Die Aufnahme eines Darlehen bietet dem Antragsteller die Möglichkeit, sich die verschiedensten Wünsche zu erfüllen. Vorab bietet sich jedoch die Durchführung einer Bedarfsanalyse an, mit deren Hilfe oftmals deutlich besser festgestellt werden kann, ob der gewünschte Kredit wirklich benötigt wird.
Inhalt
Langjährige Verpflichtung
Vor der Aufnahme eines Kredits sollte bedacht werden, dass es sich hierbei um eine langjährige, finanzielle Verpflichtung handelt.
Wenn ein Darlehen aufgenommen wird, dann bedeutet dies jedoch nicht nur, dass man endlich über ausreichende finanzielle Möglichkeiten verfügt, sondern das ebenfalls eine recht lange Vertragsverpflichtung eingegangen wird. In der Regel beträgt die Rückzahlungsdauer bei einem Darlehen mehrere Monate bis hin zu vielen Jahren. Dementsprechend sorgt die monatlich zu bezahlende Kreditrate auch dafür, dass jeden Monat finanzielle Einbußen hingenommen werden müssen.
Dazu kommt, dass es nicht möglich ist, vorauszusehen, ob und gegebenenfalls was sich in den betreffenden Jahren alles verändern kann. So ist es beispielsweise durchaus möglich, dass aufgrund eines Wechsels der Arbeitsstelle plötzlich ein niedrigeres Einkommen vorhanden ist oder das sich Nachwuchs anmeldet, sodass weniger Geld „übrig“ bleibt. Aber natürlich kann ebenso gut das Gegenteil der Fall sein: Vielleicht erfreut man sich an einer Gehaltserhöhung oder erhält eine Schenkung beziehungsweise eine Erbschaft. Je länger die Kreditlaufzeit ausfällt, umso höher ist somit auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich in den finanziellen und persönlichen Angelegenheiten etwas verändert. Aber dennoch muss die Darlehensrate weiterhin regelmäßig beglichen werden, was unbedingt beachtet werden sollte.
Dementsprechend ist es ratsam, vorab eine Bedarfsanalyse durchzuführen, um sicherzugehen, ob der Kredit wirklich benötigt wird und es auch möglich ist, die monatlich anfallenden Raten kontinuierlich zu begleichen oder ob man derzeit vielleicht doch besser auf das gewünschte Darlehen verzichtet.
Kreditaufnahme notwendig?
Im Rahmen einer Bedarfsanalyse gut überlegt werden, ob eine Finanzierung per Kredit wirklich benötigt wird.
Zunächst wird am besten einmal überlegt, ob die Aufnahme des Darlehen überhaupt notwendig ist. So sorgt zum Beispiel oftmals die Werbung dafür, dass man Dinge erstehen möchte, die nicht wirklich notwendig sind. Handelt es sich etwa um die Finanzierung eines größeren Fernsehers oder einer Traumreise, dann ist es zumeist die bessere Wahl, hierauf zu sparen und sich den Wunsch zu einem späteren Zeitpunkt zu erfüllen. Dafür müssen dann auch keine Zinsen bezahlt werden, wodurch wieder einiges gespart wird.
Anders sieht es dagegen dann aus, wenn plötzlich der Kühlschrank oder die Waschmaschine streiken und sich eine Reparatur nicht mehr lohnt: Diese und ähnliche Großelektro-Geräte werden alltäglich benötigt, sodass hier eine Kreditaufnahme durchaus eine gute Entscheidung sein kann.
Dies gilt ebenfalls für ein Immobiliendarlehen: In der Regel ist der Kauf oder Bau einer Immobilie nicht allein aus den eigenen Mittel bezahlbar. Da es sich hierbei jedoch um eine Anschaffung handelt, die Bestand hat und ebenfalls als Altersvorsorge genutzt werden kann, ist ein Kredit üblicherweise eine gute Wahl, um sich das gewünschte Haus oder die Eigentumswohnung zu leisten.
Alternative
Alternativ zu einer Kreditaufnahme bei einer Bank bietet sich ein Darlehen von Privat an oder es wird eine bereits vorhandene Wertanlage hierfür genutzt.
Eventuell existiert aber auch eine gangbare Alternative, mit deren Hilfe die gewünschte Anschaffung getätigt werden kann, ohne das hierfür ein Darlehen benötigt wird.
