Käufe von Immobilien und Neubauten haben in letzter Zeit stark abgenommen. Die Nachfrage ist deutlich gesunken. Darüber hinaus haben viele Immobilienbesitzer ihre Anschlussfinanzierungen schon im letzten Jahr vorgezogen. Vor mehr als einem Jahr war das höchste Kreditvolumen bei Immobiliendarlehen zu verzeichnen gewesen. Aktuell hat sich der Kreditumfang jedoch halbiert. Grund hierfür sind die stark gestiegenen Kreditzinsen und natürlich auch die Bauzinsen. Es ist als Käufer momentan nicht einfach, eine passende Immobilie zu finden, auch wenn die Kaufpreise aktuell wieder etwas gesunken sind.
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Wie sollten sich Käufer verhalten?
Zunächst kommt es darauf an, wie interessant das angebotene Objekt ist. Da aktuell die Nachfrage gesunken ist, sind weniger Interessenten auf dem Markt vertreten. Immobilienkäufer erhalten somit mehr Spielraum. Vor zwei Jahren waren kaum attraktive Immobilen auf dem Markt erhältlich. Jetzt kann man als Kaufwilliger wieder verhandeln. Natürlich müssen die aktuellen Kreditzinsen ebenfalls berücksichtigt werden. Die extrem niedrigen Zinsen wie vor 7 bis 8 Jahren wird es nicht mehr geben. Jetzt liegen diese wieder auf einem Normalniveau von vor 8 bis 10 Jahren.
Die Zinssätze waren früher höher
Der Anstieg der Kreditzinsen hat viele auf dem Immobilienmarkt betrübt. Dieser war abrupt und besonders heftig. Psychologisch fällt vielen dieses Ereignis schwer. Es gibt viele Kaufwillige, die schon viele Jahre eine passende Immobilie suchen. Diese sind von Immobilienzinsen von rund 1 Prozent ausgegangen. Ein halbes Jahr später sind die Zinsen dann auf über 3,5 Prozent angestiegen. Darüber hinaus sind in den letzten Jahren die Immobilienpreise immer weiter angestiegen. Kaufwillige können sich nun weniger leisten. Auch die aktuell leicht sinkenden Preise fangen die gestiegenen Kreditkosten leider nicht mehr auf.
Immobilienverkäufer wollen Höchstpreise
Aktuell gibt es auf beiden Seiten Zurückhaltung. Noch vor einem Jahr haben die Verkäufer ihre Immobilien zu Höchstpreisen verkaufen können. Aktuell ist dies aber nicht mehr möglich. Potenzielle Käufer wollen und können diese Preise nicht mehr akzeptieren. Immerhin gibt es von den Banken weniger Geld oder die Kreditvergabe gestaltet sich besonders schwierig.
Wer eine Immobilie gefunden hat, kann heute höchstens von einem verhandelten Preisnachlass von 5 Prozent ausgehen. Entweder man verhandelt weiter oder man wartet lieber noch mit dem Kauf ab. Dennoch gibt es nach wie vor preisgünstige Immobilien. Preiskürzungen sind bei sanierungsbedürftigen Objekten möglich. Je besser die Energieeffizienzklasse ausfällt, umso preisstabiler ist eine Immobilie.
Vorsichtig sollten Käufer bei günstigen Altimmobilien sein. In den meisten Fällen müssen diese kostspielig saniert werden. Zum günstigen Kaufpreis kommen dann noch weitere, möglicherweise hohe Instandsetzungskosten hinzu. Diese müssen gegebenenfalls ebenfalls finanziert werden.
Der Bedarf für Sanierungskredite hat zugenommen
Es vergeht nicht ein Tag, an dem Hausbesitzer in der Presse und in den Nachrichten Horrormeldungen über teure, energieeffiziente Sanierungen erhalten. Ein großes Thema stellen nachhaltige Heizungsanlagen dar. Im Gegensatz von vor zwei Jahren ist daher die Nachfrage nach Sanierungskrediten stark gestiegen. Zukünftig haben klimaneutrale und energieeffiziente Gebäude eine immer größere Bedeutung.
Wer eine solche Sanierung aus eigenen Mitteln nicht stemmen kann, der muss gegebenenfalls einen Kredit aufnehmen. Wegen der aktuell hohen Zinsen ist dies für viele nicht realisierbar. Gerade Bestandsimmobilien sind vielfach noch nicht abbezahlt, sodass ein neuer Kredit nicht zu stemmen ist.