Durch die Aufnahme eines Kredits gelangt der Darlehensnehmer nicht nur an den gewünschten Geldbetrag, sondern er muss zudem mit verschiedenen Kosten rechnen. Um hier nicht in Schwierigkeiten zu geraten, sollten diese bereits von Anfang an in die persönliche, monatliche Kalkulation mit einberechnet werden.
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Keine pauschalen Angaben möglich
Aufgrund einer Vielzahl an individuellen Faktoren ist es nicht möglich, in Bezug auf die Kosten eine pauschale Antwort zu geben.
Welche genauen Beträge auf den Kreditnehmer bei der Darlehensaufnahme zukommen, lässt sich jedoch nicht pauschal beantworten, da hier zu viele Faktoren eine gewichtige Rolle spielen. So kommt es einerseits auf die unterschiedlichen Angebote der Banken und andererseits ebenfalls auf die Kreditart an. Doch auch die Höhe der Zinsen, die Laufzeit sowie die individuelle Bonität eines jeden Antragstellers sind ausschlaggebend dafür, wie hoch die Kosten des gewünschten Darlehens ausfallen.
Dementsprechend ist es immer ratsam, sich bei den Banken zu informieren und die diversen Angebote gut miteinander zu vergleichen.
Tipp: Beim Einholen der verschiedenen Angebote sollte man unbedingt darauf achten, dass die Banken bei der Schufa-Auskunft eine Konditionen- und keine Kreditanfrage durchführt. Während letzteres bei der Schufa gespeichert wird, ist dies bei einer Konditionenanfrage nicht der Fall.
Kreditart
Die Kreditkosten fallen je nach Darlehensart unterschiedlich aus, was hier beispielsweise an einem Dispositionskredit, einem Ratenkredit und einem Immobiliendarlehen verdeutlicht wird.
Je nachdem, für welche Kreditart sich entschieden wird, fallen unterschiedlich hohe Kosten an. So zeichnet sich zum Beispiel ein Dispositionskredit durch seine sehr hohen Zinssätze aus, die den eigenen Geldbeutel deutlich belasten.
Bei einem klassischen Ratenkredit dagegen sind die Zinsen üblicherweise deutlich niedriger als bei einem Dispo. Hier sind üblicherweise sämtliche anfallenden Kosten in den monatlich zu bezahlenden Raten mit einberechnet. Sobald die letzte Darlehensrate beglichen wurde, ist der Kreditnehmer diesbezüglich komplett schuldenfrei.
Achtung: Vonseiten des Gesetzgebers ist es den Banken mittlerweile nicht mehr erlaubt, bei der Vergabe eines Kredits Bearbeitungsgebühren oder einen sogenannten Individualbeitrag zu erheben.
Ganz anders sieht es dagegen bei einem Immobilienkredit aus. Hier kommt es nicht nur darauf an, wie hoch der Kaufpreis des Hauses oder der Eigentumswohnung ist, sondern es muss ebenfalls Eigenkapital mit eingebracht werden. So wird von den Banken gemeinhin erwartet, dass der Darlehensnehmer zumindest die Kaufnebenkosten, wie etwa die Gebühren für den Notar und das Grundbuchamt, selbst übernimmt. Zudem setzen viele Kreditinstitute voraus, dass der angehende Immobilienbesitzer einen Eigenkapitalanteil von etwa 20 bis 30 oder sogar 40 Prozent des Kaufpreises zur Bezahlung der Immobilie ebenfalls aus eigener Tasche bezahlt.
Eine Ausnahme bildet hier die sogenannte Vollfinanzierung: Bei dieser speziellen Kreditform übernimmt die Bank die kompletten Kauf- und Nebenkosten in voller Höhe. Allerdings zeichnet sich eine Vollfinanzierung ebenfalls dadurch aus, dass die Zinsen hier deutlich höher angesiedelt sind. Des Weiteren erhält nicht jeder Antragsteller einen solchen Kredit: Hier gelten in der Regel „verschärfte“ Bedingungen. So ist etwa eine sehr gute Bonität und eine einwandfreie Schufa-Auskunft ein absolutes „Muss“, um eine Vollfinanzierung zu erhalten.
Zudem kann es, vor allem beim Kauf oder Bau eines Hauses beziehungsweise einer Eigentumswohnung, im Allgemeinen immer dazu kommen, dass höhere Kosten anfallen, als ursprünglich geplant gewesen ist. So ist es etwa möglich, dass man sich nun doch für die teurere Küche entscheidet oder das unerwartete Renovierungsarbeiten oder ähnliches anfallen. Diese müssen jedoch natürlich ebenfalls gestemmt werden.
