In jedem Monat wird üblicherweise ein bestimmter Betrag an den Stromanbieter bezahlt. Ist ein Jahr vorüber, folgt irgendwann die Abschlussrechnung, in der der tatsächliche Stromverbrauch aufgelistet ist. Hier kann es sein, dass die Beträge, bis auf wenige Euro Unterschied, genau aufgehen und somit keine große Nachzahlung ansteht. Noch besser ist es natürlich, wenn der Stromkunde sich über ein Guthaben freuen kann, dass auf sein Konto ausbezahlt wird. Es kommt jedoch auch vor, dass die monatlichen Beträge nicht ausreichen, um den tatsächlich verwendeten Strom zu bezahlen. In einem solchen Fall ist oftmals eine recht hohe Nachzahlung zu leisten, die nicht immer ohne Weiteres stemmbar ist. So stellt sich hier zumeist schnell die Frage, ob man nicht vielleicht mithilfe des Dispo die Rechnung begleicht?
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Hohe Stromkosten
Eine hohe Stromrechnung entsteht nicht immer dadurch, dass unnötig Strom verbraucht wird; in der Regel ist dieser schlichtweg notwendig, um beispielsweise zu heizen oder im Home-Office zu arbeiten.
Eine hohe Stromrechnung kann aus den unterschiedlichsten Gründen zustande kommen. So ist es zum Beispiel möglich, dass man in eine andere Wohnung zieht und den Stromverbrauch noch nicht richtig einschätzen kann, wodurch die Jahresabrechnung unter Umständen sehr hoch ausfällt.
Vielleicht trägt aber auch das plötzliche Home-Office Schuld daran, dass die Abrechnung höher als sonst üblich ausfällt. Ebenso können neue, große Küchengeräte die Kosten nach oben treiben. Das gilt ebenso wie für neue Hobbys: So fallen etwa durch Aquarien und Terrarien höhere Summen an.
Eventuell wird die Wohnung aber auch mit einer Stromheizung betrieben und der Winter ist kälter gewesen, oder hat länger angehalten, als gedacht. Nicht zuletzt sind aber auch die stetig höher ausfallenden Strompreise Schuld daran, dass die Kosten noch oben schnellen. Hohe Stromkosten können somit durchaus bei einem ansonsten sparsamen Verbrauch entstehen. In der Jahresabrechnung ist dann genau ersichtlich, wie hoch eine etwaige Nachzahlung ausfällt. Außerdem steht dort gemeinhin auch ein genaues Datum, bis wann der offenstehende Betrag vollständig zu begleichen ist.
Dispo
Es ist durchaus möglich, mithilfe des Dispos die Stromrechnung einfach und schnell zu bezahlen. Zu beachten sind jedoch die gemeinhin hohen Zinsen.
Der Dispositionskredit gehört zu den Darlehensarten, die am unkompliziertesten zu beantragen sind. Einige Banken richten einen solchen Kredit sogar gleich bei der Eröffnung eines Girokontos mit ein. Zu den Voraussetzungen, um ein solches Darlehen zu erhalten, gehört beispielsweise ein sicheres, regelmäßiges Einkommen in einer gewissen Höhe sowie eine gute Bonität und eine positive Auskunft der Schufa. Die jeweils genauen Bedingungen können allerdings je nach Bank variieren.
Die Höhe des Dispo richtet sich üblicherweise nach dem Nettoeinkommen. In den meisten Fällen vergeben die Kreditinstitute einen Dispo von bis zu maximal drei Nettogehältern. Sobald der Dispo genutzt wird, befindet sich das Konto im Soll und es sind Zinsen zu bezahlen. Diese fallen jedoch nur für den Betrag an, den der Darlehensnehmer auch tatsächlich abgehoben hat. Zu beachten ist, das die Bank die Zinsen üblicherweise automatisch, im vierteljährlichen Turnus, von dem betreffenden Konto abbucht. So kann es durchaus sein, dass sich das Konto dann aufgrund der Zins-Abbuchungen wieder im Minusbereich befindet. Sehr vorteilhaft ist jedoch, dass ein einmal eingerichteter Dispo in der Regel weiterhin bestehen bleibt und die Rückzahlung je nach Wunsch erfolgt. So ist der Dispo immer wieder aufs Neue nutzbar; und das ohne, dass der Kredit neu zu beantragen ist.
