Wer einen Ratenkredit aufnehmen möchte, der muss in aktueller Zeit tiefer in die Tasche greifen, als noch vor einem Jahr. Steigende Kreditzinsen sind auch bei den Bauzinsen feststellbar. Generell ist es für Kreditnehmer schwieriger geworden, sich den einen oder anderen Wunsch günstig zu erfüllen. Auf der anderen Seite dürfen aber die Sparzinsen nicht vergessen werden. In den letzten Jahren der Niedrigzinsphase hat sich das Sparen kaum gelohnt. Kaum jemand hat sich noch für ein Tages- oder Festgeldkonto interessiert. Dies sieht nun wieder anders aus. Mit steigenden Kreditzinsen sind auch die Anlagezinsen wieder leicht angestiegen.
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Sparkonto bietet die niedrigsten Zinsen
Wer ein hohes Guthaben auf einem Sparkonto angelegt hat, der kann sich trotz steigender Zinssätze nicht sonderlich freuen. Nach wie vor fallen hier die Guthabenzinsen am niedrigsten aus. Mehr Glück haben diejenigen, welche ihr Erspartes auf einem Tagesgeld- oder Festgeldkonto angelegt haben. Doch auch hier gibt es enorme Unterschiede.
Interessant ist, dass die Banken weiterhin die Zinsen für Spareinlagen erhöhen werden. Grund hierfür ist, dass die Europäische Zentralbank den Leitzins zur Bekämpfung der Inflation angehoben hat. Ganz so euphorisch sollte man aber nicht sein. Es wird nicht allzu viele Innovationen geben. Neue Sparprodukte durch Fintech-Startups sind im Jahr 2023 nicht sonderlich zu erwarten. Der Rückgang der sogenannten Wagniskapitalfinanzierung von Fintechs im Jahr 2022 wird daher zu einem Mangel an Innovationen im Jahr 2023 führen.
Bewährte Sparprodukte von Nischenbanken
Auch wenn es weniger neue Sparprodukte geben wird, kann davon ausgegangen werden, dass bekannte Fintech-Unternehmen und kleinere Nischenbanken im Jahr 2023 die Nase vorn haben werden. Hier können die Kunden mit den besten Sparzinsen rechnen. Besonders deutlich wird dies bei kleineren Einlagen sein. Bekanntermaßen versuchen kleinere Banken ihre Kunden mit besseren Zinsen zu locken.
Ein Beispiel stellt das US-amerikanische Sparkonto Bread Savings von Bread Finanical dar. Hierbei handelt es sich um ein hochverzinsliches Sparkonto des Unternehmens. Ab November 2022 werden hier 3,5 % an Jahreszinsen angeboten. Das Produkt dieses Fintechs ist zwar nicht besonders innovativ, bietet aber derzeit die besten Zinsen in den USA.
Hierzulande sieht es nicht so rosig aus. Die Tagesgeldzinsen lagen im Dezember 2022 bei sicheren Anbietern bei nur 1,65 %. Das Festgeldkonto erreichte für 12 Monate rund 2,76 %.
Markengebundenes Banking
In den Vereinigten Staaten stellt T-Mobile Money ein gutes Beispiel dar. Es handelt sich um markengebundenes Banking, wobei ein überdurchschnittlicher Zinssatz in Verbindung mit einer bewährten Marke angeboten wird. Ab November 2022 erhalten in den USA Mobilfunkkunden von T-Mobile auf Spareinlagen einen effektiven Zinssatz von 4 %. Wer keinen T-Mobile-Handyvertrag hat, kann ebenfalls bei seinen Sparguthaben einen Zinssatz von 2,76 % erhalten.
Mit einem markengebundenen Banking können bekannte Unternehmen versuchen, ihre Marktpräsenz zu vergrößern. Apple hat zum Beispiel in Kooperation mit Goldman Sachs ein eigenes Sparkonto ins Leben gerufen. Vielleicht schwappt der Trend vom markengebundenen Banking auch nach Deutschland über.
Das beste Tagesgeldkonto finden
Ebenso wie bei der Suche nach einem günstigen Kredit, sollte man auch beim Tagesgeldkonto einen Vergleich vornehmen. Im Jahr 2023 bieten sich insbesondere die kleineren Geldinstitute an, da diese auf jeden Fall höhere Zinsen bieten werden. Große und renommierte Banken werden sich hier noch zurückhalten.
Für eine solche Wahl ist es wichtig zu wissen, wie viel Geld man kurzfristig sparen möchte. Immerhin bietet ein Tagesgeldkonto eine nützliche Hilfe, um im Notfall schnell flüssig sein zu können. Unverhoffte Rechnungen lassen sich hiermit besonders gut bezahlen. Dennoch sollte man nicht allzu viel anlegen. Dafür gibt es noch andere und lukrativere Alternativen. Ein Beispiel stellt der ETF-Sparplan dar. Ebenso kann längere Zeit nicht benötigtes Geld besser in einer Festgeldanlage aufgehoben sein.