Kreditnehmer, deren Zinsbindungsfrist in den kommenden Wochen und Monaten abläuft, können sich freuen, denn aufgrund des derzeit niedrigen Leitzinses der Europäischen Zentralbank ist eine günstige Anschlussfinanzierung möglich. Doch trotz gesunkener Zinsen sollten Kreditnehmer sich nicht verleiten lassen, das Angebot der Hausbank, welches meist drei bis vier Wochen vor dem eigentlichen Prolongationstermin zugesandt wird, ungeprüft anzunehmen. Durch einen vorherigen Vergleich der Angebote ist es möglich, einige Hundert, wenn nicht gar Tausend Euro bei der Anschlussfinanzierung zu sparen.
Um eine günstige Anschlussfinanzierung zu finden, sollten sich Kreditnehmer möglichst zwei bis drei Monate vor dem Ablauf der Zinsbindung mit diesem Thema beschäftigen. Schon jetzt ist es möglich, die Angebote der Banken anhand des effektiven Jahreszinses zu vergleichen und den Kreditantrag bei einem günstigen Anbieter zu stellen. Schließlich benötigen die Institute meist ein bis zwei Wochen, um den Kreditantrag zu prüfen, auch die Zusendung und Unterschrift der Kreditverträge nimmt nochmals Zeit in Anspruch. Sofern günstigere Zinssätze im Internet gefunden wurden kann sich auch die Verhandlung mit der Hausbank lohnen, die ja daran interessiert ist, ihre Kunden zu halten.
Wichtig ist dabei, dass die im Internet veröffentlichten Zinssätze meist nur für erstrangige Darlehen gelten, deren Höhe maximal 60% des Hauswertes betragen. Sofern der Beleihungswertauslauf höher ist, erhöhen sich auch die Zinssätze. Gleiches gilt, wenn die Bonität der Kreditnehmer nicht einwandfrei ist, was im Rahmen der Kreditprüfung ermittelt wird.
Wird die Anschlussfinanzierung bei einem Fremdinstitut vorgenommen, sollten jedoch nicht nur die Zinsen, sondern auch die weiteren Konditionen der Finanzierung geprüft werden. Hierzu gehören beispielsweise die Gebühren, die für die Kreditprüfung und die Wertermittlung der Immobilie berechnet werden. Nicht selten betragen diese 1% der Darlehenssumme. Weiterhin sollte in diesem Fall beachtet werden, dass die vorhandene Grundschuld umgeschrieben werden muss, wodurch Notar- und Grundbuchkosten anfallen, die je nach Höhe der Grundschuld 200-500 Euro betragen können.