In den meisten Fällen kommt es völlig unerwartet: Der Wagen streikt plötzlich, gibt komische Geräusche von sich und/oder es leuchtet ein Warnsymbol auf. In der Regel bedeuten derartige Dinge nichts Gutes, sodass der Gang in die Werkstatt gemeinhin unvermeidbar ist. Hinter derartigen Vorkommnissen können sich Kleinigkeiten verstecken, die schnell behoben sind und den Geldbeutel kaum belasten. Doch es kann auch das Gegenteil eintreffen: Die Reparaturen fallen größer aus und sind kostspieliger als gedacht, wodurch die Werkstatt-Rechnung einen höheren Betrag aufweist als das Girokonto verkraftet. Ist hier dann ein Privat-Kredit die Rettung?
Inhalt
Definition
Ein Kredit von Privat ist genau das, was der Name aussagt: Ein Darlehen, das von einer anderen Person vergeben wird. Das Darlehen stammt somit nicht von einer Bank, wodurch es für viele angehende Kreditnehmer sehr interessant ist. Tatsächlich bietet ein Darlehen von Privat eine Vielzahl an Vorteilen.
Kreditgeber
Wer einen Kredit von Privat aufnehmen möchte, denkt am besten bereits vorab gut darüber nach, welche Person als Darlehensgeber infrage kommt.
Kreditgeber bei einem Darlehen von Privat sind die unterschiedlichsten Personen. So kann es sich hierbei beispielsweise um den Bruder, beziehungsweise die Schwester, die Eltern oder auch Großeltern handeln. Ebenso gut kommt als Darlehensgeber aber beispielsweise auch ein Bekannter, Arbeitskollege oder guter Freund infrage.
Im Idealfall empfiehlt sich hierfür eine Person, mit der der angehende Kreditnehmer gut bis sehr gut auskommt. Ist das nicht der Fall, kommt es bei derartigen, finanziellen Dingen gerne einmal zu Streitigkeiten, was die Beziehung zumeist noch stärker belastet. Sofern es machbar ist, überlegt der angehende Darlehensnehmer somit bereits im Vorfeld, wen man um ein solches Darlehen bittet.
Modalitäten
In Bezug auf die verschiedenen Modalitäten einer Kreditvergabe von Privat sind Darlehensgeber und -nehmer vollkommen frei.
Sofern sich Kreditnehmer und -geber gut verstehen, handelt es sich bei einem Darlehen von Privat um einen vergleichsweise unkomplizierten Kredit. So kommt es hier, im Gegensatz zu einem Darlehen von der Bank, weder zu einer Anfrage, noch zu einer Eintragung in der Schufa. Sämtliche Belange rund um die Kreditvergabe sind vom Darlehensgeber und -nehmer eigenständig zu verhandeln. So einigen sich die beiden Parteien beispielsweise je nach beiderseitigem Wunsch über die Darlehenshöhe, Rückzahlung und Zinsen.
Vor allem letzteres ist bei einem Darlehen von Privat in der Regel sehr „entspannt“: So fallen in der Regel entweder kaum oder sogar überhaupt keine Zinsen an. Durch die Aufnahme eines Kredits von Privat kann der Darlehensnehmer, im Vergleich zu einem Bankkredit, somit häufig einiges sparen.
Zudem bleibt die Art der Auszahlung ebenfalls beiden Parteien überlassen. Üblich ist beispielsweise entweder eine Barauszahlung oder eine Überweisung auf das vom Kreditnehmer angegebene Konto. Da die Rückzahlung der Darlehenssumme ebenfalls flexibel gestaltbar ist, profitiert der Kreditnehmer gemeinhin von einer hohen Flexibilität. Vielleicht ist es möglich, die Darlehenssumme jeden Monat in gleichbleibender beziehungsweise unterschiedlicher Ratenhöhe zu tilgen? Oder man zahlt dem Kreditnehmer schlichtweg immer dann einen unbestimmten Betrag zurück, wenn es finanziell möglich ist? Ebenso ist es machbar, die Kreditsumme zu einem bestimmten Datum in einem Betrag zu begleichen. Wichtig ist lediglich, dass sich beide Parteien in sämtlichen Belangen einig sind.
Schriftform empfehlenswert
Wenn die jeweiligen Vertragsdetails schriftlich festgelegt und somit für beide Parteien jederzeit nachprüfbar sind, lassen sich oftmals einige Missverständnisse ganz einfach aufklären.
