Für den Kauf eines neuen Wagens muss der Geldbeutel gemeinhin recht stark belastet werden. Wenn sich jedoch keine ausreichende Summe auf dem Girokonto befindet und auch kein Erspartes vorhanden beziehungsweise die jeweilige Wertanlage noch nicht fällig ist oder nicht für einen Autokauf angegriffen werden soll, dann wird hier gerne zu einem Kredit gegriffen. Doch welche Darlehensart ist hier empfehlenswert: Autokredit oder vielleicht doch eher ein klassisches Ratendarlehen?
Inhalt
Klassischer Ratenkredit: Besonderheiten
Aufgrund der Zweckungebundenheit profitiert man bei einem klassischen Ratenkredit von einer sehr hohen Flexibilität. Die Darlehenstilgung erfolgt in Raten, deren Höhe jeden Monat gleich bleibt.
Ein klassisches Ratendarlehen ist zweckungebunden. Dementsprechend kann die Darlehenssumme frei nach Wunsch verwendet werden. So ist es zum Beispiel möglich, den Kreditbetrag zu nutzen, um neben dem neuen Auto ebenfalls ein neues Handy oder auch einen neuen Fernsehsessel zu erstehen. Die Kreditinstitute fordern in Bezug auf die Verwendung der Kreditsumme keinerlei Nachweise an.
Damit die Banken einen klassischen Ratenkredit vergeben, muss der Antragsteller die verschiedenen Darlehensvorgaben des Kreditinstituts erfüllen. Diese können zwar je nach Bank variieren, üblicherweise wird jedoch zum Beispiel ein hoher Wert auf eine positive Auskunft der Schufa, eine gute Bonität und ein sicheres, regelmäßiges Einkommen in einer gewissen Höhe gelegt.
Die Rückzahlung des Darlehen erfolgt in monatlich gleichbleibenden Raten, sodass der Darlehensnehmer hier von einer sehr guten Planbarkeit und Übersicht profitiert.
Autodarlehen: Besonderheiten
Ein solches Darlehen darf lediglich zum Kauf des betreffenden Fahrzeuges verwendet werden. Zudem behält die Bank hier in der Regel bis zur Bezahlung der vollständigen Darlehensschuld den Fahrzeugbrief ein.
Ein Autodarlehen differenziert sich von einem klassischen Ratenkredit bereits dadurch, dass hier eine Zweckbindung besteht. Das bedeutet, dass die Darlehenssumme lediglich zum Kauf des gewünschten Wagens genutzt werden kann. Hier fordern die Banken zudem die jeweiligen Nachweise an.
Außerdem ist es bei einem Autodarlehen in der Regel üblich, dass die Bank den Fahrzeugbrief des Wagens zunächst einbehält. Dementsprechend ist der Kreditnehmer hier zunächst lediglich der Besitzer des Wagens. Zum Eigentümer wird der Darlehensnehmer erst dann, wenn die letzte Kreditrate beglichen und das Darlehen somit vollständig zurück bezahlt wurde. Der Hintergrund hierfür ist, dass der Fahrzeugbrief als Sicherheit für die Bank dient. Sollte der Darlehensnehmer zu irgendeinem Zeitpunkt plötzlich nicht mehr dazu in der Lage sein, die monatlichen Kreditraten zu begleichen, dann besitzt die Bank das Recht, auf den Wagen zuzugreifen und diesen zu verkaufen. Vom Erlös wird anschließend die restliche, noch offene Darlehenssumme getilgt. Sonst fallen die Kreditvoraussetzungen üblicherweise jedoch ähnlich wie bei einem klassischen Ratendarlehen aus.
Die Zweckbindung und höhere Kreditabsicherung für die Bank bietet zumeist jedoch ebenfalls einen Vorteil für den Darlehensnehmer, denn in der Regel fallen deshalb bei einem Autodarlehen die Kreditzinsen niedriger aus. Im Vergleich zu einem klassischen Ratenkredit kann hier bei der Aufnahme eines Autodarlehen somit auch einiges gespart werden.
Die Rückzahlung des Autokredits erfolgt ebenso wie bei einem klassischen Ratenkredit: der Darlehensnehmer überweist jeden Monat Raten in gleichbleibender Höhe an die Bank.
Klassischer Ratenkredit oder Autodarlehen?
Welche Darlehensart ausgewählt wird, ist vor allem auch von den Vorstellungen des Antragstellers abhängig.
