Für viele Menschen im fortgeschrittenen Alter wird es immer schwieriger, einen höheren Kredit bei ihrer Bank zu bekommen. Dies ist nur verständlich, da sich die Banken absichern möchten und nicht wissen, wie lange ältere Menschen noch in der Lage sind, einen Kredit zu bedienen. Natürlich gibt es nach wie vor Kreditinstitute, die auch Senioren noch einen Kredit vermitteln. In unserem Kreditvergleich finden Sie diesbezüglich diverse Anbieter. Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit, um im Alter mehr Liquidität zu erhalten.
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Das eigene Haus verkaufen
Wer im Alter darüber nachdenkt, seine Immobilie zu veräußern, der ist zunächst hiervon nicht begeistert. Immerhin wurde das eigene Haus oder die Eigentumswohnung über viele Jahre abbezahlt. Sie soll eigentlich der Altersversorgung dienen. Allein wegen der steigenden Mieten ist eine eigene Immobilie immer noch eine sehr sichere Anlageform. Hier spielen natürlich auch die eigenen Lebensumstände eine wichtige Rolle. Vielleicht möchte der eine oder andere auch sein Haus oder seine Eigentumswohnung vererben.
Wer jedoch keine Kinder hat oder auch keine Angehörigen, an die er etwas vererben möchte, der sollte sich dennoch überlegen, ob er nicht seine Immobilie zum Verkauf anbietet. Momentan sind Wohnimmobilien rar und erzielen Höchstpreise. Dann spielt es auch keine Rolle, ob für die letzten Lebensjahre eine etwas höhere Miete zu zahlen wäre. Mit dem Verkaufserlös lassen sich die langgeträumten Wünsche viel schneller erreichen. Vielleicht möchte man ja noch einmal eine Weltreise unternehmen oder sich ein teures Auto leisten.
Haus verkaufen und Wohnrecht behalten
In vielen Fällen sind die Kinder aus dem Haus und haben vielleicht ihre eigenen Wohnträume schon erfüllt. Senioren sollten dann vielleicht an eine sogenannte Immobilienrente denken. Mit diesem Geld können Sie sich Wünsche erfüllen, die eigene Pflege absichern und auch die Kinder zusätzlich noch unterstützen. Bei einer Immobilienrente wird das eigene Haus verkauft, wobei Sie aber nach wie vor Ihr Wohnrecht behalten. Das in der Immobilie gebundene Vermögen steht Ihnen jedoch frei.
Es gibt verschiedene Modelle für eine Immobilienrente. Insgesamt profitieren hierbei die Eigentümer finanziell vom Wert der selbstgenutzten Immobilie. Wer diese Lösung in Erwägung zieht, muss folglich nicht aus seinem Haus ausziehen.
Die Leibrente
Bei einer Leibrente verkaufen Sie als Eigentümer vollständig Ihr Haus. Sie erhalten dafür eine Einmalzahlung oder auf Wunsch auch eine monatliche Rente. Diese wird in aller Regel bis an das Lebensende gezahlt. Die Höhe hängt hierbei aber vom Wert des Hauses, aber auch vom Geschlecht und dem Alter des Verkäufers ab. Darin eingeschlossen ist immer ein lebenslanges Wohnrecht für die Immobilie. Es muss jedoch im Vertrag festgehalten werden, wer für die Kosten der Instandhaltung aufkommt.
Der Teilverkauf
Bei einem Teilverkauf wird maximal die Hälfte des Hauses veräußert. Bei dieser Art von Verkauf erhält der Immobilienbesitzer meist eine Einmalzahlung. In seltenen Fällen wird hier eine monatliche Rente gezahlt. Beim Teilverkauf muss der Verkäufer den verkauften Teil des Hauses wieder vom Käufer zurückmieten. Dafür trifft er über die gesamte Immobilie wieder alleine sämtliche Entscheidungen. Falls der Immobilienbesitzer verstirbt, muss die gesamte Immobilie verkauft werden. Hierbei haben jedoch die Erben meist ein Vorkaufsrecht. Möchten Sie dieses nicht nutzen, werden die Verkaufserlöse mit dem Teilkäufer der Immobilie geteilt.
Die Umkehrhypothek
Insbesondere in den Vereinigten Staaten und in Großbritannien ist die Umkehrhypothek sehr verbreitet. Aber auch hierzulande interessieren sich immer häufiger Immobilienbesitzer für diese neue Art der Immobilienrente. Hierbei erhält der Immobilieneigentümer von einer Bank einen Kredit, der entweder in monatlichen Raten oder in Form einer Einmalzahlung zurückgezahlt wird. Es gibt auch Kombinationen aus Raten- und Einmalzahlungen.
Falls der Eigentümer verstirbt, wird der Kredit durch den Verkauf der Immobilie zurückgezahlt. Bis zu diesem Zeitpunkt fallen jedoch Zinsen und Tilgung an. Bei diesem Kredit haftet allein die Immobilie. Der sogenannte Verwertungsüberschuss steht dagegen allein dem Eigentümer oder seinen Erben zu. Unabhängig davon, für welches Modell Sie sich entscheiden, sollten Sie sich jedoch zuvor eingehend beraten. Jede Form des Verkaufs oder Teilverkaufs einer Immobilie hat Vorteile, aber auch Nachteile.