Bislang war es üblich, dass ein Mieter beim Bezug der neuen Wohnung ein Sparbuch oder eine Bankbürgschaft als Mietsicherheit hinterlegt. Seit etwa drei Jahren werden so genannte Kautionsversicherungen, wie sie unter anderem von Wettbewerbern wie kautionsfrei.de und Eurokaution angeboten werden, als besonders günstige Alternative beworben. Wie das Handelsblatt berichtet, drängen mittlerweile immer mehr Anbieter von Kautionsversicherungen auf den lukrativen Markt.
Angeblich liegen derzeit rund 32 Milliarden Euro als Mietsicherheiten auf Sparbüchern fest – so zumindest die Aussage von kautionsfrei.de. Kein Wunder also, dass immer mehr Anbieter von Kautionsversicherungen auf den Markt drängen und ein Stück von diesem Kuchen abhaben wollen. Das Geschäftsmodell ist dabei einfach und verständlich: Statt eine Kaution in voller Höhe auf einem Sparbuch zu hinterlegen, kann der Mieter eine Kautionsversicherung abschließen. Die Kosten für die monatliche Versicherungsprämie sind dabei abhängig von der Kautionshöhe. Der Vorteil für den Mieter: Gerade dann, wenn keine Rücklagen vorhanden sind, muss er nicht eigens einen Kredit aufnehmen oder gar den teuren Dispozins aufstocken. Auch auf eine Bankbürgschaft, die den Kreditrahmen schmälern würde, kann in diesem Falle getrost verzichtet werden.
Im Ringen um neue Kundschaft, die sich auf über 22 Millionen Mietwohnungen in Deutschland verteilt, wird mittlerweile hart um Marktanteile gekämpft. Auch wenn laut Handelsblatt ein Marktanteil von fünf Prozent, den der Anbieter DKK für sich reklamiert, wohl eher theoretischer Natur ist, wird allgemein ein steigendes Interesse an Kautionsversicherungen konstatiert. Das Potential allein beim Anbieter Eurokaution liegt bei etwa 600.000 Interessenten, Wettbewerber wie die DKK hoffen auf 30.000 neue Verträge in diesem Jahr.
Der Vorteil für Mieter, die mit einer Kautionsversicherung liebäugeln, liegt auf der Hand: Da immer mehr Anbieter auf den Markt drängen, werden auch die Konditionen attraktiver. Hier kann man durch einen gezielten Vergleich, wie er z.B. von Portalen wie Kredite.de angeboten wird, auch bei Kautionsversicherungen noch so manchen Euro sparen. Wichtig ist aber auch, dass sich jeder Mieter vor Vertragsabschluss beim Wohnungseigentümer erkundigt, ob dieser einen Kautionsversicherer akzeptiert, und wenn er es tut, welchen. Bis sowohl Mieter als auch Vermieter mit der Kautionsversicherung als Alternative zum Sparbuch richtig vertraut sind, wird also auch von Seiten der Wettbewerber noch viel Informationsarbeit nötig sein.