Der im Allgemeinen in Kurzform als „Dispo“ bezeichneter Dispositionskredit wird oftmals als sehr praktisch angesehen. So ist es sicherlich nicht weiter verwunderlich, dass sich hier auch schnell die Frage stellt, ob der Dispo ebenfalls dazu geeignet ist, um neue Möbel zu finanzieren?
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Dispo
Hier erhalten die Kreditnehmer einen gewissen Verfügungsrahmen, der je nach Wunsch genutzt werden kann.
Ein Dispositionskredit hebt sich deutlich von anderen, gängigen Darlehensarten ab. So überweist die Bank hier nicht die benötige Darlehenssumme, sondern das Kreditinstitut geht dazu über, den jeweiligen Verfügungsrahmen für das betreffende Konto zu erweitern. Das bedeutet, dass bei Nutzung des Dispositionskredits das Konto im Soll-Bereich geführt wird.
Die Beantragung des Dispo ist oftmals etwas leichter als das bei anderen Darlehensarten der Fall ist. Dennoch achten die Banken üblicherweise auch hier darauf, dass der angehende Kreditnehmer eine gute Bonität sowie eine positive Auskunft der Schufa besitzt. Außerdem ist üblicherweise ein sicheres, regelmäßiges Einkommen ebenso ein „Muss“, wie ein deutsches Girokonto und ein fester, deutscher Wohnsitz.
Im Allgemeinen vergeben die Banken einen Dispo in Höhe von maximal drei Nettogehältern, wobei eine geringere Summe natürlich auch möglich ist.
Die Rückzahlung des Dispo gestaltet sich sehr flexibel. Sofern keine anderen Vereinbarungen mit der Bank getroffen wurden, bleibt es dem Kreditnehmer überlassen, wie er diese gestaltet. So ist es zum Beispiel denkbar, jeden Monat eine gewisse Summe auf dem Konto zu belassen, bis sich dieses wieder im Haben befindet. Oder es wird beispielsweise, je nach finanziellen Möglichkeiten, in unregelmäßigen Abständen ein Betrag auf dem Konto belassen, der eben im Moment machbar ist.
Beachtet werden muss hierbei, dass die Bank die Zinsen, die für die Nutzung des Dispo anfallen, immer von dem jeweiligen Konto abzieht. So ist es zum Beispiel durchaus möglich, dass deshalb die Grenze des eingeräumten Verfügungsrahmen erreicht wird. Üblicherweise kommt es immer vierteljährlich zu Zinsabbuchungen. Allerdings hat die hohe Flexibilität, die der Dispo bietet, auch seinen Preis: So fallen die Zinsen hier gemeinhin deutlich höher aus, als das beispielsweise bei einem klassischen Ratenkredit der Fall ist. Dafür werden die Zinsen jedoch lediglich auf den Betrag angerechnet, mit dem das Konto tatsächlich überzogen wurde.
Ein einmal eingerichteter Dispo bleibt in der Regel auch weiterhin bestehen. Das bedeutet, dass es nach Rückzahlung der Summe, die sich im Minus befindet, immer wieder möglich ist, den Dispo zu nutzen. Hierfür ist es dann nicht erst notwendig, wieder einen neuen Kreditantrag zu stellen.
Im Allgemeinen kann der Dispo je nach Wunsch genutzt werden; die Bank wird bezüglich des Verwendungszwecks keine Nachweise anfordern.
Dispo: Möbel finanzieren?
Ob die Finanzierung neuer Möbel mithilfe des Dispo erstrebenswert ist oder nicht, hängt auch von dem zu finanzierenden Möbelstück sowie der Rückzahlung ab.
Wer bereits eine Dispositionskredit besitzt oder darüber nachdenkt, ein solches Darlehen zu beantragen, kommt in manchen Fällen auch auf die Idee, mithilfe des eingeräumten Verfügungsrahmen neue Möbel zu finanzieren.
So wird sich beispielsweise ein neuer Fernsehsessel, ein Drehstuhl oder auch eine neue Wohnzimmereinrichtung beziehungsweise eine neue Küche gewünscht.
Handelt es sich hierbei zum Beispiel um ein kleineres Möbelstück, das dringend benötigt wird, da das alte beschädigt ist und kann der Betrag bereits mit dem nächsten Geldeingang beglichen werden, dann kann die Nutzung des Dispositionskredits durchaus eine recht gute Wahl sein. Da es sich hierbei lediglich um die Überbrückung eines kurzfristigen, finanziellen Engpasses handelt, kommen in einem solchen Fall die hohen Zinsen nicht allzu sehr zum Tragen.
