Immer einmal wieder hört man von einem Bausparvertrag und das es gut wäre, einen solchen zu besitzen. Doch stimmt das wirklich und welchem Zweck dient der Vertrag eigentlich?
Inhalt
Was ist ein Bausparvertrag?
Ein Bausparvertrag dient in der Regel der Immobilienfinanzierung oder als Sparanlage.
Bei einem Bausparvertrag handelt es sich um ein Darlehen, dass in der Regel dazu verwendet wird, eine Immobilie, wie etwa ein Haus oder eine Eigentumswohnung, zu finanzieren. Allerdings ist es, je nach ausgewählter Tarifart, auch möglich, einen Bausparvertrag als eine Sparanlage zu nutzen.
Der Bausparvertrag ist eine relativ alte Darlehensform, die von den verschiedenen Banken bereits seit vielen Jahren angeboten wird. Hierbei handelt es sich um eine recht sichere Geldanlage, die beispielsweise gerne von den Anlegern in Anspruch genommen wird, die kein Risiko eingehen möchten. Wer dagegen etwas risikofreudiger ist, für denjenigen empfehlen sich andere Anlageformen, wie etwa Aktien.
Verschiedene Phasen
Bei einem Bausparvertrag bestehen insgesamt drei verschiedene Phasen.
Im Rahmen eines Bausparvertrages entstehen verschiedene Phasen. Bei der ersten Phase wird der Kreditnehmer zunächst einmal ein Mindestguthaben von etwa 40 bis 50 Prozent der vereinbarten Bausparsumme ansparen. Bei der zweiten Phase verhält es sich so, dass der Bausparvertrag zuteilungsreif ist, die genannten 40 bis 50 Prozent der Bausparsumme somit angespart wurden. Hier ist es dann möglich, sich das jeweilige Mindestguthaben auszahlen zu lassen und dieses in Verbindung mit einem Kredit plus Zinsen in Anspruch zu nehmen. Bei der dritten Phase handelt es sich dann auch gleich um die Endphase. Zu diesem Zeitpunkt ist die vollständige Bausparsumme verfügbar und kann zu dem vorab vereinbarten Zinssatz abbezahlt werden.
Lohnt sich ein Bausparvertrag überhaupt?
Wer über ausreichend Zeit verfügt, ist mit dem Bausparvertrag gut bedient. Kurzentschlossene Immobilienkäufer sollten hiervon jedoch absehen.
Bei einer langfristigen Planung ist ein Bauspardarlehen durchaus sinnvoll. Wird also in Betracht gezogen, eine Immobilie erst in etwa fünf oder auch zehn Jahren zu kaufen beziehungsweise zu modernisieren, dann ist eine Finanzierung über einen Bausparvertrag durchaus empfehlenswert. Der Hintergrund hierfür ist recht einfach. So wird hier die Verzinsung des jeweiligen Bausparguthabens bereits zu Beginn des Vertrags schriftlich festgelegt. Das wiederum bedeutet, dass die Zinsen über die komplette Dauer des Kontraktes hinweg immer gleich konstant bleiben. Somit sind sie unabhängig von den Schwankungen der Zinsen, die auf dem Kapitalmarkt herrschen. Sobald das Bauspardarlehen endlich zuteilungsreif ist, erhält der Kreditnehmer den bereits vorab vereinbarten Zinssatz. Des Weiteren ist es hier aber auch möglich, von den unterschiedlichsten staatlichen Förderungen zu profitieren, die dann als eine Prämie beziehungsweise als Prämien in den Vertrag mit einfließen. Dementsprechend bietet sich ein Bausparvertrag vor allem dann an, wenn in Zukunft mit einem Anstieg der Zinsen zu rechnen ist und der Kreditnehmer sich außerdem noch Zeit lassen möchte mit dem Kauf der Immobilie.
Wer jedoch kurzfristig eine Immobilie erstehen möchte, für denjenigen ist das Bauspardarlehen nicht sinnvoll beziehungsweise nicht empfehlenswert. Denn hier ist vorgesehen, dass zunächst das 40 bis 50prozentige Guthaben angespart werden muss, was wiederum eine Mindestsparzeit von 18 Monaten mit sich mitbringt. Allerdings kann es, je nach Tarif, durchaus sein, dass sich diese Laufzeit etwas verkürzt beziehungsweise verlängert. Steht jedoch bereits fest, welches Haus/welche Eigentumswohnung erstanden werden möchte, dann bietet sich hier beispielsweise ein Baukredit als deutlich bessere Variante an.
