Eine aktuelle Studie der TU München kommt zu dem Schluss, dass börsennotierte, familiengeführte Unternehmen besser dastehen als die übrigen Unternehmen, wenn es um Umsatz und Beschäftigung geht. Jedoch ist zu berücksichtigen, dass Familienunternehmen zumeist erheblich kleiner sind als Firmen, die sich dem Einfluss von Familien entziehen.
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Anteil der familienkontrollierten Firmen in Deutschland
Kaum ein anderes Land kommt auf einen derart hohen Anteil an familienkontrollierten Unternehmen wie Deutschland: Rund 90 Prozent der Firmen hierzulande zählen zu dieser Kategorie. Die durch Familien kontrollierten Unternehmen haben einen Anteil von etwa 55 Prozent an den Umsätzen und etwa 57 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten vorzuweisen. Vollkommen zu Recht gelten die Familienunternehmen als Herz der deutschen Wirtschaft.
An der Studie der TU München beteiligte Firmen
An der Studie nahmen fast 500 börsennotierte Firmen der verschiedensten Bereiche teil – ausgenommen waren der Finanz- und Immobiliensektor. An etwa 40 Prozent dieser Unternehmen sind Familien beteiligt, bei etwa 20 Prozent treffen die Gründerfamilien wichtige Entscheidungen. Durchschnittlich verfügt eine Gründerfamilie laut Studie über knapp 25 Prozent der Firmenanteile. Bei Firmen, die nicht zur Gruppe der familiär beeinflussten Unternehmen zählen, kommt strategischen Investoren eine bedeutsame Rolle zu. Durchschnittlich verfügen diese über rund 28 Prozent der Anteile.
Beurteilung der Studienergebnisse
Die erstmals 2008 veröffentlichte Studie zum Thema Job- und Umsatz-Wachstum für Familien- und Nicht-Familienunternehmen wurde mit den Daten der vorangegangenen Jahre auf den aktuellen Stand gebracht: Der Job-Zuwachs im Fall der Familienfirmen betrug sechs Prozent, bei der übrigen Unternehmen waren es nur drei Prozent. Auch der Renditevergleich fällt mit jährlich 23,2 Prozent gegenüber 15,2 Prozent zugunsten der Familienunternehmen aus. Offenbar verstehen es börsennotierte Familienunternehmen besser zu wirtschaften als Nicht-Familienunternehmen und können dies auch den Aktionären verdeutlichen, so Rainer Kirchdörfer (Vorstand der Stiftung Familienunternehmen).