Etwas anders sieht es dagegen aus, wenn größere Möbelstücke erstanden werden sollen und/oder die betreffende Summe nicht innerhalb eines recht kurzen Zeitrahmens wieder zurück bezahlt wird. Hier ist zum einen die Zinslast größer als bei einem herkömmlichen Darlehen, wodurch der eigene Geldbeutel deutlich stärker belastet wird. Zum anderen ist es bei größeren Finanzierungswünschen häufig der Fall, dass der von der Bank eingeräumte Verfügungsrahmen dafür schlichtweg nicht ausreicht.
Alternativen
Als Alternativen zum Dispo bieten sich der klassische Ratenkredit sowie das Darlehen von Privat an.
Als sehr gute Alternative bei größeren Finanzierungswünschen ist ein klassischer Ratenkredit. Das gilt auch dann, wenn es sich nicht um eine kurzfristige Überbrückung eines finanziellen Engpasses handelt, sodass die Disponutzung zu kostenintensiv ausfallen würde.
Ein klassischer Ratenkredit ist zweckungebunden. Dementsprechend kann die Darlehenssumme je nach Wunsch verwendet werden. Auch hier verlangt die Bank diesbezüglich keinerlei Nachweise. Außerdem sind bei einem klassischen Ratenkredit im Allgemeinen deutlich höhere Darlehensbeträge möglich, als das bei einem Dispositionskredit der Fall ist. So ist es hiermit zum Beispiel auch möglich, sich eine komplette neue Küche oder Wohnzimmereinrichtung zu gönnen. Vielleicht werden dann auch gleichzeitig noch einige Möbel für das Kinderzimmer oder etwas Ähnliches erstanden.
Ein weiterer Vorteil eines solchen Darlehen ist die Tatsache, dass die Zinsen hier deutlich geringer ausfallen, sodass das eigene Bankkonto geschont wird.
Nachteilig ist dagegen die feste Rückzahlung: Während diese beim Dispo flexibel gehalten ist, muss der Kreditnehmer bei einem klassischen Ratenkredit jeden Monat gleichbleibende Raten tilgen. Sobald die letzte Rate bezahlt wurde, ist der Kredit beglichen.Dementsprechend ist man hier etwas mehr gebunden, als beim Dispo. Dafür sind die gleichbleibenden Monatsraten jedoch sehr übersichtlich und können gut in die weiteren Ausgaben eingerechnet werden. Etwaige Überraschungen sind hier somit nicht zu erwarten.
Damit die Banken einen solchen Kredit vergeben, ist es, wie bei anderen Kreditarten ebenfalls, notwendig, die verschiedenen Darlehensvoraussetzungen der Bank zu erfüllen.
Eine weitere Alternative ist ein Kredit von Privat. Wie die Bezeichnung bereits andeutet, handelt es sich hierbei nicht etwa um einen Kredit, der von einer Bank, sondern der von einer anderen, privaten Person vergeben wird. Ein solches Darlehen kann von den unterschiedlichsten Personen, wie etwa den Eltern oder von Freunden, vergeben werden. Hier profitiert der Kreditnehmer von einer sehr hohen Flexibilität, da sämtliche Darlehenskonditionen zwischen ihm und dem Kreditgeber vollkommen frei verhandelt werden können. Außerdem fallen bei einem Darlehen von Privat zumeist keine oder lediglich geringe Zinsen an. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass es zudem weder zu einer Schufa-Abfrage, noch zu einer Eintragung in der Auskunftei kommt.
Es empfiehlt sich jedoch, auch einen Kredit von Privat schriftlich aufzusetzen. Auf diese Weise ist es oftmals möglich, eventuelle Streitigkeiten und Missverständnisse bereits im Vorfeld aus dem Weg zu schaffen. Zudem ist es, falls möglich, ratsam, für ein solches Darlehen eine Person auszuwählen, mit der man sich im Allgemeinen gut bis sehr gut versteht. Sollte es beispielsweise einmal zu einem Problem mit der Rückzahlung des Darlehen kommen, dann ist es hier sicherlich Leichter, eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung zu finden, als bei einem ohnehin schwierigen zwischenmenschlichem Verhältnis.