Beim Schufa-Score zucken die meisten zusammen. Viele haben Angst, aufgrund eines aufgenommenen Kredits hier gleich negativ aufzufallen. Zum Schufa-Score halten sich viele Mythen. Einige sind der Auffassung, dass mehrere Kredite automatisch den Schufa-Score verschlechtern. Andere sind der Meinung, dass es bei der eigenen Hausbank immer das beste Kreditangebot gibt. Ebenso sagen viele, dass man all dies mit einem Dispo-Kredit umgehen kann. In diesem Ratgeber sollen die möglichen Vor- und Nachteile kurz dargelegt werden.
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Sind viele Kredite schlecht für den Schufa-Score?
Ein Gerücht hält sich schon recht lange. Wer viele Kredite gleichzeitig bedient, der wird von der Schufa abgestraft. In Wirklichkeit ist es so, dass für den Schufa-Score es eher zweitrangig ist, wie viele Kredite ein Kreditnehmer laufen hat. Wichtiger für die Schufa ist es, ob der Kreditnehmer seine Kreditraten pünktlich zurückzahlt. Wenn dies so ist, beweist das eine gute Zahlungsmoral. Dabei ist genau die Zahlungsmoral ein wichtiges Kriterium neben der Höhe des monatlichen Einkommens. Anhand dieser Daten überprüft eine kreditgebende Bank, zu welchen Konditionen ein Kreditnehmer seinen neuen Kredit erhält.
Wer jedoch viele Kredite aufgenommen hat, der kann schnell den Überblick verlieren. Vielleicht laufen verschiedene Kredite für den Möbelkauf, beim Versandhändler und beim Autohaus. In diesem Fall sollte man eine Verschlankung des Finanzportfolios denken. Beispielsweise lassen sich mehrere kleine Kredite zu einem einzigen, größeren Kredit zusammenfassen. Hier spricht man von Umschuldung. Teilweise kann man auf diese Weise sogar noch einen günstigeren Zins vereinbaren.
Kommt man aus einen Kreditvertrag nicht mehr heraus?
Viele Kreditverträge laufen über mehrere Jahre. Je länger die Laufzeit, umso niedriger ist meist auch die monatliche Rate. Für Konsumentenkredite gibt es Laufzeiten bis zu 120 Monate, also 10 Jahre. Viele sind der Auffassung, dass man immer an die Laufzeit gebunden ist. Jedoch ist eine vorzeitige Kündigung problemlos möglich. Man sollte aber hier genau auf die Kreditbedingungen achten.
Wichtig ist, dass man ggf. auf kostenfreie Sondertilgungen zurückgreifen kann. Ansonsten fällt eine Vorfälligkeitsentschädigung an. Es handelt sich dabei um eine Entschädigung der Bank für entgangene Zinseinnahmen. Diese beträgt maximal 1 % der Restdarlehenssumme. Im letzten Vertragsjahr darf diese nur 0,5 % betragen.
Bekommt man bei der Hausbank den günstigsten Kredit?
Natürlich kann man sich bei der eigenen Hausbank ein Kreditangebot zusammenstellen lassen. Jedoch ist hier nicht sichergestellt, dass es das wirklich günstigste Angebot ist. Viel wichtiger ist es, wenn man einen Kreditvergleich vornimmt. Hierzu bieten sich zahlreiche Portale an. Gerade bei den aktuell steigenden Zinsen ist es wichtig, dass man die jeweiligen Kreditkonditionen miteinander vergleicht. Damit lassen sich durchaus einige tausend Euro sparen. Dr. Stefan Eckhardt als Geschäftsführer der Sparte Kredite bei CHECK24 teilt hierzu mit, dass in den letzten Monaten die Zinsen um rund ein Fünftel angestiegen sind. Interessant ist, dass die Zinsunterschiede zwischen den einzelnen Banken recht hoch sind. Daher wird unbedingt ein Kreditvergleich empfohlen.
Wie sieht es mit dem Dispo aus?
Die Zinsen für einen Dispo-Kredit sind recht hoch und liegen laut Mitteilung der Stiftung Warentest durchschnittlich bei 9,43 %. Zum Jahresende ist ein weiterer Zinsanstieg zu verzeichnen. Einige Banken verlangen hierfür schon jetzt mehr als 10 %. Aus diesem Grund sollte man lieber einen Ratenkredit bevorzugen. Selbst wenn dieser zu einem Zinssatz von 5 % angeboten wird, ist dies immer noch günstiger als ein Dispo-Kredit. Man sollte also im Hinterkopf behalten, dass eine Kontoüberziehung immer teuer werden kann.