Bekanntermaßen haben jeder Bürger und jede Bürgerin einen Anspruch auf ein eigenes Girokonto. Dies ist auch dann möglich, wenn kein geregeltes Einkommen erzielt wird. Leider sind die Basiskonten der Banken relativ teuer. Die Gebühren hierfür wurden nochmals angehoben. Insoweit ist es nur verständlich, dass Verbraucherschützer neue Vorgaben für die Kosten dieser Konten fordern. Nach einer Untersuchung der Stiftung Warentest haben sich die Kosten für ein Basiskonto in 24 Fällen um mehr als 200 Euro im Jahr erhöht. Dabei verlangt die teuerste Bank sogar 334,30 Euro. Das Basiskonto gibt es schon seit mehr als sechs Jahren.
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Gesetzliche Vorgaben für die Kosten von Basiskonten
Die Verbraucherschützer fordern eine gesetzliche Regelung für die Deckelung der Kosten für ein Basiskonto. In der Vergangenheit hatten es insbesondere Menschen ohne festen Wohnsitz, ohne geregeltes Einkommen oder gar Flüchtlinge hierzulande schwer, ein eigenes Giro-Konto zu eröffnen. Nach Umsetzung einer EU-Richtlinie hat sich die Rechtslage auch in Deutschland gewendet. Ein Basiskonto kommt immer dann in Betracht, wenn Menschen so gut wie kein Einkommen erzielen. Dennoch soll diesen Menschen ermöglicht werden, am bargeldlosen Zahlungsverkehr teilzunehmen. Dieses Konto kostet den Betroffenen aber deutlich mehr als ein herkömmliches Konto für Gehalts- und Rentenempfänger.
Vor Kurzem wurden 222 Kontomodelle bei 141 Kreditinstituten näher untersucht. Wie die Stiftung Warentest herausgefunden hat, haben sich die Kosten in den letzten fünf Jahren enorm erhöht. Einige Banken haben gesondert den monatlichen Grundpreis, die Preis für die Girocard oder den Preis für Papier-Überweisungen angehoben. Andere Banken haben gleich alle Posten deutlich erhöht. Bei dieser Untersuchung wurde auch festgestellt, dass es momentan kein kostenloses Basiskonto gibt. In rund 22 Fällen verlangten die Banken weniger als 100 Euro. Die günstigsten Anbieter nehmen 60 Euro für ein solches Konto.
Kritik kommt auch von der Verbraucherzentrale Bundesverband
Dorothea Mohn von der Verbraucherzentrale Bundesverband teilt hierzu mit, dass die Kosten für Basiskonten im Vergleich zu den herkömmlichen Girokonten viel zu hoch seien. Insbesondere die Preiseerhöhung im letzten Jahr hat dies gezeigt. Verbrauchern mit nur geringem Einkommen wird dadurch der Zugang zu einem Konto nochmals erschwert. Daher fordert Dorothea Mohn, dass ein Basiskonto insgesamt nicht mehr kosten dürfe, als ein herkömmliches Girokonto. Aus diesem Grund fordert Sie eine Überarbeitung des Zahlungskontengesetzes.
Bisher schreibt das Gesetz vor, dass sich der Preis an marktüblichen Entgelten orientieren und insbesondere angemessen sein soll. Jedoch lasse das Gesetz zu viel Spielraum. Darauf weist auch die Stiftung Warentest hin. Die Banken begründen die Preiserhöhung damit, dass für ein Basiskonto mit einem Mehraufwand für Beratungen und einem teureren Eröffnungsmodus im Vergleich zum herkömmlichen Giro-Konto zu rechnen sei. Man darf gespannt sein, ob es in Zukunft hier wesentliche Änderungen zugunsten der Bankkunden geben wird.
Es wird auch für die Kreditvergabe schwieriger
Viele Kreditinstitute und insbesondere die Online-Banken werben mit Darlehen ohne SCHUFA. Ohne eigenes Konto wird kaum eine Bank einen Kredit bewilligen. Da viele Menschen mit geringem Einkommen ehedem Schwierigkeiten haben, einen Ratenkredit zu bekommen, wird es mit einem teuren Basiskonto nicht besser. Die vorgenannten Kredite für Kunden mit nicht so guter Bonität sind sowieso teurer als normale Ratenkredite. Wenn dann noch für ein Basiskonto viel bezahlt werden muss, kann sich dies kaum noch jemand leisten.