Vor allem im Rahmen einer Immobilienfinanzierung sollte somit immer auch ein gewisser „Puffer“ für derartige Notfälle mit eingeplant werden. So ist es ratsam, die Darlehenshöhe nicht auf das absolute Minimum zu beschränken, um etwaige unerwartete Kosten ebenfalls ohne Probleme stemmen zu können. Diese Vorgehensweise erhöht zwar die Darlehenssumme und somit die Zinsbelastung, dafür kann auf diese Weise oftmals jedoch eine kostenintensive Nachfinanzierung verhindert werden.
Nachfinanzierung sind in der Regel generell teurer als der ursprüngliche Kredit. Das kommt auch daher, dass üblicherweise bereits sämtliche Sicherheiten bei dem eigentlichen Darlehen angegeben worden sind, sodass die Bank hier ein deutlich höheres Risiko eingeht. Zudem darf bei einer Nachfinanzierung nicht vergessen werden, dass in einem solchen Fall zwei Darlehen abbezahlt werden müssen und somit eine doppelte, monatliche Belastung entsteht.
Allerdings sollte ebenfalls davon abgesehen werden, eine allzu hohe Kreditsumme auszuwählen, da sonst die Zinskosten unnötig in die Höhe steigen.
Kreditangebote vergleichen
Durch einen guten Vergleich der diversen Kreditangebote ist es möglich, einiges zu sparen.
Bevor jedoch ein Darlehen abgeschlossen wird, ist es unbedingt empfehlenswert, die verschiedenen Angebote gut miteinander zu vergleichen, denn auch auf diese Weise ist es möglich, bei den Kreditkosten zu sparen.
So variieren die diversen Angebote der verschiedenen Banken oftmals sogar sehr deutlich. Dabei kann jedoch bereits eine Differenz von nur wenigen Prozenten, je nach Kreditart, bereits eine Einsparung von mehreren Hundert Euro oder auch mehr bedeuten. Eine sehr gute Vergleichsmöglichkeit bietet hier der effektive Jahreszins, da in diesem bereits sämtliche Darlehenskosten enthalten sind, was beim Nominalzins nicht der Fall ist.
Des Weiteren lohnt sich immer auch ein Blick auf die diversen Sonderleistungen, die die Banken anbieten. Dazu gehört zum Beispiel die Möglichkeit von kostenfreien Sondertilgungen, das Aussetzen einer monatlichen Rate im Notfall sowie ebenfalls ein variabler Tilgungssatz. Mithilfe der Sonderleistungen ist es ebenfalls möglich, die Kreditkosten zu senken und/oder sich die Rückzahlung des Darlehens, in einem bestimmten Umfang, individueller zu gestalten.
Allerdings ist es oftmals sehr mühselig, die verschiedenen Kreditangebote „auf eigene Faust“ zu durchsuchen. Wer hierzu weder Zeit, noch Lust und Geduld hat, nutzt am besten einen Online-Kredit-Vergleich.
Dort müssen zunächst lediglich einige wenige Daten eingegeben werden und schon erscheinen genau die Kreditangebote, die zu der eigenen Anfrage passen. So ist es schnell und einfach möglich, zu dem gewünschten Darlehen zu gelangen.
Jedoch sollte hierbei ebenfalls bedacht werden, dass eine Kreditvergabe lediglich dann erfolgt, wenn der Darlehensnehmer die verschiedenen Voraussetzungen der Banken erfüllt. Dazu gehört zum Beispiel ein sicheres, festes Einkommen sowie ebenfalls eine gute Bonität und positive Schufa-Auskunft. Da die jeweiligen Richtlinien der Banken jedoch variieren, kann es unter Umständen durchaus möglich sein, dass ein Kreditinstitut das gewünschte Darlehen ablehnt, während eine anderer Bank dem Kreditantrag zustimmt.
Üblicherweise besteht jedoch selbst bei einer Darlehensablehnung zumeist noch die Option, einen solventen Bürgen oder zweiten Kreditnehmer hinzuzuziehen. Sofern die betreffende Person ihrerseits die diversen Vorgaben der Banken erfüllt, ist es somit dennoch möglich, zu dem gewünschten Darlehen zu gelangen.