Der Kredit läuft, die Einnahmen stocken. Das passiert ganz schnell, man muss nur seinen Job verlieren oder länger krank sein. Fehlt es jetzt an Rücklagen, fehlen auch bald die Mittel, um den Kredit pünktlich zu bedienen. Das in dieser Situation nicht verkehrter sein kann, als abzuwarten, haben wir hier schon ausgeführt. Kommt man mit seinen Raten in Verzug, ohne vorher schon mit seiner Bank gesprochen zu haben, ist die Katastrophe kaum noch aufzuhalten. Wie Banken auf ein solches Verhalten reagieren, war ebenfalls schon unser Thema. Also heißt es jetzt offensiv das Problem anzugehen und nach Lösungen zu suchen. Eine Lösung kann eine Ratenstundung sein. Die bekommt man aber nicht einfach so. Ohne wirklich triftige Gründe wird man die Bank davon nicht überzeugen können.
Beim Gespräch mit dem Kundenberater muss man eine klare Aussage treffen, wie lange man die Raten nicht wird bezahlen können und vor allem warum. Hat man noch zusätzliche Sicherheiten anzubieten, steigen die Erfolgschancen auf jeden Fall.Erste Pflicht ist also unumwunden der Bank die Wahrheit zu sagen. Es wird zweifellos kein sehr angenehmes Gespräch werden, dass man mit seiner Bank wird führen müssen; es ist aber die einzige Chance einer Kreditkündigung mit allen unerfreulichen Folgen, die sich daran anknüpfen, zuvor zu kommen. Das Gespräch sollte man eher früh als spät führen. Zeichnet sich am Horizont ein finanzieller Engpass ab, ist dies genau der Zeitpunkt die aktiv zu werden. Je länger man wartet, desto schwieriger wird es, zusammen mit seinem Gläubiger eine Lösung zu erarbeiten. Man sichert sich durch ein zeitiges Handel das Wohlwollen seiner Bank und darf auf Entgegenkommen hoffen.
Was jetzt noch fehlt, ist ein guter und triftiger Grund für eine Ratenstundung. Einer kann zum Beispiel eine verzögerte Lohnzahlung des eigenen Arbeitgebers sein, für die man nicht einzustehen hat. Kann man plausibel machen, dass das Geld zumindest in Aussicht ist, hat man einen guten Grund gefunden. Wer seinen Job verliert und nicht durch eigenes Verhalten dafür verantwortlich ist, kann dies als Argument dann verwenden, wenn ein neuer Arbeitgeber in Sicht ist. Als Unternehmer kann ein Forderungsausfall als Begründung dienen, sofern er die Existenz der Firma nicht bedroht. Auch wenn man ein Sabbatjahr in Anspruch nimmt, kann das die Bank überzeugen, wenn man danach seine Stelle wieder antreten kann; gleiches gilt für Inanspruchnahme von Mutterschutz. Hat man eine Schaden erlitten, für den eine Versicherung eintritt, kann man ebenso mit einem Entgegenkommen rechnen.
Keine Verhandlungsbasis ist Arbeitslosigkeit, für die man selbst verantwortlich ist. Auch wenn man nicht zügig wieder einen Job findet, nachdem man seine Stelle verloren hat, kann bei der Bank nicht mehr punkten. Wer nicht genau weiß, warum er nicht mehr zahlen kann, hat allerdings gar keine Chance auf eine Stundung.
Egal was man der Bank sagt, es muss auf jeden Fall wahr sein. Findet die Bank heraus, das sie angelogen wurde, gibt es keine Rettung mehr und die Folgen können das gesamte weitere Leben beeinträchtigen.