Für die deutsche Wirtschaft gilt, was für die Weltwirtschaft gilt: Nach wie vor ist ein Wachstum zu verzeichnen, das sich aber zunehmend abschwächt. Die globale Wirtschaft leidet laut Experten vor allem unter dem Brexit und den von den USA verursachten Handelskonflikten. Der IWF (Internationale Währungsfonds) geht in seinem aktuellen Weltwirtschaftsbericht von einem Anstieg der Weltwirtschaftsleistung um 3,5 Prozent für das Jahr 2019 aus.
Die wirtschaftliche Situation Deutschlands wird sich laut Bundesregierung weitaus verhaltener entwickeln. Im Herbst vergangenen Jahres ging man noch von einen Anstieg des BIP (Bruttoinlandsproduktes) um 1,8 Prozent aus. Aktuelle Prognosen beziffern das wahrscheinliche Wirtschaftswachstum inzwischen nur noch auf 1,0 Prozent.
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Die wirtschaftliche Situation der Bundesbürger
Für 2018 lässt sich ein preisbereinigter Anstieg des deutschen BIP um 1,5 Prozent im Vergleich zu 2017 festhalten. Nicht zuletzt der deutlich gestiegene Konsum der Bundesbürger in den letzten Monaten des Jahres 2018 bewirkte doch noch
relativ gute Zahlen für die deutsche Wirtschaft. Trotz einer Inflationsrate von 1,9 Prozent im vergangenen Jahr haben viele Arbeitnehmer mehr Geld verfügbar. Dies liegt nicht zuletzt an Lohnzuwächsen, die über der Inflationsrate lagen – teilweise sogar deutlich. Wirtschaftsfachleute wie Joachim Radkau (Oxford Economics)gehen von einer weiterhin steigenden Beschäftigungsquote aus. Zu erwarten ist eine Zunahme der Beschäftigtenzahl von knapp 45 Millionen auf 45,2 Millionen.
Prognosen für die Entwicklung des Euro
Für Januar 2019 kann der Eurokurs ein Plus von 0,4 Prozent gegenüber dem US-Dollar verzeichnen. Falls diese positive Entwicklung anhält, ist ein Kaufkraftzuwachs für die Bundesbürger zu erwarten. Jedoch bleibt abzuwarten, wie sich die globale Wirtschaft und mit ihr der Euro entwickelt. Schließlich hat das Jahr 2019 gerade erst begonnen, und wichtige Entscheidungen über Handelsabkommen und die Art des Brexit stehen noch an. Nichtsdestotrotz werden die meisten Bundesbürger von dem langsamen, aber anhaltenden Wirtschaftswachstum in Deutschland profitieren können.
Das verlangsamte Wirtschaftswachstum als Chance
Wirtschaftsminister Peter Altmaier wünscht sich, dass das gedrosselte Wirtschaftswachstum als Ansporn betrachtet wird. Sofern es gelingt, Deutschland wettbewerbsfähiger zu machen, stehen die Chancen gut, dass das Bruttoinlandsprodukt wieder höhere Werte aufweist. Unter anderem müssten für eine bessere Wettbewerbsfähigkeit sowohl Arbeitnehmer als auch Unternehmen entlastet werden.