Bei einem Kredit von Privat ist es nicht notwendig, einen Darlehensvertrag aufzusetzen. Hier genügt beispielsweise der obligatorische Handschlag oder auch nur die mündliche Zustimmung des Kreditgebers. Dennoch ist es unbedingt empfehlenswert, sämtliche Vereinbarungen in Schriftform festzuhalten und eine Kopie hiervon anzufertigen. So sind jeweils beide Parteien im Besitz des Vertrages.
Denn auf diese Weise ist es zum Beispiel bei etwaigen Missverständnissen möglich, einen Blick in den Kreditvertrag zu werfen. Dadurch gehören etwaige Unstimmigkeiten sicherlich recht schnell der Vergangenheit an, wodurch etwaige, ausufernde Streitigkeiten oftmals einfach zu vermeiden sind.
Werkstatt-Rechnung bezahlen
Es ist unbedingt darauf zu achten, dass der Kreditgeber die Darlehensumme rechtzeitig übergibt, sodass die Werkstatt-Rechnung pünktlich bezahlbar ist.
Sobald der Kreditgeber dem Kreditnehmer die Darlehenssumme ausbezahlt hat, ist es diesem möglich, die Werkstatt-Rechnung zu begleichen. Dabei ist darauf zu achten, dass der Kreditgeber den Darlehensbetrag rechtzeitig überweist beziehungsweise pünktlich in Bar übergibt. Denn in der Regel verlangen die Werkstätten sofort nach der Reparatur den vollständigen Rechnungsbetrag. Verzögert sich die Geldübergabe, aus welchen Gründen auch immer, ist somit unbedingt ratsam, den Wagen etwas später in die Werkstatt zu bringen.
Des Weiteren ist zu beachten, dass eine Werkstatt-Rechnung durchaus einmal höher ausfallen kann, als zunächst gedacht. Somit wird am besten auch für diesen Fall rechtzeitig vorgesorgt. Dabei ist es beispielsweise denkbar, dass von vorneherein eine höhere Kreditsumme mit dem Darlehensgeber vereinbart wird. Ebenso ist es machbar, dass beide Parteien einen solchen Umstand von Anfang an mit einplanen und der Kreditgeber, sollte es tatsächlich dazu kommen, gegebenenfalls den dementsprechenden Betrag „nachschießt“.
Vielleicht ist es aber auch möglich, den Differenzbetrag zwischen Werkstatt-Rechnung und Kreditbetrag mithilfe des eigenen Girokontos zu stemmen. Wichtig ist jedoch generell, dass sich der Kreditnehmer darüber im Klaren ist, dass die Werkstatt-Rechnung höher ausfallen kann und das er sich vorab darüber Gedanken macht, wie er mit diesem Umstand umgeht.
Alternative
Eine gute Alternative zu einem Darlehen von Privat ist ein klassischer Ratenkredit der Bank. Hier bleibt die Kreditvergabe anonym, sodass niemand sonst darüber Bescheid weiß.
Alternativ ist es aber auch machbar, die Rechnung der Werkstatt mithilfe eines klassischen Ratenkredits der Bank zu begleichen. Allerdings müssen hierfür die jeweiligen Vorgaben der Kreditinstitute erfüllt sein.
Dazu gehört beispielsweise ein sicheres, regelmäßiges Einkommen in einer gewissen Höhe, eine gute Bonität sowie eine positive Auskunft der Schufa. Aber auch auf einen Wohnsitz innerhalb von Deutschland sowie ein deutsches Girokonto achten die Banken gemeinhin. Zudem erfolgt bei erfolgreicher Kreditvergabe immer auch eine Eintragung in der Schufa.
Die Rückzahlung des Kredits erfolgt in gleichbleibenden Monatsraten, sodass hier keine Überraschungen zu erwarten sind. Da es sich bei einem klassischen Ratenkredit um ein zweckungebundenes Darlehen handelt, ist die Kreditsumme frei verwendbar, sodass hiermit beispielsweise auch gleich der Kauf neuer Reifen möglich ist. Die Kreditinstitute verlangen hierüber keiner Auskunft.
Da der Kredit von einer Bank stammt, ist es somit auch nicht notwendig, eine andere, private Person in die eigene, derzeitige finanzielle Lage einzuweihen. Diesen Umstand schätzen ebenfalls viele angehende Kreditnehmer.