Banken sind – das jedenfalls war bis zur aktuellen Finanzkrise das Ideal – Geldinstitute, die in besonderem Maße das Vertrauen ihrer Kunden genießen sollten. Im Falle der HSH-Nordbank ist dieses Vertrauen durch verschiedene Umstände nachhaltig gestört. Daher fordern die wichtigsten Anteilseigner – das Land Schleswig-Holstein und die Stadt Hamburg – die Absetzung des bisherigen Vorstandschefs Dirk Jens Nonnenmacher. Wie es aussieht, ist Nonnenmachers Verabschiedung eine Tatsache. Sein Nachfolger steht noch nicht fest.
Nun ist Nonnenmacher vielleicht kein schlechter Banker. Es ist durchaus möglich, dass unter seiner Führung das ins Trudeln geratene Geldinstitut aus einer tiefen Krise wieder ans Tageslicht befördert werden konnte. Man gewann aber dank Nonnenmachers Informations- und Blockadepolitik immer öfter den Eindruck, hier werde gemauschelt, eine falsche Abfindungspolitik betrieben und auch der Erfolg der Krisenbewältigung sei geschönt. Zudem geriet der Chef der HSH Nordbank auch persönlich ins Zwielicht. Das Risiko der Täuschung und Zwielichtigkeit können aber Bürgen oder Anteils-Eigner, denen selbst finanziell das Wasser bis zum Halse steht, nicht übernehmen. Wo das Vertrauen gestört ist und man selber ins Trudeln geraten könnte, muss man die Notbremse ziehen.
Der anstehende Personalwechsel in der Führungsriege der HSH-Nordbank ist also folgerichtig. Ob er am eigentlichen Problem der HSH etwas ändert, ist die Frage. Wesentlich erscheint vorerst die Restaurierung des Vertrauens. Die HSH-Nordbank muss wieder ins richtige Fahrwasser und diese Krise meistern.