Jeder Haushalt sollte eine finanzielle „eiserne Reserve“ haben, über die er kurzfristig verfügen kann. Sonst droht das Konto bei jeder ungeplanten größeren Anschaffung sofort in die roten Zahlen zu rutschen. Wie hoch diese Rücklage sein sollte, hängt von vielen Faktoren ab. Als Faustregel empfiehlt zum Beispiel die Verbraucherzentrale Thüringen, rund drei Nettogehälter auf die hohe Kante zu legen. Bei Haushalten mit höherem Ausgabenpotenzial, etwa weil mehrere Kinder dazugehören, darf der Notgroschen ruhig üppiger ausfallen.
Doch selbst bei umsichtiger Finanzplanung kann eine unerwartete größere Investition den Rahmen des zur Verfügung stehenden Guthabens sprengen. Dann stellt sich die Frage, wie sich die Lücke am besten schließen lässt.
Teuer wird es, wenn der zusätzliche Finanzbedarf einfach per Überziehung des Girokontos gedeckt wird, also per Dispo-Kredit. Der ist zwar sehr flexibel und reduziert sich automatisch mit jedem Geldeingang auf dem Girokonto. Bis wieder schwarze Zahlen erreicht sind, fallen aber regelmäßig zweistellige Sollzinssätze an. Nach Angaben der Frankfurter FMH-Finanzberatung betragen diese Ende Februar 2010 im Schnitt rund elf Prozent p.a.
Muss der Dispo häufiger genutzt werden, rät „Finanztest“, einen gesonderten Rahmenkredit – auch Abrufkredit genannt – abzuschließen, wie ihn zum Beispiel einige Direktbanken anbieten. Dieser Kredit kann innerhalb des eingeräumten Rahmens ebenfalls flexibel abgerufen und zurückgezahlt werden. Der Zinssatz liegt aber oft deutlich niedriger als beim Dispo. Die eingesparten Zinsen entlasten dann die Haushaltskasse: Bei einem Kreditbetrag von 3.000 Euro, der für sechs Monate in Anspruch genommen wird, fallen bei einem Zinsunterschied von vier Prozentpunkten zum Beispiel rund 60 Euro weniger Zinsen an.
Tipp: Fällt der Kreditbedarf höher aus und ist von Beginn an absehbar, dass sich die Rückzahlung länger als ein Jahr hinziehen wird, ist die Aufnahme eines günstigen normalen Ratenkredits oft die beste Finanzierungsoption. Denn hierbei ist nicht nur die Rückzahlung klar geregelt. Dank des fest vereinbarten Vertragszinses sind die Kreditnehmer auch gegen eine höhere monatliche Belastung geschützt – falls die Zinsen bald wieder steigen sollten. Und das zählt gerade in der aktuellen Niedrigzinsphase doppelt.