Der Online-Broker Robinhood hat vor kurzem über einen möglichen Milliardenkredit verhandelt. Bekanntermaßen benötigt das Unternehmen das Geld, um den großen Ansturm an Kunden-Aufträgen bzw. Orders bewältigen zu können. Aktuell ist dabei noch nicht klar, wie viel Geld Robinhood wirklich benötigt. Die Plattform ist wegen des Gamestop-Hypies in die Schlagzeilen geraten. Ähnlich wie bei Trade Republic haben viele Anleger Aktien von Gamestop und AMC geordert. Zum Teil sind sogar die Datenbanken der Dienstleister ausgefallen, weil diese einfach überlastet waren. Damit die Kapazitäten zum Ordern erhöht werden konnte, haben die Portale vorübergehend den gesamten Aktienhandel ausgesetzt, was natürlich zum Unmut der Anleger geführt hat.
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Portalschließungen zum Schutz der Anleger
Wie Robinhood und Trade Republic mitgeteilt haben, wurde seinerzeit der Handel nach XETRA-Schließung vorübergehend ausgesetzt. Dennoch gab es Bedenken, dass aufgrund der hohen Volatilität es zu raschen Einbrüchen der Kurse von Gamestop und AMC kommen würde. Technische Verzögerungen hätten dann dazu geführt, dass es vielleicht zu größeren Verlusten bei den Anlegern gekommen wäre.
Sowohl Robinhood als auch Trade Republik waren daher überlastet. Dennoch wollten die Portale weiterhin die Verkäufe von Aktien ermöglichen. Begründet wurde dies damit, dass es für die Kunden wichtig sei, bei sehr volatilen Aktien die Möglichkeit zu bieten, diese rasch wieder zu verkaufen, um mögliche Gewinne auch wirklich mitzunehmen und Verluste zu vermeiden.
Robinhood benötigt diesbezüglich enorme Milliarden-Kredite
Wegen dieses Hypes sind die Online-Broker Robinhood, aber auch Trade Republic, in die Schlagzeilen geraten. Momentan verhandelt Robinhood mit den Banken über Kredite in Milliardenhöhe. So werden Gespräche mit kooperierenden Banken geführt, ob und wie bestehende Kreditlinien erweitert werden können.
Zurzeit ist noch unklar, wie viel Geld sich Robinhood sichern kann. Bisher lehnte das Portal eine Stellungnahme ab. Robinhood ist insbesondere bei Kleinanlegern sehr beliebt. Hier können diese zu relativ geringen Gebühren Aktien ordern. In den vergangenen Tagen hat die Handelsplattform bei den Investoren insgesamt 3,4 Milliarden Dollar eingesammelt. Dieses Geld wird benötigt, um die jüngste Flug der Kunden-Orders absichern zu können.
Clearingstelle verlang Sicherheit von 3 Milliarden US-Dollar
Wie Vlad Tenev als Robinhood-Chef mitgeteilt hat, verlangt die zuständige Clearingstelle aufgrund der höheren Schwankungen nunmehr Sicherheiten von rund 3 Milliarden US-Dollar. Im Unterschied zur Stellungnahme von Trade Republic hatte sich Robinhood dazu entschieden, die weiteren Transaktionen einzuschränken.
Dies hat verständlicherweise für Empörungen bei den Anlegern gesorgt. Es war für viele unverständlich, warum ausgerechnet der Kauf von Gamestop-Aktien eingeschränkt bzw. gar nicht erst möglich war. Die Aktienkurse des Unternehmens sind nach oben geschossen, wobei ein Kauf der Aktien des Videospiel-Anbieters gesperrt wurde. Verkäufe waren aber nach wie vor zugelassen.
Robinhood hatte neben den Aktien von Gamestop auch andere Titel gesperrt, die das Interesse von Spekulanten gewonnen hatten. Hierzu gehören vielfach Hobby-Handler, die auch über andere Internet-Plattformen den Handel angestrebt hatten. Mittlerweile ist die Aktie von Gamestop um mehr als 28 % eingebrochen.
Wie hat die BaFin reagiert?
Robinhood und insbesondere Trade Republic stehen im regelmäßigen Austausch mit der BaFin. Die Portale haben jedoch ihre Schritte rechtzeitig dort angekündigt. Mittlerweile wurde der Handel mit den besagten Aktien wieder zugelassen. Die Entscheidung erfolgt von den Portalen auf freiwilliger Basis und nicht auf Anordnung der BaFin. Direkt in Anschluss an die Störungen und Ausfälle wurde der Sachverhalt folgerichtig an die BaFin übermittelt. Ein Verstoß aufsichtsrechtlicher Vorgaben ist daher nicht festzustellen.