Beinahe jede Ware oder Dienstleistung der realen Welt findet sich früher oder später auch als Angebot im Internet wieder. So hat jetzt das erste Pfandhaus seine virtuellen Pforten eröffnet. Ein Pfandhaus betreibt vom Prinzip her ein Bankgeschäft und verleiht gegen Sicherheit Geld an seinen Kunden. Der Unterschied zu einer normalen Bank besteht einmal darin, dass sich eine Vielfalt von Gegenständen als Pfand einsetzen lassen, wohingegen das normale Geldinstitut sehr enge Vorstellungen von einer Kreditsicherung hat. Dort kommen Immobilien oder Bürgschaften in Fragen, nicht jedoch die geerbte goldene Uhr vom Großvater.
Ein weiterer Vorteil besteht für den Kunden darin, dass auch ein negativer Schufaeintrag unschädlich ist. Der Pfandleiher ist durch das Pfand ja abgesichert und verleiht nicht mehr als ihm die Verwertung voraussichtlich einbringen wird. Eine Schufa- Abfrage erübrigt sich aus diesem Grund. Wer also kurzfristig Geld benötigt und sich sicher ist, dass er sein Pfand in Kürze wieder auslösen kann, sollte diese Alternative näher ins Auge fassen.Die Online-Version des klassischen Pfandleihers hat noch einige Besonderheiten zu bieten, die das Unternehmen vor Ort nicht vorweisen kann. Hier kann nämlich jeder jeden beliebigen Gegenstand selbst als Pfand anbieten und mit Interessent, die ihm dafür Kredit geben, dessen Höhe und die Konditionen, also auch die Dauer der Leihgabe, aushandeln.
Dadurch bleibt einem nicht nur das persönliche Erscheinen im Leihhaus erspart, sondern man kann auch Dinge anbieten, die man im normalen Leihhaus ablehnen würde. Dazu gehören zum Beispiel Sammlungen, die zwar objektiv keinen Wert darstellen, für einen anderen Sammler aber von größtem Interesse sein können. Welchen Wert für einen anderen die über Jahre zusammen getragenen Bierdeckelsammlung hat, kann also durchaus eine Überraschung sein.
Der Betreiber verdient sein Geld über eine Provision für jedes zustande gekommene Geschäft. Sicherheit wird durch eine Identifikationsverfahren und eine schriftlichen Vertrag gewährleistet. Außerdem werden alle Verbindungsdaten für ein halbes Jahr gespeichert. Ein Bewertungssystem filtert schwarze Schafe schnell aus.