Auch wenn auf den weltweiten Finanzmärkten so günstig Geld zu haben ist, wie schon lange nicht mehr, sind es wieder einmal die Banken, die fast einzig und allein davon profitieren. Denn weder an die Sparer noch an die Kreditnehmer werden die historisch günstigen Konditionen weitergegeben – ganz im Gegenteil. Gerade wenn es um Kredite geht, langen viele Institute wieder kräftig zu.
Am meisten ausgeprägt ist diese Tendenz laut Handelsblatt bei den Dispozinsen, hier nehmen die Banken im Schnitt stattliche 11,2 Prozent. Besonders hohe Sätze sind beispielsweise beim TARGOBANK AktivKonto mit 13,99 Prozent zu erdulden. Die Commerzbank mit 13,24 Prozent und die Berliner Sparkasse mit 13,25 Prozent Sollzinssatz können sich auch nicht mit einem Ruhmesblatt bedecken.
Wesentlich attraktivere Konditionen bieten hingegen die Girokonten der Direktbanken: Bei der Skatbank etwa liegt der Dispozins beim Onlinekonto nur bei sechs Prozent, während die DAB 6,95 Prozent und die DKB 7,9 Prozent nehmen.
Nicht ganz so krass hingegen ist das Zinsgefälle bei den Zinsen für Ratenkredite. Hier zahlen Kunden im Durchschnitt 7,5 Prozent. Auch wenn die Leitzinsen für Kredite nach wie vor sehr niedrig sind, haben laut einer Auswertung der renommierten Finanzberatung Max Herbst FMH seit Anfang Juni von 69 Banken nur drei ihre Zinsen leicht gesenkt. Bei zwei Instituten wurde sogar eine leichte Erhöhung verzeichnet.
Vergleicht man die Standardkonditionen, die gemäß der neuen Verbraucherkreditrichtlinie für zwei Drittel aller Kreditnehmer gelten müssen, liegt die PSD Bank Köln mit 4,99 Prozent für 10 000 Euro und einer Laufzeit von 60 Monaten ganz vorne. Auf den Plätzen folgen die SKG Bank und C&A Money, die bei gleicher Kreditsumme und Laufzeit 5,55 Prozent bzw. 5,99 Prozent verlangen.
Hinweis: Kunden, die aufgrund ihrer erstklassigen Bonität aus den Standardkonditionen herausfallen, können noch günstigere Sätze erzielen – sofern sie überhaupt einen Kredit benötigen.