Neben der oben genannten Möglichkeit des Sparens ist es vielleicht auch machbar, eine bereits existierende Wertanlage zu verwenden. So ist es beispielsweise machbar, auf ein Tagesgeldkonto zuzugreifen, wenn dort die betreffende Summe vorhanden ist, um beispielsweise den neuen Gefrierschrank bezahlen zu können.
Vielleicht wird anstelle des Darlehens von der Bank ein Kredit von Privat aufgenommen; Eltern, Großeltern oder Geschwister bieten sich hierfür unter anderem an. Ebenso gut kann aber auch ein guter Freund um ein Darlehen gebeten werden.
Allerdings sollte man gut darüber nachdenken, welche Person um ein Darlehen gefragt wird. So muss diese nicht nur über ausreichende Mittel verfügen und willens sein, einen privaten Kredit zu vergeben, sondern auch das jeweilige Verhältnis untereinander muss stimmig sein.
Schulden
Vorhandene Schulden sollten vorab bezahlt oder mithilfe des neuen Kredits getilgt werden.
Ebenso muss beachtet werden, ob bereits Schulden vorhanden sind, denn auch diese sind kontinuierlich weiter zu bezahlen. Hier gilt es abzuwägen, ob diese nicht besser vor der Aufnahme eines neuen Kredits abbezahlt werden, sodass die Anhäufung eines „Schuldenbergs“ vermieden wird.
Eine weitere Option ist aber auch eine Bezahlung der bereits vorhandenen Schulden mithilfe eines Kredits: So kann beispielsweise mit dem Darlehen die gewünschte Anschaffung getätigt und gleichzeitig die Schulden beglichen werden. Anschließend bezahlt man lediglich einen einzigen Kredit zurück. Bei einem solchen Vorgehen wird in der Regel von einer niedrigeren finanziellen Belastung im Monat sowie von einer besseren Übersicht profitiert. Aus denselben Gründen bietet sich beispielsweise auch die Umschuldung eines Dispositionskredits an.
Darlehenssumme und monatliche Raten
Die Höhe des Kreditbetrags und der Monatsrate sollte gut durchdacht und letzteres immer ohne Weiteres bezahlbar sein.
Des Weiteren sollte man sich Gedanken darüber machen, wie hoch die Darlehenssumme ausfallen kann. So muss diese zwar einerseits für den gewünschten Verwendungszweck ausreichen, sollte andererseits aber nicht unnötig hoch ausfallen, damit die Zinsbelastung so gering wir möglich bleibt.
Ebenso muss die monatliche Rate immer ohne Schwierigkeiten bezahlbar sein. Um zu ermitteln, ob das wirklich möglich ist, wird am besten ein Haushaltsplan erstellt. In einem solchen Plan werden die regelmäßigen, monatlichen Einnahmen den regelmäßigen sowie unregelmäßigen Ausgaben gegenübergestellt beziehungsweise voneinander abgezogen. Auf diese Weise ist schnell und einfach ersichtlich, welcher Betrag jeden Monat zur freien Verfügung steht. Ein Teil dieser Summe wird dann für die Rückzahlung des Kredits verwendet.
Der andere Teil sollte für Notfälle angespart werden. Es ist nicht ratsam, den kompletten Betrag zur Finanzierung des Kredits einzuplanen, denn schließlich können immer einmal wieder finanzielle Notfälle auftreten, die es zu bezahlen gilt. So muss beispielsweise das Haustier zum Tierarzt oder die Handwerker-Rechnung fällt höher aus als gedacht. Wer jeden Monat einen gewissen Betrag auf die Seite legt, kann derartige Rechnungen begleichen, ohne das deshalb die Ratenzahlung nicht mehr möglich ist oder der Kühlschrank bis zum nächsten Monat leer bleibt.
Wer sich für eine höhere Kreditrate entscheidet, der spart einerseits Zinsen und profitiert von einer kürzeren Darlehenslaufzeit aber andererseits muss hier eine dementsprechend höhere, monatliche Belastung hingenommen werden. Bei einer niedrigeren Rate fällt die Laufzeit länger und die Zinsbelastung höher aus, dafür muss jeden Monat eine geringe Belastung beglichen werden.