Wenn es um Wirtschaft und Finanzen geht, schielen die Deutschen seit jeher über den Atlantik, um zu beobachten, was in den USA gerade vor sich geht. Gerne werden positive Entwicklungen dann aufgegriffen und unter Umständen noch perfektioniert – auch wenn es um das Konsumverhalten und die Rückzahlung laufender Kredite in privaten Haushalten geht. In diesem Zusammenhang machen aktuelle Meldungen aus den USA auch den deutschen Verbrauchern Mut.
Wie Analysten der DekaBank im Rahmen des unlängst vorgestellten Fitnessindikators der privaten US-Haushalte festgestellt haben, setzt sich der Prozess der Entschuldung der US-Bürger weiterhin fort. Insbesondere die deutliche Konsolidierung im Bereich der Konsumentenkredite sei dafür verantwortlich, dass der DekaBank-Fitnessindikator den höchsten Stand seit März 1984 erreicht habe.
Diese Erkenntnis deckt sich mit einer aktuellen Meldung, dass auch im Februar wieder deutlich mehr Kredite an US-Haushalte vergeben wurden – und dies trotz deutlich angestiegener Energiepreise für Heizöl und Kraftstoffe. Für die Analysten der DekaBank ist dies ein weiteres Indiz für die wiedererlangte Fitness der amerikanischen Privathaushalte. Dadurch sei es wahrscheinlicher, dass die Konsumdynamik den starken Energiepreissteigerungen trotzen könne.
Auf den deutschen Markt übertragen, kann diese Entwicklung nur hoffnungsfroh stimmen: Deutschland steht – was die Konjunkturzahlen betrifft – aktuell besser da als die USA. Auch wenn bei uns die Energiepreise noch einmal deutlich höher sind, verhält es sich bei der Konsumstimmung und somit auch bei der Bereitschaft, neue Kredite aufzunehmen, ähnlich wie in den USA.
Letztlich bleibt aber abzuwarten, ob nicht auch weitere Ereignisse wie die Schuldenkrise der sogenannten PIGS-Staaten (Portugal, Irland, Griechenland, Spanien) größere Auswirkungen auf die Kauflaune der deutschen Verbraucher haben werden.