Bevor sich der angehende Darlehensnehmer zur Finanzierung eines Autos für einen klassischen Ratenkredit oder ein Autodarlehen entscheidet, muss hier ebenfalls bedacht werden, wann welche Darlehensart von der Bank vergeben wird.
So bietet sich die Aufnahme eines klassischen Ratenkredits zum Beispiel vor allem dann an, wenn ein Gebrauchtwagen aus dem günstigen oder mittelpreisigen Sektor gesucht wird. Ein Autodarlehen wird in der Regel eher dann vergeben, wenn es sich entweder um einen höherwertigen Gebrauchtwagen oder einen Neuwagen handelt. Dementsprechend kann bereits diesbezüglich die Entscheidung für beziehungsweise gegen die eine oder andere Kreditart fallen.
Aufgrund der zumeist höheren Anschaffungskosten fällt bei einem Autodarlehen gemeinhin die Kreditsumme höher aus, sodass der Darlehensnehmer unter Umständen, und je nach Höhe der möglichen Monatsraten, eine längere Kreditlaufzeit in Kauf nehmen muss.
Darlehensnehmer, die von Anfang an nicht nur der Besitzer, sondern sofort der Eigentümer sein möchten, sind mit einem klassischen Ratenkredit besser bedient. Denn wie bereits oben erwähnt, behält die Bank bei einem Autodarlehen zunächst den Fahrzeugbrief ein und erst nach vollständiger Darlehenstilgung wird der Kreditnehmer zum Eigentümer.
Wer an Zinsen sparen möchte, liegt dagegen eher bei einem Autokredit richtig, da hier, aufgrund der Zweckbindung und des geringeren Kreditrisikos für die Bank, oftmals niedrigerer Darlehenszinsen erhältlich sind.
Soll die beantragte Darlehenssumme jedoch nicht nur zum Kauf des gewünschten Autos, sondern beispielsweise ebenfalls zur Finanzierung weiterer Anschaffungen und/oder zur Begleichung von Rechnungen dienen, dann ist der klassische Ratenkredit die geeignete Wahl.
So kommt es bei der Auswahl zwischen Autodarlehen und klassischem Ratenkredit vor allem auch auf die Wünsche und Vorstellungen des angehenden Kreditnehmers an.
Alternative
Ein Kredit von Privat kann eine gangbare Alternative zu einem Autodarlehen und einem klassischen Ratenkredit sein.
Als Alternative zu den beiden oben genannten Kreditarten ist es jedoch zum Beispiel auch mithilfe eines Darlehen von Privat möglich, zu dem gewünschten Wagen zu gelangen. Wie die Bezeichnung bereits verrät, handelt es sich hierbei jedoch nicht um ein Darlehen, das von einer Bank vergeben wird, sondern um einen Kredit, der von einer privaten Person stammt.
Ein Darlehen von Privat bietet eine Vielzahl an Vorteilen. Dazu gehört zum Beispiel, dass die Darlehenskonditionen frei von beiden Kreditparteien verhandelbar sind. Dementsprechend müssen sich hier lediglich Kreditgeber und -nehmer einige werden. So ist zum Beispiel auch die Art und Höhe der Darlehenstilgung vollkommen frei entscheidbar.
Außerdem werden bei einem solchen Darlehen in der Regel keine oder lediglich geringe Zinsen verlangt, was den eigenen Geldbeutel deutlich entlastet. Ein weiterer Pluspunkt bei einem Kredit von Privat ist, dass es hier weder zur Auskunftseinholung, noch, bei einer erfolgreichen Kreditaufnahme, zu einer Eintragung in der Schufa kommt.
Als privater Darlehensgeber bieten sich im Allgemeinen die verschiedensten Personen an. So kann es sich hierbei zum Beispiel um die Eltern ebenso handeln, wie um Geschwister, Arbeitskollegen oder Freunde. Allerdings empfiehlt es sich, sich im Vorfeld am besten genau zu überlegen, welche Person um ein Darlehen von Privat gebeten wird. Im Idealfall handelt es sich hierbei um jemanden, zu dem der angehende Kreditnehmer ein gutes bis sehr gutes Verhältnis pflegt. Denn hier ist es zum Beispiel auch bei etwaigen Schwierigkeiten mit der Darlehensrückzahlung oder Ähnlichem möglich, sich immer noch ohne Streitigkeiten zu unterhalten und eine Lösung zu finden, die beiden Parteien gerecht wird.