Hinter der Ersten Group verbirgt sich eine österreichische Großbank. Nach Aussage von Analysten hat die Erste Group ihre Erwartungen deutlich übertroffen. Sowohl die Kundeneinlagen als auch das Volumen der Kundenkredit ist im dritten Quartal deutlich angestiegen. Das Bankhaus ist nicht nur in Österreich selbst vertreten, sondern auch in den angrenzenden Staaten Tschechien, Slowakei, Ungarn, Rumänien, Kroatien und Serbien. Darüber hinaus besteht eine indirekte Präsenz in den Staaten Slowenien, Bosnien, Montenegro und Nordmazedonien. Der Bankenriese wurde 1819 als sogenannte „Erste österreichisches Spar-Casse“ gegründet. 1997 wurde das Bankengeschäft auf Zentral- und Osteuropa ausgeweitet (CEE), sodass in diesem Jahr auch der Gang an die Börse erfolgte. Damit ist die Erste Group der größte Finanzdienstleister im östlichen Teil der Europäischen Union.
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Gewinne sind gestiegen
Das führende Finanzinstitut Österreichs, die Erste Group, konnte seinen Gewinn im dritten Quartal dank steigender Zinsen und einer markanten Verbesserung im operativen Kerngeschäft erheblich steigern. Das Nettoergebnis stieg um mehr als 60 Prozent auf 819,7 Millionen Euro, verglichen mit 510,0 Millionen Euro im Vorjahr. Dies gab das Institut bekannt, das zu den bedeutendsten Kreditgebern in Osteuropa gehört.
In den ersten neun Monaten des Jahres erhöhte sich der Gewinn um 40 Prozent auf insgesamt 2,31 Milliarden Euro. Die Bank verzeichnete somit ein stärkeres Wachstum als erwartet, da Analysten im Durchschnitt für den Zeitraum von Juli bis September einen Nettogewinn von 763 Millionen Euro prognostiziert hatten.
Gestiegenes Kreditvolumen trotz höherer Zinsen
Stefan Dörfler, Finanzvorstand der Erste Group, äußerte sich dazu: „Wir können eine solide operative Leistung für die ersten neun Monate des Jahres vorweisen. Dies ist auf das gestiegene Kreditvolumen bei höheren Zinsen zurückzuführen. Gleichzeitig konnten wir im Bereich der Provisionen entlang unserer strategischen Ziele erhebliche Zuwächse verzeichnen.“
Trotz der allgemeinen wirtschaftlichen Eintrübung in verschiedenen Ländern stieg das Volumen der Kundenkredite um zwei Prozent, was hauptsächlich auf neue Kreditvergaben an Unternehmenskunden zurückzuführen ist. Die Kundeneinlagen erhöhten sich im Vergleich dazu um beeindruckende 5,3 Prozent. Der Zinsüberschuss wuchs um ein Fünftel auf 1,86 Milliarden Euro, bedingt durch die Zinserhöhungen und das gestiegene Kreditvolumen. Die zweite wichtige Einnahmequelle, der Provisionsüberschuss, erreichte 662,9 Millionen Euro.
Bankchef Willi Cernko zeigte sich zufrieden und betonte: „Obwohl die Konjunktur im laufenden Jahr merklich schwieriger wurde, konnten wir unser Kreditvolumen in den ersten neun Monaten steigern.“ Darüber hinaus liegt der Anteil notleidender Kredite in allen Ländern weiterhin historisch niedrig bei rund zwei Prozent.
Erfolgreich in die Zukunft
Cernko unterstrich: „Unsere starke Kapitalausstattung, unsere gute Risikoperformance und unsere anhaltende Kostenkontrolle gewährleisten, dass wir erfolgreich mit den bevorstehenden Herausforderungen und Chancen umgehen werden.“ Im Sommer 2024 wird er das Ruder an Peter Bosek übergeben, den ehemaligen Chef der Erste Group in Österreich.
Die Bank hält an ihren Zielen fest. Sie erwartet weiterhin ein Nettokreditwachstum von fünf Prozent für das Gesamtjahr 2023 und strebt eine Eigenkapitalrendite (ROTE) von über 15 Prozent an. Der Zinsüberschuss soll um mehr als 20 Prozent steigen, während der Provisionsüberschuss um über fünf Prozent wachsen soll. Die harte Kernkapitalquote (CET1) wird hochgehalten und lag zum Ende des dritten Quartals bei 14,5 Prozent im Vergleich zu 14,2 Prozent im Vorjahr. Die Aktionäre werden wie bereits angekündigt eine Dividende von 2,7 Euro je Aktie erhalten.