Interessant ist, dass sich die Bauzinsen in der ersten Jahreshälfte bereits mehr als verdreifacht haben. Jedoch bedeutet dies im historischen Vergleich, dass diese immer noch verhältnismäßig günstig sind. Viele fragen sich, wie die Bauzinsen zum Jahresende liegen werden. Die straffe Geldpolitik und die hohe Inflation haben die Bauzinsen auf ein Rekordhoch getrieben. Aktuell liegen die Zinsen für Immobilienkredite zwischen 3,47 und 4,01 % (Stand Dezember 2022). Eine weitere Erhöhung ist derzeit nicht in Sicht. Aus diesem Grund sollten viele ihren Immobilientraum nicht vorzeitig aufgeben. Es gibt durchaus Kreditinstitute, bei denen man noch relativ günstige Baudarlehen bekommen kann.
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Aktuelle Bestzinsen für ein Baudarlehen
Momentan kann man von folgenden Bestzinsen für ein Baudarlehen ausgehen:
- Zinsen für ein 5-jähriges Hypothekendarlehen: 3,47 %
- Zinsen für ein 10-jähriges Hypothekendarlehen: 3,61 %
- Zinsen für ein 15-jähriges Hypothekendarlehen: 3,74 %
- Zinsen für ein 20-jähriges Hypothekendarlehen: 3,84 %
- Zinsen für ein 30-jähriges Hypothekendarlehen: 4,01 %
Im November 2021 betrug der Bestzins für ein 10-jähriges Baudarlehen etwa 2,55 %. Wer sich für die nächsten 15 Jahre diesen Zinssatz hat festschreiben lassen, lag der Zinssatz zum selben Zeitpunkt bei 3,1 %. Selbst bei den langfristigen Baudarlehen betrug der Bestzins für ein 20-jähriges Hypothekendarlehen rund 3,15 %.
Wer heute eine Immobilie sucht, der sollte sich zuvor eingehend beraten lassen. Auch für Hypothekendarlehen lohnt sich ein Kreditvergleich, der von diversen Anbietern angeboten wird. Auch wenn sich für ein 30-jähriges Baudarlehen die Zinsen zum Jahresende auf rund 4 % belaufen werden, muss man dennoch von zahlreichen Schwankungen ausgehen. Diese können verständlicherweise in beide Richtungen verlaufen.
Darum steigen die Bauzinsen so stark
Es gibt zahlreiche Gründe für den rasanten Anstieg der Bauzinsen. Auf der einen Seite ist es die hohe Inflation im Euroraum. Dabei sind die Zinsen für Bundesanleihen und Pfandbriefe in die Höhe geschnellt. Dies wirkt sich direkt auf die Bauzinsen aus. Wenn sich die Anlagen in eine Richtung bewegen, bewegen sich auch die Bauzinsen in diese.
Ein weiterer Grund ist die Korrektur der Geldpolitik. Bekanntermaßen hat die Europäische Zentralbank wegen der hohen Inflation die Leitzinsen erhöht. Die Leitzinserhöhungen wurden dabei in den Bauzinsen gleich eingepreist.
Nicht unwichtig ist der aktuelle Ukraine-Krieg. Man kann über die langfristigen Folgen des Krieges nur spekulieren. Jedoch sind die Lieferkettenprobleme, die hohen Energiekosten und die fehlenden und knappen Baumaterialien ebenfalls ein Grund für die steigende Inflation. Somit steigen letztlich auch wieder die Bauzinsen.
Aber auch die Geldpolitik der amerikanischen Notenbank FED darf nicht unterschätzt werden. Auch diese hat die jahrelange Nullzinspolitik beendet und den Leitzins entsprechend erhöht. Dies bedeutet ebenfalls eine Art Sogwirkung auf die Bauzinsen.
Gibt es bald Besserung?
Aktuell ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Bauzinsen sich wieder auf das Vorjahresniveau einpendeln werden. Die Tiefstände sind erst einmal vorbei. Experten gehen jedoch davon aus, dass die Dynamik, mit der die Bauzinsen in den letzten Monaten angestiegen sind, sich nicht weiter so stark fortsetzen wird. Man muss nun von einer neuen Zeitrechnung ausgehen. Da zurzeit der Ukraine-Krieg noch nicht absehbar ist und es auch noch keine Lösung für die hohe Inflation in Europa gibt, wird es wohl noch eine lange Zeit dauern, bis sich vielleicht die Zinslage zukünftig verbessern wird.