Die Daten von Schufa & Co sind oft so fehlerhaft, dass viele Verbraucher laut “Finanztest” kaum mehr die Möglichkeit haben, eine wichtige Neuanschaffung per Kredit zu finanzieren.
Ob Verbraucherkredit oder Handyvertrag – um die Bonität eines Kunden zu prüfen, nehmen die meisten Banken die Dienste einer Auskunftei in Anspruch. Schließlich wollen die Kreditgeber sicher gehen, dass sie ihr Geld auch zurückbekommen. Doch oftmals sind die georderten Daten alles andere als korrekt, wie eine Untersuchung der Zeitschrift Finanztest jetzt ergab. Die Folge dieser Fehlinformationen: Viele Verbraucher können sich von einem Kredit und einer Neuanschaffung zum Teil sogar längerfristig verabschieden.
Im Fokus der Finanztest-Tester waren die sechs großen deutschen Auskunfteien: Der Branchenprimus Schufa, sowie Accumio, Bürgel, Creditreform, Deltavista und Infoscore. Ziel der Untersuchung war es festzustellen, ob deren Daten aktuell, korrekt und vollständig sind und wie in den einzelnen Unternhmen mit den Daten umgegangen wird. Schließlich sammeln die Auskunfteien nicht nur Informationen über laufende Kredite und Kreditanträge, sondern auch über offene Mahnungen, Privatinsolvenzen oder gar Haftbefehle.
Insgesamt wurden im Rahmen der Untersuchung die Eigenauskünfte von 89 Testpersonen ausgewertet – mit einem laut Finanztest ernüchternden Ergebnis: So hätten allein bei der Schufa nur elf der Tester eine korrekte Auskunft bekommen. “Am häufigsten fehlten Daten”, stellte Finanztest fest: “Girokonten, Kreditkarten, Handyverträge oder laufende Kredite. Manchmal waren auch noch Kreditkarten gespeichert, die der Kunde längst gekündigt hatte.”
Kontrolle oberste Devise
Gerade die Daten der Schufa, die die meisten Informationen speichert, sollten von den Verbrauchern besonders geprüft werden. Aber auch hier sollte genau hingesehen werden: Wer sich gratis informieren will , sollte die “Datenübersicht nach Paragraph 34 Bundesdatenschutzgesetz” bemühen, die “Bonitätsauskunft” hingegen ist kostenpflichtig. Werden dabei falsche Angaben entdeckt, sollte sich der betroffene Verbraucher schriftlich beschweren. Die fragwürdigen Informationen bleiben bis zur Klärung gesperrt.Grundsätzlich sollten bei einer Eigenauskunft darauf geachtet werden, dass die von der Auskunftei benötigte Kopie des Personalausweises nur den Vor- und Nachnamen, das Geburtsdatum und die Anschrift enthält. Alles andere sollte laut Finanztest besser geschwärzt werden.
Insgesamt schneidet die Schufa bei der Internetauskunft am besten ab – gerade was den Datenschutz anbelangt. So muss sich jeder, der im Netz jederzeit seine Daten einsehen möchte, dem “Postident”-Verfahren unterziehen und sich in einer Postfiliale ausweisen. Für andere Auskunfteien spiele die Identitätsprüfung jedoch eine eher untergeordnete Rolle. Bedeckt halten sich die meisten der geprüften Unternehmen, was ihre Daten und deren Informanten anbelangt: Welche Detailinformationen wie lange gespeichert bleiben, blieb bei jeder der getesteten Auskunfteien ein Geheimnis.