Wer beruflich wirklich eine Zukunft haben will, hat heute im Grunde nur eine Chance: die Selbstständigkeit. Egal mit welcher Ausbildung man den Sprung ins kalte Wasser wagt, es wird immer ein Befreiungsschlag sein, der aus der Fremdbestimmung heraus und in die Selbstverantwortung hinein führt. In Zeiten, in denen beinahe jeder Arbeitsplatz jederzeit zur Disposition stehen kann, ganz gleich welche Leistungen man erbringt, da nur die Börse oder andere abstrakte Maßstäbe die Unternehmen leiten, bietet das scheinbar hohe Risiko Selbstständigkeit langfristig die größte Sicherheit auf einen dauerhaften und einträglichen Arbeitsplatz.
Beinahe die Hälfte aller sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze sind heute im Niedriglohnsektor angesiedelt oder kurz darüber – Tendenz stark steigend. Ein solches Einkommen auf eigenen Faust zu verdienen ist mitunter leichter als einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Mit einer brauchbaren Idee und etwas Mut sieht man einer erfreulichen Zukunft entgegen, wenn man sein eigener Herr wird.Vorher sind tausend Fragen zu beantworten und viele kleine und große Problem zu meistern. Nichts anderes, als in jeden halbwegs anspruchsvollen abhängigen Job.
Kein Grund also, davor zurück zu schrecken. Eine Anstellung ist nur vordergründig sicher, in Wahrheit verhält es sich genau umgekehrt. Wer Angst hat, er müsste auch mal am Wochenende anpacken, weil ein Kunde es so will oder ein Termin sonst nicht einzuhalten ist, und daher die Freiheit des Unternehmers scheut, kennt die moderne Arbeitswelt nicht. Überstunden sind die Regel, nicht die Ausnahme. Genauso verhält es sich mit Urlaubsansprüchen und Wochenendarbeit. Erfordert es die Auftragslage und ist die Personaldecke so dünn wie beinahe überall, erwartet auch jeden Angestellten Arbeit zu ungewohnten Zeiten.
Auch wenn man nicht sofort viel Geld verdienen wird, hat doch diese Form des Erwerbs den Charme der Freiheit. Kein Chef kontrolliert, man kann prinzipiell arbeiten wann es einem passt. Ob man Frühaufsteher oder Nachtarbeiter ist spielt gar keine Rolle mehr, da man sich den Tag einteilen kann, wie es einem beliebt. Vorbei die Zeiten, zu denen man Leistung bringen musste, obwohl man dabei gegen die persönliche Uhr arbeitete. Wer dabei noch Erfolg hat, wird sein Selbstvertrauen mehr stärken, als es jede Beförderung oder Belobigung jemals tun würde.
Dabei sollte man nichts überstürzen. Auch in der ersten Euphorie lohnt es sich inne zu halten und die Sache mit Bedacht anzugehen. Es muss am Anfang nicht alles perfekt sein, auch nicht nach einem Jahr. Es genügt vollauf, dass die grundlegenden Voraussetzungen gegeben sind. Alles andere kann man nach und nach erreichen. Am Anfang zählt Kostenkontrolle und die Konzentration auf das Wesentliche. Eventuell kann man erst einmal vom heimischen Arbeitszimmer aus anfangen. Bevor man für Mieten und Personal viel Geld ausgibt und sich in Schulden stürzt, kann man auch mit bescheidenen Mitteln erste Umsätze erwirtschaften. Danach ist Zeit genug aufzurüsten. So ist man auch nicht genötigt, gleich jeden Auftrag zu übernehmen. Wer seine Kosten kontrollieren kann, hat auch die Wahl bei seinen Kunden und muss sich nicht unter Wert verkaufen.
Für das Gelingen ist erst einmal ein Plan erforderlich, und der kann gar nicht ausführlich und gründlich genug ausgearbeitet sein. Dies läuft unter dem Begriff des so genannten Businessplans. Er enthält alles, was für den Erfolg entscheidend ist. Er ist nicht nur für das Arbeitsamt oder die Bank, sondern vor allem für den Unternehmer selbst eine große Hilfe. Wer sich dabei Mühe gibt und alle Aspekte seiner späteren Tätigkeit gründlich durchdenkt und plant, wird später keine Mühe haben, Geschäftspartner und Kunden zu überzeugen. Dies gelingt aber nur dann, wenn man selbst an seine Sache glaubt!