mit dem von Benzin gleich gezogen ist. Preistreiber waren hier aber mal ausnahmsweise nicht die Konzerne, sondern der Staat, der den Steueranteil am Diesel permanent erhöht hat.
Noch wird sie die Tankrechnung nicht in die Schuldenfalle treiben, obwohl sich das in Zukunft durchaus noch ändern kann. Sie müssen noch an vielen anderen Stellen Geld in ihren fahrbaren Untersatz stecken. Einmal ist da die Steuer, die jetzt für die meisten wohl noch höher ausfallen wird, ist sie erst auf den Schadstoffausstoss umgestellt, statt wie bisher auf den Hubraum bezogen. Das der Staat auf Einnahmen verzichtet im Zuge der Umstellung, ist kaum zu erwarten.
Ihr Auto muss auch versichert sein, egal ob sie wollen oder nicht. Die Haftpflichtbeiträge steigen von Jahr zu Jahr und sind für etwas grössere Fahrzeuge ohne grossen Schadensfreiheitsrabatt kaum noch bezahlbar, von einer Kaskoversicherung ganz zu schweigen. Ob man sich letztere zulegt, ist eine Gewissensfrage. Eigentlich brauchen sie die umso dringender, je weniger Geld sie haben einen Schaden selbst zu begleichen. Andererseits belastet eine solche Versicherung ein knappes Budget ganz erheblich.
Um die Autofahrer zur Kasse zu bitten, hat gerade die öffentliche Hand schon immer viel Phantasie entwickelt. Der neuste Streich sind die so genannten Umweltzonen, die man nur gegen Maut befahren darf, selbst wenn man ein entsprechend schadstoffarmes Auto besitzt. Der Umweltschutz wird noch öfter herhalten müssen, um neue Gebühren und Abgaben zu rechtfertigen.
Strassengebühren zum Beispiel gibt es in Deutschland noch nicht, ausser für LKW. Wir können aber sicher sein, dass eines nicht allzu fernen Tages auch jeder Autofahrer für die Benutzung der Strassen zusätzlich wird zahlen müssen, die von seinen Steuergeldern gebaut wurden.
Der grösste Geldbrocken beim Auto ist natürlich seine Anschaffung. Nicht nur, dass die Fahrzeugpreise in den letzten zehn Jahren weit über die durchschnittliche Teuerungsrate hinaus gestiegen sind. Die meisten Neuwagen werden ohnehin finanziert, weil soviel Bares meist gar nicht zur Verfügung steht. Und dann wird es gefährlich – die Schuldenfalle droht, wenn man sich dabei überhebt.
Leasing ist eines dieser Finanzierungsmodelle, gespickt mit Kostenfallen, die sie spätestens am Ende der Leasinglaufzeit spüren werden. Wenn sie auf den vereinbarten Restwert nicht geachtet haben, werden sie zu ihrer Überraschung feststellen, dass sie die Kaufoption überhaupt nicht ausführen können. Leasen sie jetzt aus der Not heraus lieber ein anders Fahrzeug, werden sie aus diesem Teufelskreis nicht mehr so schnell aussteigen können.
Auch ein kreditfinanziertes Fahrzeug kann sie viel Geld kosten. Das sollte sie nur auf sich nehmen, wenn sie sich eine Kaskoversicherung leisten können, die ihr Fahrzeug ersetzt, falls sie einen selbstverschuldeten Unfall bauen und sie davor bewahrt Raten für ein Auto zu zahlen, das nicht mehr existiert.
Sollten sie auf ein Auto verzichten können, ist das der beste Weg viel Geld zu sparen.