Der Zinssatz für Studienkredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat sich in kürzester Zeit rapide erhöht, was nun dazu führt, dass zahlreiche Studierende finanzielle Schwierigkeiten haben, wie aus einem Bericht von „Focus“ hervorgeht. Gemäß Informationen von „Focus“ haben im Zeitraum von 2014 bis 2022 jährlich zwischen 24.000 und 60.000 Studierende einen Kredit bei der KfW aufgenommen, um ihre Studienkosten zu decken. Während dieser Periode bewegten sich die Zinssätze zwischen 3,1 und 4,3 Prozent, wie der Bericht vermerkt. Aufgrund des Verlusts vieler studentischer Nebenjobs während der Pandemie hat die Bundesregierung von 2020 bis 2022 den Zinssatz während der Auszahlungsphase auf null Prozent gesenkt. Dies sollte jungen Menschen helfen, trotz der Lockdown-Maßnahmen ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.
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Plötzlich höhere Kreditkosten
Seit April 2023 belaufen sich die Zinssätze der KfW jedoch auf 7,55 Prozent pro Jahr. Gemäß dem Artikel sollen diese ab Oktober voraussichtlich sogar auf über acht Prozent ansteigen. Im Gegensatz zu Hypothekendarlehen sind die Zinssätze für den KfW-Studienkredit veränderlich. Darüber hinaus hat das generelle Zinsniveau aufgrund des Leitzinses der Europäischen Zentralbank (EZB) einen deutlichen Anstieg erfahren, was ebenfalls zu einer Erhöhung des KfW-Zinssatzes geführt hat. Die Konsequenz hiervon ist, dass Studierende nun monatliche Rückzahlungsraten von bis zu 200 Euro leisten müssen.
Entlastung ist leider nicht in Sicht
Anfänglich mag dieser Betrag möglicherweise nicht besonders besorgniserregend klingen. Allerdings zufolge eines Berichts von „Focus“ verfügen zahlreiche Studierende lediglich über ein monatliches Budget von 800 bis 1000 Euro. Angesichts der erheblichen Steigerung der Wohn- und Energiekosten in Deutschland sind die Rückzahlungsbeträge für Studierende jedoch kaum zu bewältigen.
Offensichtlich können die betroffenen Studierenden nicht auf Unterstützung von der Bundesregierung hoffen, da diese nicht für die Gestaltung der Kreditkonditionen verantwortlich ist. Gemäß „Focus“ bleibt allein die Aussicht, dass Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) mit der Bank niedrigere Zinssätze aushandeln könnte.
Der KfW-Studienkredit
Der KfW-Studienkredit bietet finanzielle Unterstützung während des Studiums mit einem Betrag von mindestens 100 und höchstens 650 Euro pro Monat – ohne die Notwendigkeit von Sicherheiten oder abhängig vom Einkommen/Vermögen. Studierende, die volljährig sind und an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschule mit Sitz in Deutschland eingeschrieben sind, können einen Antrag stellen, sofern sie zum Zeitpunkt des Beginns der Finanzierung höchstens 44 Jahre alt sind und einer der folgenden Gruppen angehören:
- Deutsche Staatsangehörige mit einem Wohnsitz in Deutschland sowie ihre Familienangehörigen, unabhängig von ihrer Staatsbürgerschaft, die sich zusammen mit dem deutschen Staatsangehörigen im Land aufhalten und dort gemeldet sind. Familienangehörige umfassen Ehepartner, eingetragene Lebenspartner, eigene Kinder und Kinder des Ehepartners/eingetragenen Lebenspartners, die höchstens 20 Jahre alt sind oder Unterhaltsansprüche haben.
- EU-Staatsangehörige, die rechtmäßig seit mindestens drei Jahren ununterbrochen in Deutschland leben und dort gemeldet sind, sowie ihre Familienangehörigen, die sich mit dem EU-Staatsangehörigen im Land aufhalten und dort gemeldet sind, unabhängig von ihrer Staatsbürgerschaft und der Dauer ihres bisherigen Aufenthalts im Land.
- So genannte Bildungsinländer mit einem Wohnsitz in Deutschland, die ihre deutsche Hochschulzugangsberechtigung durch einen Schulabschluss in Deutschland oder an einer deutschen Schule im Ausland erworben haben.
Alle Studiengänge können sowohl in Vollzeit als auch in Teilzeit belegt werden, beispielsweise berufsbegleitend, entweder für die gesamte Dauer oder für einzelne Studienabschnitte.