Santander und Crédit Agricole planen, das Depotbank-Geschäft künftig gemeinsam zu betreiben. Die gemeinsame Depotbank würde demzufolge etwa 3,34 Billionen Euro sowie Fonds und Aktien in einem Wert von ungefähr 1,83 Billionen Euro aufbewahren.
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Die zukünftige Depotbank CACEIS
Als Name für das Gemeinschaftsunternehmen ist CACEIS vorgesehen. Bei CACEIS handelt es sich um die Asset Servicing-Bankengruppe, die zur französischen Crédit Agricole SA zählt. Das Angebot der Kategorie Asset Servicing richtet sich insbesondere an Unternehmen, Geschäftskunden und institutionelle Kunden. Mit 69,5 Prozent soll der wesentlich größere Anteil der zusammengefassten Depotbank von den Franzosen übernommen werden. Durch den Zusammenschluss avanciert CACEIS zu einem der führenden europäischen Wertpapierverwahrer. Sowohl die BNP Paribas und Société Générale als auch die britische HSBC haben allerdings größere Volumina vorzuweisen.
Beweggründe für Fusionen dieser Art
Nicht zuletzt die Europäische Zentralbank rät aufgrund der niedrigen Renditen dazu, grenzüberschreitende Zusammenlegungen umzusetzen. Das gemeinsame Depotbank-Geschäft von Santander und Crédit Agricole wäre die erste Fusion dieser Art. Zwar verheißt die Wertpapierverwahrung nur niedrige Gewinne, aber die Erträge von Depotbanken sind recht stabil. Mit zunehmender Größe des Unternehmens ist das Depotbank-Geschäft unterm Strich betrachtet umso lukrativer. Unterschiedliche nationale Regelungen und Forderungen, die unter anderem die Eigenkapitalvorschriften betreffen, stellen für fusionswillige Unternehmen bislang ein Problem dar.
Die Depotbanken in Deutschland
Hierzulande sind die HSBC Deutschland und die DWP Bank die führenden Depotbanken. Während letztere vornehmlich für die Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken die Depotverwaltung übernimmt, betreut die HSBC Direktbanken – beispielsweise Onvista und Consors. Den 350.000 Depots von HSBC stehen 4,7 Millionen der DWP Bank gegenüber. Allerdings hat die HSBC mit 55 Millionen pro Jahr etwa doppelt so viele Transaktionen wie die DWP Bank zu verbuchen. Da die HSBC ab 2020 auch über die Commerzbank ihre Dienstleistungen anbietet, werden schätzungsweise 40 Millionen Transaktionen pro Jahr dazukommen.