Sofern der Dispositionskredit also nicht bereits komplett ausgereizt ist, ist es somit durchaus möglich, hiermit die Stromnachzahlung zu begleichen. Allerdings muss die Bank den Dispo in einer ausreichenden Höhe eingerichtet haben. Ist das der Fall, ist die Strom-Rechnung in der Regel einfach und schnell beglichen. Wichtig ist jedoch, dass die Zinsen beim Dispo üblicherweise höher ausfallen als bei anderen Darlehensarten.
Ratenzahlung
Bei manchen Stromanbietern ist das Abzahlen der Nachzahlung in Form von monatlichen Raten möglich. Allerdings fallen hierfür Zinsen an und die monatlichen Abschläge sind zudem pünktlich zu bezahlen.
Einige Strom-Unternehmen bieten ihren Kunden aber auch die Möglichkeit an, eine Nachzahlung in Raten abzubezahlen. Dabei ist es oftmals möglich, die Höhe der Raten, in einem gewissen Umfang, selbst zu bestimmen. Eine Voraussetzung hierfür ist in der Regel, dass jedoch zusätzlich die laufenden Stromabschläge immer pünktlich zu entrichten sind. Dabei gilt es zu bedenken, dass die Anbieter bei einer Nachzahlung üblicherweise die Höhe der laufenden Beiträge dementsprechend anheben. Auf diese Weise soll eine erneute, hohe Nachzahlung im nächsten Jahr nicht mehr aufkommen. Das ist zwar eine grundsätzlich generell eine gute Idee, allerdings erhöhen sich auf diese Weise auch die monatlich anfallenden Stromkosten: es verbleibt also weniger Geld im eigenen Geldbeutel.
Jedoch haben auch die Stromanbieter im Regelfall nichts zu verschenken. Das bedeutet, dass bei einer vereinbarten Ratenzahlung auch Zinsen zu bezahlen sind. Diese sind jedoch gemeinhin nicht so hoch, wie bei einem Dispositionskredit. Um sicherzugehen, ist es unbedingt empfehlenswert, hier vorab die jeweiligen Zinsangebote gut miteinander zu vergleichen. Auf diese Weise lässt sich oftmals einiges sparen.
Klassischer Ratenkredit
Der klassische Ratenkredit ist aufgrund der niedrigeren Zinsen gemeinhin eine sehr gute Alternative zum Dispositionskredit.
Eine weitere Alternative ist die Aufnahme eines klassischen Ratenkredits bei einer Bank. Dieser ist zunächst zu beantragen. Dabei kann die Kreditsumme oftmals nicht „nur“ genauso hoch ausfallen, wie die Strom-Nachzahlung, sondern es ist unter Umständen auch machbar, einen höheren Betrag aufzunehmen.
So ist es beispielsweise zusätzlich machbar, einen neuen Laptop oder eine neue Waschmaschine zu erstehen. Ebenso wie beim Dispo sind die Kreditsummen bei einem klassischen Ratendarlehen frei vom Kunden verwendbar. Dementsprechend verlangen die Banken hierüber auch keinerlei Nachweise.
Zu den Vorteilen eines solchen Kredits gehört, dass die Banken hier auch höhere Darlehenssummen vergeben. Außerdem fällt das Zinsniveau gemeinhin deutlich niedriger aus als bei einem Dispositionskredit. Die Rückzahlung eines klassischen Ratenkredits erfolgt in monatlich gleichbleibenden Raten, sodass der Darlehensnehmer von einer hohen Planungssicherheit profitiert. Sobald die letzte Kreditrate beglichen ist, ist der Kreditnehmer frei von der Darlehensschuld und die Strom-Nachzahlung ist erledigt.
Tipp: Falls finanziell möglich, bietet es sich an, zusätzlich zu dem bereits erhöhten Stromabschlag aufgrund der vorliegenden Nachzahlung einen noch etwas höheren, monatlichen Abschlag an das Stromunternehmen zu bezahlen. Auf diese Weise entsteht ein gewisser „Puffer“ und die nächste Abrechnung fällt vielleicht nicht ganz so hoch aus oder man erhält sogar eine Gutschrift.