Unter einem Bildungskredit wird ein Darlehen verstanden, das sich speziell an Studierende, Schüler und Auszubildende richtet. Immerhin kostet ein Studium beziehungsweise eine Ausbildung in der Regel viel Geld, das jedoch nicht immer von den Eltern aufgebracht werden kann. Oder der Jugendliche möchte schlichtweg nicht auf die elterliche Hilfe zurückgreifen, sondern selbstständig sein.
Inhalt
Was ist ein Bildungskredit?
Ein Bildungskredit dient der Förderung Studierender, Schüler und Auszubildender, die sich bereits im Abschluss-Teil der Ausbildung befinden
Unter einem Bildungskredit wird eine besondere Kreditart beziehungsweise ein spezielles Fördermittel verstanden, dass speziell für die Ausbildung/das Studium junger Menschen gedacht ist, die sich bereits in dessen Abschlussphase befinden. Das Darlehen ist etwa dazu da, dass es bei einem Praktikum, einem weiterführenden Studiengang oder Ähnlichem, dem Schüler/Studenten unter die Arme greift, ihn also finanziell entlastet.
Vorteilhaft hierbei ist, dass bei einem solchen Kredit weder ein eventuell vorhandenes Vermögen, noch das Einkommen eine Rolle spielt.
Vergeben wird das Darlehen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Zuständig für den Abschluss des Kredits sowie für die Raten-Zahlung ist jedoch nicht das Ministerium, sondern die KfW-Bank, die Kreditanstalt für Wiederaufbau. Die Bank ist bekannt für ihre verschiedenen Förderkredite. Das Darlehen muss jedoch nicht dort, sondern beim Bundesverwaltungsamt beantragt werden.
Bildungskredit: für wen gedacht?
Studenten und Auszubildende, die ihr 36. Lebensjahr nicht vollendet haben, können das Darlehen beantragen.
Der Bildungskredit richtet sich an unterschiedliche Personen. So kann er zum Beispiel von Studenten beantragt werden, deren 36. Lebensjahr noch nicht vollendet ist. Das Besondere hierbei: Der Kredit kann zusätzlich zu dem bei Studenten beliebten BAföG beantragt werden. Es ist jedoch auch möglich, das Darlehen zu beantragen, wenn kein BAföG bezogen wird. Ebenso ist eine weitere Kombination möglich: das Bildungsdarlehen ist zudem kombinierbar mit einen Studienkredit, den die KfW-Bank anbietet. Allerdings muss hier beachtet werden, dass lediglich eine Ausbildung an solchen Bildungsstätten gefördert wird, die ebenfalls vom BAföG anerkannt werden.
Vorteilhaft hierbei ist, dass bei der Beantragung weder das Einkommen der Eltern, noch das eigene Einkommen eine Rolle spielen. Dafür richtet sich der Bildungskredit allerdings nur an Studierende, die sich bereits in einem fortgeschrittenen Teil ihres gewählten Studiums befinden. Das bedeutet, dass die Person die Zwischenprüfung bereits bestanden hat.
Alternativ gilt bei Bachelor-Master-Studiengängen, dass der Bachelor schon abgeschlossen sein muss und der Studierenden in dem folgenden, postgradualen Master-Studium ist. In der Regel verhält es sich so, dass weniger als zwölf Semester studiert worden sein muss.
Voraussetzungen
Voraussetzungen sind: Vollzeit-Ausbildung/Studium, erster Berufsabschluss ist vorhanden beziehungsweise wird erworben und der Kreditnehmer befindet sich in den letzten Jahren der Ausbildung.
Um einen Bildungskredit zu erhalten, muss Auszubildende, Schüler und Studenten folgende Voraussetzungen erfüllen:
- Die Ausbildung/das Studium wird von dem Studenten in Vollzeit vollbracht.
- Der angehende Kreditnehmer besitzt bereits einen ersten Berufsabschluss beziehungsweise erwirbt diesen mit der jetzigen Ausbildung/dem Studium.
- Der Antragsteller ist in den letzten beiden Jahren seines Studiums/der Ausbildung.
Die Ratenzahlung
Raten- oder auch Einmalzahlungen sind möglich.
Bei einem Bildungsdarlehen werden monatliche Raten von höchstens 300 Euro ausbezahlt. Zudem wird immer nur ein Abschnitt der Ausbildung gefördert, im Höchstfall handelt es sich hier um 24 Monate. Allerdings sind unter Umständen auch höhere Einmalzahlungen möglich. Der höchste Betrag liegt hier bei derzeit 3.600 Euro. Auf diese Weise ist es zum Beispiel ebenfalls machbar, ein Auslandssemester zu finanzieren.
Des Weiteren existiert bei einem Bildungsdarlehen eine Minimalhöhe, die wenigstens 1.000 Euro beträgt. Außerdem werden höchstens 7.200 Euro vergeben. Ist ein weiterer Ausbildungsabschnitt vonnöten, ist es jedoch möglich, eine erneute Förderung zu beantragen. Ein weiterer Pluspunkt des Bildungsdarlehens ist, dass der Kredit mit günstigen Zinsen glänzt. Die Zinsen werden für den Studenten/den Auszubildenden so lange gestundet, bis die Rückzahlung fällig ist.
Wie laufen Tilgung sowie Rückzahlung ab?
In den ersten vier Jahren ist keine Tilgung notwendig; danach folgt die Rückzahlung in Form von Monats-Raten.
Zu Beginn der Kreditaufnahme werden die jungen Menschen entlastet. Das bedeutet, dass innerhalb der ersten vier Jahre keine Tilgung erbracht werden muss. Im Anschluss daran folgt die Rückzahlung, die in monatlichen Raten zu leisten ist. Sobald die Tilgung fällig ist, startet die Kredit-Rückzahlung, die üblicherweise 120 Euro im Monat beträgt.
Der Darlehensnehmer bekommt zudem jedes halbe Jahr einen Kontoauszug zugeschickt, in dem der jeweilige Tilgungs-Fortschritt sowie die bisherigen Zinsbeträge übersichtlich dargestellt sind. Außerdem ist es bei der KfW-Bank machbar, eine teilweise beziehungsweise komplette Rückzahlung zu tätigen, die außerplanmäßig durchgeführt wird. Dafür sind keine weiteren Kosten zu begleichen.
Fazit
Das Bildungsdarlehen ist eine kostengünstige, gute Fördermöglichkeit.
Der Bildungskredit ist somit für Studierende und Auszubildende, die sich in einem fortgeschrittenen Stadium ihrer Ausbildung/ihres Studiums befinden, eine gute Option, um zu Fördergelder zu gelangen. Dabei ist es vollkommen irrelevant, ob bereits BAföG bezogen wird oder nicht. Das Bildungsdarlehen zeichnet sich aber auch dadurch aus, dass es sehr günstig ist und erst mehrere Jahre später zurückbezahlt werden muss.