Nur sechs Prozent leihen sich Geld aus, um den Sommerurlaub zu finanzieren – Baden-Württemberger bleiben gerne zuhause – Umfrage für Magazin Reader’s Digest Artikelaktionen
Stuttgart – Trotz Wirtschaftskrise und Finanzsorgen lehnt es die große Mehrheit der Deutschen ab, Urlaub auf Pump zu machen. Nur die wenigsten leihen sich Geld bei Banken oder Verwandten, um ihren Sommerurlaub zu finanzieren. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid für die Zeitschrift Reader’s Digest hervor. Wie das Magazin in seiner Juli-Ausgabe berichtet, wollen sich nur sechs Prozent der Deutschen Geld für ihre Urlaubsreise leihen. Die große Mehrheit hingegen ist der festen Überzeugung, dass der Urlaub aus dem laufenden Einkommen bezahlt werden muss oder – falls das dafür nicht reicht – die Ferien dieses Mal ausfallen.
Vor allem die 30- bis 39-Jährigen stehen dem Schuldenmachen für die Ferienreise äußerst ablehnend gegenüber – praktisch niemand in dieser Altersgruppe leiht sich Geld für den diesjährigen Sommerurlaub. Hingegen werden es in diesem Sommer bei den 14- bis 29-Jährigen immerhin 15 Prozent sein, die sich Geld für die Bezahlung der Ferien borgen. Meist läuft ein solches Geschäft im vertrauten Kreis ab: Zwei Drittel leihen sich das Geld bei Familienangehörigen.
Nicht nur das Alter, sondern auch das Reiseziel spielt eine Rolle. Die Liebhaber von Fernreisen finanzieren ihren Urlaub mehr als doppelt so häufig über Kredite wie die Freunde von Deutschlandreisen.
Interessant ist auch dieses Ergebnis der Umfrage: Bürger, die in diesem Jahr lieber Urlaub im Heimatland machen, kommen überdurchschnittlich häufig aus den einkommensschwächeren Bundesländern Thüringen, Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. 42 Prozent der Bürger aus den neuen Bundesländern verzichten gleich ganz auf die Ferienreise. Bundesweit liegt der Schnitt bei 36 Prozent, wobei der Spitzenreiter beim Verzicht keineswegs aus dem Osten, sondern aus dem reichen Südwesten kommt: 46 Prozent der Baden-Württemberger bleiben lieber daheim.
Zur Methode der Umfrage: Am 28. und 29. April 2010 wurden bundesweit repräsentativ 1001 Menschen befragt.