Ist es ratsam, den Bausparvertrag zum Sparen zu verwenden?
Bei Zuteilung von staatlichen Förderungen ist ein Bauspardarlehen durchaus eine Möglichkeit der Sparanlage.
Ein Bauspardarlehen muss jedoch nicht zwangsläufig zum Hauskauf beziehungsweise zur Modernisierung des Eigenheims verwendet werden. Wie bereits oben erwähnt, ist es auch durchaus machbar, diesen nur als eine reine Sparanlage zu verwenden. Hier ist es jedoch zunächst einmal auf jeden Fall empfehlenswert, die verschiedenen Tarife gut miteinander zu vergleichen. So existieren zum Beispiel besondere Bauspardarlehen, die mit einer nicht zu verachtenden Guthabenverzinsung aufwarten. Allerdings gilt es hier, darauf zu achten, dass man in den Genuss von staatlichen Förderungen kommt, sodass sich das Ganze auch wirklich lohnt. Ist es jedoch nicht möglich, Fördermittel zu erhalten, dann ist es besser, auf den Bausparvertrag als Sparanlage zu verzichten. Hier bieten sich dann andere Formen der Geldanlage, wie etwa Fest- und Tagesgeld, wesentlich besser an.
Vorteile eines Bausparvertrags
Ein Bauspardarlehen bietet vielfältige Vorteile.
Zu den Vorteilen eines solchen Darlehens gehört, dass es sich hierbei um eine sehr sichere sowie planbare Anlageform handelt, denn schon zu Beginn des Kontraktes werden die Zinsen genau festgelegt und verändern sich dann nicht mehr. Dabei spielt es keine Rolle, welche Zinsschwankungen aktuell auf dem Kapitalmarkt herrschen. Außerdem ist es über einen Bausparvertrag möglich, an besonders zinsgünstigen Darlehen zu gelangen. Ein weiterer Vorteil ist, dass beim Bausparen staatliche Förderungen erhältlich sind, die in Form von vermögenswirksamen Leistungen genossen werden. So existieren hier zahlreiche Vorteile, die durchaus nicht zu verachten sind.
Angebote vergleichen
Vergleichen und sparen.
Bausparverträge werden von den unterschiedlichsten Kreditinstituten angeboten. Aufgrund dessen sollte man es sich hier auf keinen Fall nehmen lassen, die diversen Angebote gut miteinander zu vergleichen. Auch wenn es zunächst vielleicht unter Umständen den Anschein hat, dass die Unterschiede nicht allzu groß ausfallen, sollte man sich hiervon auf keinen Fall täuschen lassen: Bereits sehr geringe Beträge können zu einem Unterschied in beträchtlicher Höhe führen.So ist es durch einen Darlehensvergleich durchaus möglich, einiges zu sparen. Mithilfe von einem Online-Kreditvergleich, als Beispiel, ist es einfach sowie schnell machbar, sich einen guten Überblick über die verschiedenen Angebote zu verschaffen und einen günstigen Kredit auszuwählen.
Der Bausparvertrag und Kinder
Auch Kinder können Bausparen.
Zu den Besonderheiten eines Bausparvertrages gehört, dass dieser selbst von Kindern in Anspruch genommen werden kann. So ist das Bausparen tatsächlich unabhängig vom Alter. Dazu kommt, dass es ab dem 16. Lebensjahr sogar möglich ist, die vom Staat geförderte Wohnungsbauprämie sowie eine Arbeitnehmersparzulage zu genießen. Außerdem ist das sogar vollständig unabhängig vom Einkommen, dass die Eltern erhalten. Es lohnt sich also auch schon in jungen Jahren, mit dem Bausparen anzufangen. Auf diese Weise halten die Kinder, wenn Sie etwas älter sind, bereits etwas in der Hand und müssen somit nicht erst bei „Null“ anfangen. So bietet es sich beispielsweise an, die Kleinen etwas von Ihrem Taschengeld sparen zu lassen.
Ebenso gut ist es natürlich aber auch machbar, dass die Eltern einen gewissen Betrag von ihrem Geld abzweigen, um für den Nachwuchs in einen Bausparvertrag einzubezahlen.