In aller Regel fallen im Ausland immer Gebühren an, wenn mit einer Girocard oder Kreditkarte bezahlt wird. Besonders teuer wird es, wenn man in einer Fremdwährung bezahlt und man sich im Nicht-EU-Land befindet. Aus diesem Grund sollte man die Konditionen seiner Kreditkarte überprüfen. Die Banken müssen ein Gebührenverzeichnis offenlegen, aus dem auch hervorgeht, wie teuer es im Ausland wird. Die meisten denken vor dem Urlaub gar nicht daran und wundern sich, warum später so hohe Gebühren abgerechnet werden. Eine Kostendeckelung gibt es bei den Banken nicht. Tim Koniarski als Geschäftsführer Karten und Konto beim Vergleichsportal CHECK24 teilt hierzu mit, dass viele Gebühren über die Karten-Jahrespauschale erhoben werden, die aber nicht alle selbsterklärend sind.
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Einige Karten belasten sofort das verbundene Girokonto
Zunächst muss man sich über die verschiedenen Kartentypen informieren. In Deutschland gehören die Girocard oder EC-Karte zu den beliebtesten Zahlungsmitteln. Bei den Kreditkarten muss zwischen Prepaid-, Debit- und echte Kreditkarten unterschieden werden. Bei den Prepaid-Kreditkarten muss man erst ein Guthaben aufladen, ehe man diese nutzen kann. Dafür ist die Karte auch recht sicher.
Bei der Debit-Karte handelt es sich meist um die VISA- oder Mastercard-Karten. Diese sind mit dem Zusatz Debit verbunden. Dies bedeutet, dass das damit verbundene Girokonto nach einer Kartennutzung sofort belastet wird. Bei VISA und Mastercard sowie anderen Formen gibt es aber auch echte Kreditkarten. Hier werden die Umsätze monatlich gesammelt und dann in einer Summe monatlich abgerechnet.
Mit der Debitkarte gibt es Probleme beim Autoleihen
Wer mithilfe einer Debit-Karte hierzulande oder im Ausland sich ein Auto leihen möchte, der kann damit Schwierigkeiten bekommen. Diese Karten werden nicht immer akzeptiert. Stattdessen sollte man lieber gleich zu einer echten Kreditkarte greifen, wobei jedoch eine Jahresgebühr fällig wird.
Nachteilig ist, dass die klassischen Kreditkarten quasi einen verzinsten Kredit gewähren. Damit sind auch Teilzahlungen monatlich möglich. Wer im Urlaub hohe Ausgaben hatte und diese nach dem Urlaub nicht in voller Höhe begleichen kann, der kann auch die Summe in Raten zurückzahlen. Wie CHECK24 hierzu mitteilt, fallen dabei nicht unerhebliche Zinsen an. Diese liegen nach Aussage von Verbraucherschützern zum Teil zwischen 15 und 20 Prozent.
Länder außerhalb der EU-Zone sind besonders teuer
Im Ausland möchte man vielleicht in der Landeswährung über die Kreditkarte Bargeld abheben. In diesem Fall wird ein Auslandseinsatz-Entgelt fällig. Diesbezüglich hat sich das Verbraucherportal Biallo die Preise der verschiedenen deutschen Banken angesehen. Beispielsweise verlangt die Aachener Bank beim Geldabheben im Ausland mit der Girocard ein Prozent des Abhebebetrags als Gebühr, mindestens jedoch 3,50 €. Wird stattdessen mit der Kreditkarte der gleichen Bank im Ausland Geld abgehoben, fallen sogar 2 % oder mindestens 5 Euro an Gebühren an. Die Postbank verlangt bei Nutzung der Girocard im Ausland 2,5 % plus 1,85 % Auslandseinsatz-Entgelt.
Bei der Consorsbank werden für das Bargeld-Abheben in einer Fremdwährung 2,1 % des Abhebebetrags als Gebühr verlangt. Bei der DKB gibt es mehrere Produktvarianten. Wer in den sogenannten Aktivstatus eingestuft wird, der kann weltweit kostenlos Bargeld abheben.
Die Banken entscheiden über die Gebührenhöhe
Leider machen die Banken die Spielregeln, wenn es um die Gebühren geht. Daher ist es wichtig, dass man sich das Preis- und Leistungsverzeichnis seiner Bank etwas näher anschaut. Hier erfährt man auch, welche Kosten auf einen zukommen, wenn man im Ausland Geld abhebt. Falls man hier merkt, dass die Gebühren überdurchschnittlich hoch sind, sollte man ggf. die Bank wechseln.
Wichtig
Wer im Ausland an einem Geldautomaten Bargeld abheben möchte, der sollte dies immer in der Landeswährung abrechnen lassen. Einige Automaten zeigen die Abrechnung auch in Euro an. Hierauf sollte man auf jeden Fall verzichten. Grund hierfür ist, dass der Umrechnungsprozess in Euro zusätzliche Gebühren fordert. Nicht unerwähnt bleiben soll, dass viele Automatenbetreiber für das Bargeldabheben zusätzliche Gebühren in Rechnung stellen, die letztlich nicht von der eigenen Hausbank erstattet werden.